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Oederan vom Jahre 1390 bis 1400. OS ließ nun unser Herzog, nachmaliger Churfürst, Friedrich der Streitbare einen strengen Befehl ins Land ergehen, und zwar im Jabre 1394, also kurz vor seinem Türken- zuge nach Ungarn, laut welchem die Inden alle Pfänder, die seit 00 Jahren von den Christen noch nicht eingelösct waren, nnentgeldlich wieder Herauszugcbcn gezwintgen waren. Trotz ihrem: „Au weih" Geschrei uud Klagen beim Kaiser, der diesen Befehl unterstützte, mußten sie diesem scheinbar ungerechten Verlangen gehorchen. Allein die mehrsten von ihnen wanderten mit ihren Neichthümern heimlich ans. Ans Oederan waren gegen 200 Juden (Franen und Kinder mit gerechnet) entwichen; sie gingen nach Böhmen, wo sic bei dem damaligen König Wenzel Schutz sanden, in dem bald darauf entstandenen Hussitenkriege kamen säst alle wieder hcrans, und da ihnen die Verhältnisse bekannt waren, verbreiteten sie großes Unheil über die Stadt Oederan und Umgegend. Goldwnrm und Jenisins, sowie die Sachsen-Chronik geben ein genaues Verzeichnis;, wie viel Juden ans jeden; Ort in Sachsen ansgewandert, oder vielmehr entflohen sind mit ihren Neichthümern. In; Jahre 1393 mußte auch Oederan, sowie alte Orte des Landes einige Mannschaft zn dem Kriegshcere stellen, mit welchem Herzog Friedrich der Streitbare gegen die Türken, dein Kaiser zu Hülfe, nach Ungarn marschirte, und welches das Jahr nachher in der unglücklichen Schlacht bei Nikopolis nebst der ganzen Christenarmee völlig zu Grunde ging, so daß unser Landesherr mit kann; 50 Mann wieder heimkchrte und von seinen Sachsen eben nicht freundlich empfangen wurde. Vorher schon wurde 1388 wie oben erwähnt ist, von den; Bischöfe in Meißen, Johannes V. die Kirche zu Oederan vergrößert, aber nicht vollendet, auch mit einer Mauer umgeben, und wahrscheinlich dabei der Oederaner Kirchtnsprcngcl geordnet, da dieser Bischof diese Kirchcn- ordnung im ganzen Lande umändertc. Wie Jenisins berichtet, so wurde in diesen; Jahre auf Befehl dieses Bischoss der Abt zu Chemnitz, Grimo ald, Mi;lleolu8, (Hämmerlein) nach Oederan gesendet, um 5