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Oederan vom Jahre 1600 bis 1650. IS3 zm Armee bei der Stadt vorbei, und vor Freiberg. Oe deran hatte davon keinen Schaden, vielmehr Nutzen von den geplünderten Vvrräthen, Vieh und Feldflüchtern Ban ner stürmte und beschoß die Stadt Freiberg vergebens; er ließ seinen Grimm an der Umgegend ans. Die Gru bert und Hüttenwerke, Maschinen und Kunstgezeuge, Al les wurde vernichtet, die Pulverthürme bei Brand und Berthelsdorf in die Luft gesprengt, wobei eine Menge Bergleute verunglückten. Damals ging auch Oberschöna zum zweiten Male in Ferrer auf, wo die Kirche und der Edelhof mit abbrannte, welcher erst in unsern Zeiten wie der ausgcbaut worden ist. Der grausame Banner zeigte sich dankbar gegen Oe deran, weil seine Blessirten eine so sorgliche Pflege genos sen hatten, und ließ der Stadt eine Schutzwachc zurück, die das ganze Jahr gültig war, welche aber leider nur zu srüh wieder abzog. Banner verließ Freiberg und nahm alle genesene Krieger aus Oederan mit nach Böhmen, während die klebrigen ins Hauptlazareth nach Erfurt gebracht wurden. Die Schweden trieben cs nun erstlich im Obcrgc- birge auf eine entschliche Weise in Stadt und Land, wo bei der so menschenfreundliche Königsmark, vielleicht weil er nicht anders durste, sich sehr grausam zeigte. In dem Jahre 1610 am 2. Februar ging die ganze schwedische Armee nach Böhmen, und hatte Befehl, durch gänzliche Verwüstung des Landes den Kaiser zum Frieden zu zwin gen. In acht Wochen, Ende März, wo Banner Böh men verließ, lagen 6000 Dörfer dort in Asche, wieHort- ledcr und Pnfcndorf ausdrücklich berichten, nnd die sämmt- lichcn Städte längs der Eger bis Leitmcritz herab, sowie das ganze böhmische Mittelgebirge war ein Brandhanfcn. Die Schweden gingen zwar damals durch das Voigt- land, wo sie bei Adorf geschlagen wurden, bis nach Er furt zurück, allein im Herbste fingen sie das Ruiniren wieder an. 1610 erschien Plötzlich bei Hainichen, Nossen und Roßwein eine schwedische Armee unter General Phul, und den 28. November der Rittmeister Hans Freiherr von 13