Oederan vom Jahr«! 1450 bis 1500. S8 >ds bei GasimMcti, deren grenzenlose Schwelgerei zn ver bieten die Fürsten 'bald für nöthig fanden. Die fürstlichen Brüder Ernst und Albrecht schon (von 1480 bis 1500) mußten verordnen, daß bei einem Taufmahl nicht mehr als an 6 Tafeln nnd bei einem Hochzeitmrchl nur an 10 Tafeln gespeist werden sollte, an jeder aber nur 8 Perso- ncn sitzen, jede Person aber nur zwei Diener oder Die nerinnen mitbringen solle. Die Zahl der Speisen war nicht angegeben. Tie Verschlimmerung der Schwelgerei und der Sitten aber erklärt sich aus den Verordnungen später unter den Chursürsten Moritz und August, nach welchen bei Taufmahlen nicht über 80 und bei Hochzeiten nur 100 Personen sitzen sollten; die Beigänger aber da bei wareu freigegeben, daß also diese Verordnung wieder umgangen werden konnte, nnd so viel wie nichts half. Mit einem Worte: Krieg und Pest abgerechnet blühte damals das goldene Zeitalter bis zum .'iOjähr. Kriege, welcher diesem Uebermuth und Schwelgerei auf einmal ein Ende machte. Obgleich die Stadt Dederan nach ihrer gänzlichen Vernichtung nur langsam sich wieder erholte in ihrem Ausbau, da die -meisten Bewohner sich nach Freiberg nnd deren Umgegend wandten, so wurde doch gleich nach her zum Aufbau jener kostbaren und prächtigen Kirche in Dederan der Anfang gemacht, und mit ihrem silbernen 'Engel geziert, in welcher 140 Jahre lang katholische und lutherische Ehristen ungestört Christum anbctetcn, bis die tzvilden Croaten den herrlichen Tempel verbrannten. Bei dem neuen Aufbau der Stadt erhielt sie so ziem lich erst die jetzige Gestalt, und wurde ganz anders an gelegt. — Viele Gassen, die irr Ludwigs Weltbühne beim Brande mit genannt werden, sind nicht mehr vor handen. Die Kuffnergasse, die Klostergasse, die Mostler- gasse, die Säcklcrstadt (etwa Judenstadt?), die Kreuzgasse, die Büttnergasse n. s. w. sind uns alle fremd oder haben andere Namen erhalten; wo aber der Pfahlring gelegen sei, wohin mail anfangs die kostbaren Waaren geflüchtet, bleibe der Phantasie überlassen. Kaum fing Dederon an sich wieder anzubaum, so