Auch mit seinem Lebens- und Leidensgefährten, Hie ronimus von Prag ist cs hinsichtlich seines Namens der selbe Aall. Dieser fromme Mann bieß eigentlich Faul- fisch, böhmisch Ploeklowetsch, den er nicht führen mochte, und sich l'igM8i8 unterschrieb. Zur Zeit dieser beiden gelehrten Männer in Prag entstand bei einer neuen Reetvr-Wahl ein dermaßen heftiger Streit, daß die ganze Universität in Prag sich auflößte, nnd mehr als 6000 Studenten heraus uach Sachse« wanderte«, wie scho« erzählt wordc« ist. Der Tumult derselbe« wurde uvch größer, als der »»artige König Wenzel in Böhmen, der den Streit schlichten sollte, der Universität seinen Koch vom Schloße hernnter sandte, den die Professoren auch sogleich zum Nector ciusetzeu mußten. Zn diesem Studenten Tumult trug uuu jeucr Huss, jetzt Professor au der Universität, freilich vieles bei. Bei dem König galt er Alles, der anch, als man Hussen bei ihm verklagte, einstens crwicdcrte: „laßt mir doch diese Gans zufrieden, sie wird mir noch manches goldne Ei legen!" Die fromme Königin Sopbia mnntertc hierbei den mnthigcn Hnss auf, nun auch die abscheuliche Sittcnvcr- dcrbniß der Pfaffeu und Mönche anzugreifen, zn welchem gefährlichen Unternehmen dieser anfangs keine Lust zeigte. Doch ein stärkerer Wink kam ihm, wie unserm Luther später von Oben. Einst war dieser Hnss in seiner Kirche Bethlehem beim srommcu Gebete cingcschlafm. Hier tränmtc ihm nun, als ob er die Bilder der Apostel nnd Evangelisten, sowie den Heiland auf die Altarblätter malte, der Pabst aber wischte mit eiuem Piusel die Gemälde allemal wie der aus. Endlich kamen ihm jedoch so viele Maler zu Hülfe, daß er trotz dein Pabst-Pinsel seine Malerei vol lendet sah und, hierauf erwacht, nachdeukcud seme Kirche verließ. Haußcn vor der Thür wird er von eiuem Pra ger Bürger ersucht, mit iu seme Wohnung zu kommen. Er folgt diesem Manne und erstaunt nicht wenig hier in dessen Zimmer über ein wirkliches Gemälde, das nach Versicherung des Mannes, so eben zwei fremde Herren