95 und Osierlandes; seyd es jetzt in der Dera- thung! — Mein Wort ist ausgesprochen; kann ich es brechen, ist nicht der Siegelbrief ein hei liger?" Da nahm Ritter Kurt von Pomsen, mit dem wir unsere Erzählung eröffneten, das Wort und sprach: „Die Heiligkeit des Gegenstandes ist seine Unverletzlichkeit, und dem Ungesetzlichen kann wohl kein Siegclbrief Gesetzlichkeit verleihen. Zwar ist der eurige wohl, wie ich sehe, besie gelt, doch noch nicht von allen Zeugen und na mentlich von den Herrn Bischöffen unterzeich net; auch bedürfte er wohl noch des Kaisers, als des Oberlehnsherrn, Genehmigung. Wollt ihr Wahrheit, so nehmt sie aus treuem Her zen. Es ist nicht wohlgcthan, wenn der Fürst seine Lande theilt und so lange er noch that- kraflig ist, — und das seyd ihr, hoher Herr, — die Macht aus den Händen giebt. Behal tet das Reich, das euch Gott gegeben, bis euch Gott abruft; ist cs aber euer fester Wille, seyd ihr einig mit eurem Herzen, so seyd standhaft gegen des Sohnes Ucbermuth, der nun in bö sen Händen ist! Mit Gut und Blut werden