Zustand deS Landes und der Fürsten. 88 Wüste gemacht hat. Der Kaiser fiel bald nachher auch in Sachsen ein und jagte dessen rechtmäßige Fürsten, jene beiden Brüder zum Laude hinaus. (1294 bis 1298.) Semen Zug über Chemnitz, Oederan nach Freiberg und dessen Erstürmung ist bereits genugsam erwähnt worden. Die vertriebenen Fürsten Friedrich und Diezmann indessen, wehrten sich wie junge Löwen gegen den über mächtigen Kaiser, und nicht ohne Glück. Doch dem gu ten und fronnncn Diezmann ereilte sein trauriges Geschick mitten in ihren Hoffmmgen. Am Christmorgen 1307 hörte dieser Diezmann in der Thoinaskirche in Leipzig die Messe und geht wäh rend derselben nach dein Altar, kniecnd dort zu beten. Da springt hinter dein Altar ein Mensch hervor und durchsticht mit eiucm kurzen Schwert den Prinzen, daß er am dritten Tage schon eine Leiche war. Die Anwesenden eilten dem Fürsten zu Hülfe und Niemand dem Mörder nach. Dieser entkommt glücklich bis vor das Thor; allein das blutige Schwert, das der Unbesonnene wegzuwerfen vergißt, macht ihn verdächtig. Ein Böttcher sicht ihn vorbeispringen, läuft ihm nach vermag aber uicht ihu cinzuholen, da wirst er ihm sein Biudcmtsscr iu dcu Rücken, worauf er schwer getroffen Stand halten muß. Die stärksten Martern preßten ihn kein Geständnis; aus, wer ihn zu diesem Mord erkauft habe. Er ward endlich mit glühenden Zangen zerrißen und gerädert. Der sterbende Diezmann verordnete, daß man ihn als einen Sünder nicht bei seinen frommen Vätern in Reinhardsbrmm, sondern im Paulino zu Leipzig begraben solle, wie ts auch geschehen ist. Der hcrbeicilende Bru der, Friedrich, fand ihn schon im Sarge und schwur sei nem Mörder, Philipp von Nassau, blutige Rache. Ent flammt von dieser, warb er in der Eil' einen sehr unge regelten Haufen Kriegsvölker aus allerlei Gesindel und ordnete sie in und bei Leipzig zu einem verzweifelten Kampf. Hierauf hielt er mit seinem Volk eine Betstunde, genoß das Nachtmahl mit ihnen und marschirte aus der Stadt gegen die Feinde. Ans dem Markte zu Leipzig