Volltext Seite (XML)
Mittwochs hm 17. Juli. 187«. Mmtskttt« d« ttchttwtt« »Mchaim s»- LrMöIMsfreund LtdULeberL SSM»q«v«rk WtldmfM uMSt'baiA (»84—76) von VormittagL 10 Uhr <rn. Mm die i« Fürstlich« Harten stein er Forste, in dm Districtenr Bogelherrv, Häuselhau, Waitzberg, Kuhpeter, Tiesthal, Pttnzmhöhle, Höhlung rc. aufberei- tettn Brennhölzer und Marr 96^ Klastem — 236'/,. Raummeter hatte Scheite und Klöppel, 40 „ — 98'/„ „ weiche dergl., 16^ Wellmbundert hatte- Reißig, S Wellmhmdert weiches dergl. und 26 Klastem -- 47«/,, Raummeter Nadelholz-Stöcke, meistbietend unter dm vor Btginn der Auktion bekannt gemacht werdenden Bedingungen verkauft werden. Die Zusammenkunft ist auf der „Schloßebene" auf dem von Lößnitz nach Stein führenden Wege. Hartemftoi«, den 15. Juli 1872. Fürstlich Schöuburg'sche Reut- mid Forstverwaltung das. Meher. Baumgartner. Erscheint tt,lich mtt ««»ahme «o» itvn«»bühre« dte ges»«». "ne Zelle 10 W«mA — JnserateNannahme str dl, M am Abende erscheinend» d Nummer bl» BormMaa» 11 Uhr. LageZGeschichte. Deutschland. Bertin. AuSHannlovrr, 13. d.M. wird telegraphitt: Um 7; Uhr Morgens traf« zur Theilnahme an dem deutschen BundeSschießm die erstm Gäste aus Frankfurt hier ein. Dieselben wurdm vom Vorsitzenden deS EmpfangSro- mitt, dem StadtsyndimS Albrecht- begrüßt, welcher dm Bürgern der Stadt Frankfurt, die das erste derartige Fest abgehaltm, ein herzliches Willkommen entgegmbrachte. Das bevorstehmd« Fest, so hob der StadtsyndimS in seiner Ansprache hervor, begegne zwar nicht einer gleichen jugendlichen Begeisterung, stehe aber auf dem Bovm der großen Ereignisse, in welchen Allveutschland seinen Erbfeind überwunden und die Einheit begründet habe. Albrecht schloß mtt einem Hoch auf das Vaterland, worauf Reinhardt aus Frankfurt im Namen* seiner Mitbürger dankte. Um 10 Uhr trafen etwa 400 Gäste aus Oesterreich ein, welche von Fischer 11. begrüßt wurdm. Derselbe betonte in seiner Anrede, trotz der Sympathie Hannovers zu Allem, was Oesterreich Md insbesondere Wim betreffe, sehe er der Anwesenheit der Oesterreicher nicht ohne Sorgen entgegen, aus dem Grunde, wett der Abstand zwischen dem, waö seiner Zett das Wiener Fest gebracht habe, Md dem, was das Hannoversche bringe, sie leicht ungünstig stimmen könne; er erblicke in ihrem Hiersein die Sehnsucht nach dem deutschen Baterlande, das deutsche Heimweh Md begrüße sie als Brüder. Was die Ge schichte von 1000 Jahren geeinigt, vermöge das Schwert nicht zu tremm. Redner endete mit einem Hoch aus die Oesterreicher. Der Präsident deS öster reichischen Schützenbundes, Kopp, dankte mit den Worten, die Oesterreicher seien die Ptonniere der deutschen Culiur im Osten. „Wir Oesterreicher haben viel zu beklagen, MS ist manche Wunde geschlagen, aber sie sind vernarbt Md dessen freuen wir MS. Wir habm gelrmt, unwiderrufliche Thatsachm zu rrspecttrrn Md find gewillt, die mge Vereinigung Oesterreichs Md Deutschlands aufrecht zu erhalten. Wir find von echt nationalen Gefinnungm Md dem Wunsche beseelt „daß nicht Wermuth in dm Freudenbrecher des Festes fallen möge. Hoch Hannover!" Um 2 Uhr trafen die