8G> LIcder>111 vom Jahre 1420 bis 1450. Tic Brandenburger plünderten die eigne Wagenburg und die Franken die sächsische, indes; die Hussiten in die schon flüchtigen Feiglinge einbrachen nnd 12000 Wagen nur allein mit nach' Bölnnen brachten» Alle Munition, das ganze Feldgerätb, Proviant, Zelte, Rüstungen, Büchsen und Mörser ging verloren» Schimpflicher waren die Dent- schcn »och nicht bestanden gegen irgend einen Feind, und frecher und ungehinderter triebcw eS nun die Hnssiten in Sachsen, daß cs cur Jammer lvar. Tas Oederaner Fähnlein konnnandirte der (5dle, Seyfried von der Pforte, der mit 5 seiner Söhneiv in der Schlacht war erschlagen worden; weßhalb seine Gemahlnr Barbara allen Freuden der Welt entsagte, nnd mit ihren beiden Töchtern in denr Magdalenew-Kloster zre Freiberg den Schleier nahm. 1432, die sogenannte deutsche Sündfluch. In der Erndtezelk ergossen sieh die Gewässer auf eine unerhörte Weise, besonders ans Böhmen heraus. Dio Brücke in Dresden wurde fortgcriflen, auch die in Meißen nebst einem Theil der Stadtmauer und allen Häustrn an der Elbe» Die Brücken über die Mnldc nnd Saale ver- schwauden gänzlich, sowie in den. Lauschen. In Halle- war die Saale über die Stadtmauer gedrungen und die Salzwcrkc >vurdcn verdorben. Gheunuch stand ganz unter Wasser. Hier in Oederan ertrank der Stadt- und Pfen- uigmcister Philipp Jordan mit seinem Sohne, der ihn retten wollte, in der Hetzbach. In Thüringen war es noch schlimmer, wo 40 Törser und Flecken sannnt Men schen und Bich zn Grundc gingen. Hierauf folgte 1433 der kalte Winter, wo so viele Menschen er froren und im Schnee ningekoinmen find. An der Grenz-e im Obergcbirge von Marienberg bis nach Wiesenthal wurden im Frühjahr 2000 Stück erfrorms Wild auf- gesunden. Darauf folgte nun 1434 bis 1438, fünf Jahre lang die große Theuc- rnng in Sachsen, wo viele tausend Menschen nach Hol land und Belgien answanderten nnd dort die vielen schö nen Städte nnd Schlösser bauen halfen, auch die Kanäle, Schleusten und kostbaren Dämme erweiterten, was Alles wir in diesem seltnen Lande heute noch bewundern.