Landes gcschichte von 1500 bis 1600. MtK gelegt wurden, was sein Verderben wurde! Schon waren seine Sachsen vor dem ungestümen Angriff des Brandenburgers flüchtig geworden; da erschien Moritz mit dm Leibtrabantcn, und die Schlacht stand, die zwei Stunde» lang im allgemeinen Morden unentschieden hin und her wogte. Da ward der Herzog von Lüneburg, Friedrich und die Herzöge Carl Victor und Philipp Magnus von einem sächsischen Haufen erschlagen, und ihre Leute feldsiüchtig. In diesem Augenblick wollte Mo ritz, den» man diese Nachricht brachte, ein neues Pferd besteigen, um die Feinde zu verfolgen, die ganz nahe vorbei brausten. Er wendet sich eben zum Aufsteigen, da trifft ihn eine Musquetcnkugel über der rechten Hüfte von hinten, tödlich in den Leib*): tief stöhnend war er umgesunken, einige unverständliche Worte murmelnd. Er wurde in sein Zelt zurückgcbracht, wo er sich erholte und am dritten Tage endete. Die lutherischen Priester die er verlangte, waren nicht zugegen; denn einige Ge- wissensscrupel machten ihm viel zu schaffen, auf dem To- deulagcr. Wenig Minuten vor seinem Ende sah erstarr zum Himmel und sagte: „ich verlasse die Welt mit wil ligem Herzen und freue mich, daß ich au den Sohn Gottes glaube! Ich trage kein Verlangen mehr nach dem zeitlichen Leben, darinnen ich stete Plage, Unbe ständigkeit und schlechten Dank für meine treuen Dienste genossen habe!" — Seine Sachsen gewannen indessen die Schlacht. — Aber merkwürdig werden immer die Anzeichen blei ben, die gleich vorher den Tod dieses Helden verkün digten. Den Tag vor der Schlacht warf ein Sturm wind das Zelt des Kurfürsten über den Hausen und alle andere blieben stehen. In Berlin wurde durch ci- ucn ähnlichen Sturm von Moritzens Statue der Kopf herunter gerissen, indes die anderen unverletzt geblieben waren. — Im klebrigen verdankt Sachsen diesem Chur- fürstcn die Consistonen im Lande, so wie die drei Für- - -s llr. - , - - ' "' - - *) Sei» Lcibjägcr Erdmann, den er kurz vorher streng behandelt hatte, wurde als sein Mörder verdächtig.