amerikanischen Gäste ein, bei deren Be- grüßtmg Vr. Pieper des Enthusiasmus gedachte, womit Amerika an dm groß artigen Erfolgen des französisch-deutschen Kriegs theilgenommen habe. Redner brachte rin Hoch auf die Amerikaner aus. Lüchow. In derKtrchengemeinde v. mdete der an GemüthSkrankheit lei dende Bauer K. sein Leben durch Selbstmord. Entgegen de« bisherigen Usus, wonach die Leichen von Selbstmördern nach Sonnenuntergang über dte Kirch« hofSmauer geschoben und in einem mtlegenm Winkel betgesetzt wurdm, erhielt K. durch die Bemühung seiner Verwandten ein anständiges Vegrätntß. Der Kirchmvorstand, hierüber erbittert, beruft, wie die „Z. f. d. L." berichtet, eine Gemeindeversammlung, Md diese verunheilte dm Sohn des K. zu folgender Strafe.' Abtragung Md Ebmung des väterlichen Grabhügels Md Pflanzung eines Dombusche- auf da- Grab (von dem Au-graben hat «an nm au- Frucht vor dem Schwerte der höheren weltlichen Obrigkeit Abstand genommen), sowie Anschaffung sämmtlicher entheiligten Beerdigung-apparatt auf eigene Kosten. Berlin, 13. Juli. Vom Polizei-Präfidium au- ist da- Schntzmam-- Eommando angewiesen worden, da- Aufbauen neuer varaken energisch verhin dern, nöthigenfallS sogar die Feuerwehr zu requirtren. Eine vielleicht sehr nöthige Maßregel; aber da- Uebel wird dadurch natürlich Mr von der Ober fläche vertrieben. .Die Wohnung-noth ist da- beständige Stadtgespräch Berlin-, Bekanntmachung. Nachdem der GrundbuchSfotienentwurf fiir da- Berggebäude Rme Silber-Hoffnung Fundgrube nebst Erbstolln btt Raschau dm gesetzlichen Bestimmungen aanLß zur Einschreibung in da- Grund- und Hypot^knbuch MRaschau vorbereitet ist, so wird Solche- und daß der gedachte Entwurf für Mr,^ daran mr Ante-esse haben, an hiesiger Gencht-mnt-stelle zm Einsicht bmit lleg,hieru>itM öffentlichen «enntniß gebracht; auch werden zugleich alle Diejenigen, welch« «am dm Achalt de» fraglichen Entwurf- weg« thnm »»stehender dinglicher Rechte etwa- einzulvenden habm, aüfgefordert, dich Einwendungen bumm einer Fust von sich- Monaten und spätesten- bis . zvm io Octoder 1872 »tt dem unterzeichneten «ericht-amte anzuzttg«, außerdem <cher gewärtig zu fei«, daß sie solcher Einwendungen dergestalt verlustig gehen werden, daß ihnen gegen dritte Besitzer und andere Realberechtigte, welche al- solche in da- Grund- Md Hypothekenbuch werden eingetragen werdm, keinerlei Wirkung beizuleam ist. Schwarzenberg, dm 27. Februar 1872. Königliches Gerichtsamt.. 8. d. B- Colditz, Assessor. — Ullmann. Brennholz-Auktion auf Hartensteiner Revier. das in jede Familie eindringt. Die plötzliche Erhöhung der Miethm, manch mal um da- Doppelte und mehr alö das Doppelte, veranlaßt einen häufig« Wohnungswechsel, Md man kann ftoh sei», wenn man eine Familie in der Wohnung antrifft, die der letzte WohnungS-Anzeiger angibt. DaS Nomadisiren der Bevölkerung ist an sich eine Kalamität. Manche Familien, verreisen von Berlin für den ganzen Sommer, um der Wohnung-noth für einige Zeit zu ent gehen. Aber wie wird e- am 1. October, dem Umziehtage, werdm? Da- Feiern der Baugewerke hat die Bautm sehr verzögert, und nichts ist gewöhn