Die Zeit der Erbauung von Oederan. 13 ähnliches Naubschloß befand sich kaum 2 Stunden davon entfernt, jenseits der Chemnitzer Straße auf einem Waldes- hügel. Durch satanische Signale standen sie in enger Verbindung. Wenn nämlich von Freiberg her jenseit der Oederaner Gegend, Reisende oder Handclskaravanen sich zeigten, zogen die Ersteren eine Glocke an — daher der Name Schellenberg — welches für die jenseitigen Räuber das Zeichen gab, an die Straße zur Plünderung sich bereit zu machen. Wenn Hingtgen von Cbemnitz die Reisenden sich sehen ließen, zündeten jene ein Feuer an, um dem Schellenberg ein gleiches Zeichen zu ertheilen; daher der Name: Lichtcnwaldc ('s Licht im Walde) rief der Thurmwächtcr herab zu seinen Naubgenossen. Länger als 300 Jahr ging diesen beiden Räuber höhlen ungestraft ihr Wesen hin,' und auch hier läßt uns die Geschichte nicht wissen, wer rind wenn cs sich endigte. Erste Gründung der Stadt Oederan. Die soeben vorausgesendtte nöthigt Einleitung fuhrt uns nun in die Zeit, wo einiges Licht in die Gründung der Stadt fällt, sowie auf den wunderbaren ersten Anbau von Oederan, wie wir ihn aus: „Contcrfci der Städtlin des Franken- und Sachsenkreiscs, nebst deren Histon; von Archimbald Schädlin, Abt zum heil. Kreutz in Bamberg, Franks, gedruckt 1553," abgeleitet haben. Doch vorher noch ein Wort über jene Räuber. Ohngefähr 50 Jahr vor dem ersten Anbau von Oe deran stand in der Gegend und am Platz wo jetzt Frei berg sich befindet, noch ein Dorf oder vielmehr eine Pflan zung weniger Häuser, Christiansdorf genannt. Der Ur sprung und die Geschichte desselben bleibt hier weg, und wir verweisen ans die Freiberger Annalen. Einem Salz- fuhrmann, wie der Chronist sagt, rutscht hier ans der Straße —vom jetzigen Obcrmarkte Freibergs abwärts — das Hinterrad seines Wagens von kinem Stein ab, an