165 beben seine Lippen; — aber Adele ergreift das Kreuz, das auf ihrem Bcttische stand und hält es ihm entgegen. Der Hirtenknabe fallt auf seine Kniee, drückt es auf seine Lippen, be rührt dann mit selbigen den Saum von Ade- lens Gewände und spricht: „Ich bin kein bö ser Geist; ich bin Feige von Pomsen, der Sohn Kurts, eures Freundes. Ich komme, zu war nen, zu retten. Mein Fürst, es droht euch Ver rats) und Eist! — flieht, ehe es zu spat wird!" Da erwidert Otto: „Soll der Fürst zittern, wie ein Miethling, und vor dem Sohne beben? Nein, erzeige keine Furcht!— Ich bleibe! — Mein Leben steht in Gottes Hand; er wirds erhalten! Ich fliehe nicht; ich bleibe! Mein Vertrauen lenke das Her; meines Sohnes Al brecht und stärke den Muth meiner Treuen und Geliebten! Geh, wackrer Knabe, nimm mei nen Segen und sage den Rittern des Hammers, die dich sendeten, und die allein von diesen heimlichen Pfaden wissen konnten, sie sollten erst Frieden versuchen und, liegt der Kampf in des Schicksals Willen, fein säuberlich verfahren mit dem Knaben Absalon! Eile! Der Zorn meiner Feinde könnte dich vernichten und dein