Wahre; drum, Fürst, fliehet den Stolz und die Herrschsucht! Sie führen unter Glanz und Sorgen ins Verderben." Die Verlobung ward kund; Astes jubelte dem neuen Paare entgegen, und der Neuvermähl ten erste Ditte an ihren Vater war Verzeihung für Albrecht. Der Mundschenk reichte dem Bräu tigam den goldenen Decher, gefüllt mit köstlichem Weine; aber — war es Ahnung, Vorbedeutung oder Ungefahr? — der Decher entfiel seinen Händen, und der Wein ergoß sich auf den geglätteten Tafelbodcn. — Alle erblaßten; nur Merseburgs Bischoff, der der Scene nahte, sprach: „Fürchtet euch nicht! Nur im Herzen liegt der Feind, die listige Schlange, der gif tige Drache; bändigt ihn, und eure wahre Ruhe ist gesichert! Die Tugend ist seine Sic- gerinn ; so lange sie in eueren Herzen weilt, wird euch nie das wahre Glück des Lebens fehlen. Ottokar! —denn so, Przcmisl, nennt euch euer Böhmen, —ihr werdet glücklich seyn, so lange diese Fürstin euer Schutzgeist ist; ihr werdet groß seyn, so lange ihr nicht nach dem Größten strebt."