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72 22 Graf Konrad erwachte aus düsteren Trau men. Er hatte sich Albrechtcn zu tief vertraut; er mußte diesen Fürstensohn fortreißcn auf dem Wege des Trotzes und der Sünde, oder von dem Reuigen zerschmettert untergchcn. „Vorwärts!" rief er sich selbst zu; „Alles sey gewagt, um Al les zu gewinnen!" Er rief in den Burghof nach einem Knappen. Mit scheinheiliger Miene und Geberde, welche sich aber, als er seinen Herrn allein sah, in eine kecke verwandelte, trat Wulf, der listige Waffenknecht, herein, um die Befehle seines Herrn zu erfahren. „Wulf!" redete ihn dieser an, „ich habe Ursache, dir zu vertrauen." „Seit wir das Fräu- sein raubten," erwiderte dieser mit tückischem Lächeln. „Schweig!" zürnte sein Herr. „Höre, du hast unser Losungswort; du, du allein kennst