28 der eigensinnig lieber schmollte, als kräftig zürnte und die Geistlichkeit deswegen verehrte, weil er wohl wußte, daß er durch sie, — denn zu je ner Zeit war ihr Einfluß ein allmächtiger, der der Throne Schicksal und das Herz der Völker lenkte, — auch ohne Kräfte, Anstrengung und Selbstaufopferung zu Hoheit, Macht, ja wie sie seinem Ehrgeize geschmeichelt hatten, selbst zur höchsten, zur Kaiserwürdc des rö mischen, heiligen deutschen Reichs gelangen könnte. Die ungleichen Brüder liebten sich nicht; aber sie flohen sich bis jetzt nur, ohne in per sönlichen Beleidigungen einander nahe zu treten. Vater und Mutter kannten ihrer Söhne feindliche Stellung, und dicß verbitterte das Herz beider, und raubte ihnen die schönsten der Freuden, die des kindlichen Vertrau ens ihrer Söhne, was man nicht mit Gold und Edelstein, sondern nur durch Offenherzigkeit, Vertrauen und Gerechtigkeit erwerben kann. Otto hing immer noch an Alberten; doch konnte er ihn nicht wahrhaft gewinnen. Finster und freudenlos wäre das Leben des Fürstcnpaarcs gewesen, hätte nicht die Gegenwart