28 Oederan bis zu Heinrichs Tode. sein Recht — durch seinen Garten neben dein Rechaud' sehen Hause weg auf die Chemnitzer Straße zu verlegen. Allein 30 Jahre nachher entstand zwischen dein neu eie Besitzer des Weigand'schen Hauses, dessen Kauf von die sem Wege nichts sagte, und dem Besitzer des Kloster- Hauses ein schwerer Proceß, der mit jahrelanger Erbit terung geführt sich damit endigte, das; der Besitzer des Weigand'schen Hauses den streitigen Gartenplatz sammt der Wege-Gercchtigkeit dem Besitzer des Kloster-Hauses bezahlen und abkaufen mußte. Aus diesem Allen geht hervor, daß die Chemnitzer Gasse auf der nördlichen Seite nen eingebaut und viel breiter gewesen ist; denn noch zu Kurfürst Augusti Zeiten, dem Erbaner der Augustusburg, bildete das jetzige Och- mc'sche Haus am OLermarkt das Eckhaus auf dieser Seite, nud nach der Zerstörung Oederans im 30jähr. Kriege (1632), wo unsere Stadt überhaupt sich ganz umgestal- tete, entstand erst das jetzige Weber'sche Haus, und wahr scheinlich auch die ganze südliche Reibe Häuser dieser Gasse. Die Waffenschmiede und Schwerdfegcr (Edelschmiedc wurden sie in Heilbronn genannt) holte Prcusingcr aus dem südlichen Deutschland — er selbst war ans Heil bronn — und aus Nürnberg. Es beweisen dieses die fremden Familien in Oederan, deren wir zum Theil uns noch erinnern: Volturius, Crutzigcr, stammten aus Heil bronn; Stäbelein aus Nürnberg; Wiemann, Strutwolf, Braun aus dem Frankeukrcise, der letztere dieses Namens war Besitzer des Hauses am Obermarkt, wo jetzt das Königl. Gericht sich befindet, und zwar noch in den 80er Jahren des vorigen Seeuli, wie sich unsere Alten noch erin nern werden, von dessen Familien-Urkunden uns Bruchstücke vorliegen. Zn bemerken ist hierbei, daß ein Urvater aus dieser Braun'schen Familie nach dem 30jährigen Kriege das ehemalige HeiniFschc Haus an; Unterwarft (jetzt das Stiftshaus) bewohnte, nnd 1649 oder 1651 den Galgen vom Gahlentzcr Berge herüber auf das streitige Hirtfeld tragen half; von welchem wichtigen Ereignisse wir zu seiner Zeit in dieser Chronik mehr berichten werden. Ueberhaupt lebe» in unsern Tagen hier in Oederan