Jungfrau; Przcmisl, der Böhmen Fürst, ergriff ihre Hand. „Fräulein," sprach er, — denn so wur den zu jener Zeit gewöhnlich die Prinzessinnen genannt — „Ottos Reichthum zu sehen, kam ich ins Meißncrland. Viel erzählt man sich bei uns von seinen Schätzen, doch den schönsten sehe ich jetzt vor mir. Mein Döhmen ist ein wundcrherrliches, schönes, reiches Land; die himmlische Helferin bewahre es! In reichen Strömen fließen ihre Segnungen von Brand eis, Mariakulm, Mariaschein; Heilige schirmen es: Vitus und Wenzeslaus, mein Ahnherr, und damit es das Herrlichste gewinne, so erlaubt mir, um euch zu freien bei Vater und Mut ter!" Adele schwieg; der Purpur der Ueberra- schung übergoß ihr Antlitz und der beredte Blick des seelenvollen Auges sprach deutlicher, als Worte. Schweigend legte sie ihre Hand in die des Böhmcnfürsten, und er führte sie zu ih ren Eltern, und diese verlobten die Glücklichen. „Einen Sohn raubte mir das Schicksal," sprach Otto, „einen Eidam giebt cs mir dafür! Seyd glücklich! — Stilles, Glück ist allein das