Wobei Stetten sagte: „Ich will dem Chnrfürstcn zu sei nem Rehbraten leuchten!" Er soll sich eigentlich des Aus drucks „Bicrgörgcl" bedient haben. Der Ebursurst sandte inzwischen den Oberlieutnant Adam Maßlöhner mit einem Regiment Dragoner heim lich aus Dresden. Dieser verlegte ihm den Rückweg und nahm bei Wilsdrus den v. Stetten mit 21 seiner Mord brenner gefangen. Schon am andern Tage waren die Brandsäulen nebst 40 Klaftern Holz parat, um ciu Exem- pcl der Rache zu üben. Da sandte der General Phul au den Chursürsten und erbot sich, mit dem Brennen Einhalt zu thun, wenn mau ihm Stetten zurücksenden würde. Hierauf setzte,der Ehurfürst die gefangenen Schwe den 5 Jahre laug, bis 1615, als Geißeln in schlechte Gefängnisse am Elbberge fest, wo sic daun an General Wittcubergen ausgeliefert wurden. Der v. Stetten war im Gefängniß so dick geworden, daß er nicht laufen konnte, da er von seinem General Phul mit Speise und Trank reichlich versorgt ward. Er war so fromm gewor den, daß er, wie er selber gestand, die Bibel in seinem Gefängniß vierzchimial ausgelesen hat. (Weck's Dresdner Chronik.) Das Jahr 1641 war für Oederan ein Jahr der Ruhe. Die vielen bis hierher eingcflüchtcten und einge bürgerten Landleute eigneten sich um die Stadt immer mehr Feldcigcnthum au, deren Besitzer und Erben im Grabe lagen. Auch die wenigen älter» Einwohner und die Väter der Stadt ordneten das Grundcigcnthum der selben, entweder für die Bewohner oder für sich und die Stadt selbst; denn über diese Besitzungen Oederans so wie über den fcrnern Gang dieser wunderbaren Verhält nisse fehlen alle schriftlichen Nachrichten, und besteht und beruht deshalb alles Folgende auf mündlichen Ueberlicfc- rungcu, au dcuen es keineswcgcs maugclt und für welche die Thatsache spricht. Es sollen zwar Urkunden dagcwe- sen sein, aber — Ucbcrhaupt waren es die Jahre: 1641, 1642, 1643 und 1644, wo, wenigstens für Oederan, die Felder wie der besäet werden konnten, was denn auch in möglichster 13*