Oederan vom Jahre 1800 bis 1820. 288 Blessirten bedeckt, die dahin in die Lazarethe gefahren und getragen wurden. — Oederan war verschont, da hier schon alles voll Blessirte lag. Es rnfte uns nun Alle das schreckliche Kano- ucnfeuer bei Leipzig auf die Höhen hinaus, bei Börni- cheu uud Schöucrstadt. Wie ängstlich klopften die Her zen für und wider alle die deutschen und russischen Krie ger; denn leider! gab cs noch manchen Unpatrioten, welcher den Sieg dem Erbfeind der Menschheit gern in die Hände gelegt hätte. Spät am Abend erst ver stummten die Kanonen, deren Schläge man deutlich ver nehme» konnte. — Doch diesen Tag schon, als an einen Sieg für Napoleon nicht mehr zu denken war, eilten vom Schlacht feld weg die vorläufigen Siegesbotcn der Verbündeten nach allen Winden. Am 19. früh schon erscholl auch in Oederan diese gute Botschaft uud Abends hörte inan rings um die Stadt ciuzclue Freudenschüsse von den Bürgern, welche das Ende ihrer Angst und Trübsal glaubten endlich er lebt zu haben; indessen Viele trübselig umhcrschlichen, daß Napoleons Herrschaft nun zertrümmert war. Am 21. erschien das Bülletin über die Schlacht bei Leipzig, die größte in Deutschland in der Geschichte, die Napoleons Thurmbau über den Hänfen warf.— Am 24. kamen schon gegen 50000 Oestreicher vom Schlachtfeld hier an, um Dresden zu belagern. Oede ran wurde wieder zur Ungebühr mit Einquartierung be legt, so daß in die kleinern Häuser 20 bis 26, in an dere 30 und sogar 40 Mann eingelegt wnrden; cs wa rm die Regimenter, Zach und Zechmcistcr, welche die Stadt besetzten. Der Generalstaab erschien später, wo von ein Theil auf dem Schicßhause tractirt wurde. Der Obcrgcneral dieser Armee, Klenau kam mit dem Nest derselben Am 25. ebenfalls spät Abends hierher, nahm aber, da die Stadt voll von Soldaten war, sein Ouartier auf der Hohculinde und dort sein Abendmahl ein, mit wohl 50 seiner Offnere. Die Nacht über gingen ganze Züge 19