licher, al» daß noch im Bau begriffene Häuser vom Eigenthümer schon zum 1. October vermiethet find, während der Baumeister selbst ungläubig dm Kopf dazu schüttelt, daß er bi- dahm fertig werde. Der Magistrat hat wirklich be schlossen, ein großes provisorisches Schulgebäude für acht Classen zu errichten Der Aufruf, den 2. September zu einem großen Rationalfest zu erwähle^ ist nachttäglich noch von mehreren Mitgliedern de-Reichstages vollzogen wordem Die Unterzeichner deS Aufrufs haben sich nun an die Vertreter von 100O deutschen Städten gewandt mit der Bitte, die Bildung von FestromiteS anzureg« Md die Veröffentlichung deS AuftufS zu veranlassen. Hierbei ist folgende- Programm vorgeschlagm worden: 1) Am Abend deö 1. Sept: Große Feuer auf den Höhen, um welche fich die Mmge schaart. Wort und Gesang würdig« die Bedeutung deS heißen EchlachttageS von Sedan. Glockengeläute Md Kanonendonner. 2) Am frühen Morgm deS 2. Eeptbr.r Reveille, Glockmae- läute Md Kanonendonner. 3) Vormittags: Festzug unter Betheiligung aller Stände, Vereine Md Korporationen durch die im Schmucke der Fahnen Md Kränze prangenden Straßen zum FestgotteSdimst. 4) Nachmittags: Auszug zur Volksfeier im Freien. Großes Schulfest. (Letzterem geht am Nachmittag« oder vor dem Festgottesdienste am Morgm eine Feier durch Gesänge Md Vor träge in dm Schulsälen voran). 5) Abends: Festlicher Rückzug in dm Ott. Illumination. ES liegt dann noch in der Absicht der Unterzeichner, in Petitionen die sämmtlichrn deutschen Regierungen resp. oberen Schulbehörden zu bitten, zu veranlassen, daß die Feier durch geeignete Behandlung de- historisch« Stoffes tt, entsprechender Weise in alle» Schul« vorbereitet werde Md einer Betheili- gung an dem Feste nichts entgeamstehe; ebenso Petitionen an fämmtliche ober« evangelisch« und katholisch« Kirchenbehörden zu richt«, dm 2. Schtbr. zur Begehung einer kirchlich« Feier zu empfehlen; endlich «mn das Zustandekommen einer allgemeiner Feier, warm nicht zu zweifeln sei, gesichert ist, Sr. Maj. d« Kaiser, so wie die übrig« Fürst« DattschlandS zu bitten, daß der gesammt« Armee, sowie sämmtlichen staatlichen Behörden gestattet sei, fich an der Feier deS Tage- in entsprechender Weife zu betheiligm. Hannover, 14. Juli. Der heutige Kestzug der Mitglieder d«S Schü- tzenbundeS ist, von dem heitersten Wetter begünstigt, unter jubelnden Zuruf« der von allm Seiten herbeigeströmten Bevölkerung verlaufm. ES herrschte eine gehobene nationale Stimmung vor Md ein bei deM/Fche im Odeon auf dm Kaiser Wilhelm und dm Fürsten vi-marck, al- die Gründer der deutsch« Einheit, au-gebrachte- Hoch fand dte allsttüaste mthufiastische Aufnahme. Essen, 11. Juli. Auf der Krupp'schm Gußstahlfabrik finden zur Zttt Entlassung« derjenigen Arbeiter statt, welche sich durch Agttaton für dm chttst. lich-sottalen Arbeiterverein, dessen. Organ, dir „Essener Blätter", in letzter Zeit feindlich gegen Herm Krupp ausgetreten ist, irgend besonders hervorgechan haben. Metz, 12. Juli. Ein gestttn hier au-gebrochene- Feuer hat die Misch« der Präfektur und dem Theaterplatze gelegen« städtische Mühle verzehrt und