reichen Oederan aus Dankbarkeit für seine Lebensrettung auf ihren Kirchthurm statt der Fahne einen silbernen Engel, der jedoch erst nach dein großen Brande die Thnrm- spitze zierte, indem der Kirchban vor demselben nicht vol lendet und unansgcbaut mit eingeäschert wurde (1467). Im Jahre 1427 wurde ein arger Kirchendieb von den Mönchen im Kloster erwischt und auch sogleich zum nencn Galgen gesübrt und aufgehenkt: „hat sich sehr un- gebcrtig gestellt!" sagt Bcckeustein in seinem Maleftikan- ten Cabinct. Ist der erste Verbrecher gewesen, der in Oederan abgethan und mit ihm das Hochgericht bestä tigt worden. Auch Oederan tras die trübselige Zeit, welche vom Jahre 1430 bis 1438 unser Sachscnland heimsnchte. Morlix 1 rmir, l,ih. ll. Irl,,. 7, gedenkt derselben wie folgt: 1430 ist das Land mit Feuer dermaßen heimgcsncht worden, daß im Niedcrland und Voigtland über 200 Dörfer und 26 Städte niedcrgcbrannt wurden, so alles von den Hussiten angcsteckt gewesen. Alt-Dresden und die Vorstädte von Meißen brannten sie nieder und mor deten Alles unbarmherzig. 1431 schrieb der Churfürst zu Sachsen, unser Lan desherr, eine ungewöhnliche Werbung von Kriegsvolkcrn ans. Alle Städte im Lande mußten ihre wehrhaften Männer ansrüsten und zn dem großen Heer, das sich im Frankenlande sammelte, eilig stoßen lassen. So Freiberg 500, Chemnitz 350, Oederan 200, Frankenberg 200, die Grenzstädte aber waren verschont, indem diese sich selber schützen sollten. Das große Heer aber in Franken, das größtenthcils unser Sachsen stellen mußte, war auf Befehl des Papstes versammelt worden, der auch einen General, den Legaten .llllüm l Stritt iuu^ über dasselbe verordnete, lieber 100,000 Mann stark rückte dieser über Eger den 14. Aug. den Hussiten entgegen, um diese mit einem Hanptschlag zu vernichten. Diese hatten sich jedoch kaum blicken lassen, so stob diese ungeheure Armee beim bloßen Anblick der Hussiten wie Spreu vor dem Wind auseinander. —