höchste Liebesglut und Wollust und Sehnsucht.“ In Form der klassischen Ouvertüre arbeitet Tschaikowskij mit diesem Themenmaterial. Meisterhaft muß die klangvolle Instrumentierung genannt werden, ja, die gesamte Fantasie-Ouvertüre ist ein erster großer Wurf des dreißigjährigen Komponisten. Die Uraufführung in Moskau war ein glatter Mißerfolg, und der Komponist schrieb resigniert an einen Freund: „Meine Ouvertüre hatte hier keinen Erfolg und fiel durch.“ Die kurz danach folgenden Aufführungen im Ausland kamen besser an: Das Werk begann seinen Siegeszug durch Europa. „Peter und der Wolf“ von Serge Prokofieff ist keine sinfonische Dichtung im üblichen Sinne, keine Tondichtung nach einem literarischen Vorwurf, „Peter und der Wolf“ ist ein musikalisches Märchen für Kinder (und Erwachsene!), das regel recht erzählt wird, während die Musik die Handlung untermalt, ausdeutet und ver tieft. Man könnte allenfalls an ein Melodram denken, doch damit wird die Eigenart des Werkes nur gestreift, es bleibt halt ein sinfonisches Märchen, das zu einem der populärsten Werke Prokofieffs in aller Welt wurde. In dem 1936 entstandenen Opus 67 werden uns die Erlebnisse des kleinen Peter geschildert. Sehr plastisch, bildhaft und nicht ohne Humor: Der kleine Vogel wird durch die zwitschernde Flöte dargestellt, die Ente durch die näselnd-quakige Oboe, die Katze durch die geheimnisvoll schleichenden tiefen Stakkato-Töne der Klari nette, der Großvater durch das brummelndo und nörgelnde Fagott, der Wolf durch die Hörner, Peter durch die Streicher, und für die Flintenschüsse der Jäger muß natürlich das Schlagwerk herhalten: Pauken und große Trommel.