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)U121. der »«. IrUeö-IMsfreM Mittwoch, dev 2». Mai. <872. NchUämMe OrMHM, Jo» hvinaevrgenstadt, «chme- verp, Schwarzenberg «.Ml- deniel» und der «tadtrtth, «ne, Elterlein, Srünhain, unstein, Jobanngeor- anrstadi,Löbnitz Neustadtel, ecknkeber«, Schwarzenberg« »tleenfeUundSwünch. Erscheint täAllch »itR«1»ab«eM»n- lagB. — Ereto vrerteljiche» Uch 15 Rgr. — Jnfe». tto«»gebühren die gespat- tene Zeile 10 Pfennigs. - Jnseratenannahuis ,uc di» - am «bende erscheinend, dummer bl« Bonuittag» 11 «hr. Bekanntmachung. Für den die Orte Zschocken mit Reuwittendorf, Heinrichsort, Härtensdorf, OrtmannSdorf mit Rmdörftl einschließlich der Schönburg. Antheile umfassenden Feuerpolizei-District ist an Stelle des Kränklichkeit- halber abgegangenen Herm Gutsbesitzers Scheibner in Zschocken der Gutsbesitzer Herr Johann Gotthilf Leichsenring ebendaselbst jum Feuerpolizei-Commiffar ernannt worden. Zwickau, den 18. Mai 1872. König!. Amtshauptmannschaft. ' von Hausen. , —Aufruf zur Mildthätigkeit. Lurch das m diesem Platte bereits besprochene, in den Abendstunden des Z, dieses Monats m unserer Stadt ausgebrochene Schadenfeuer find 17 ohne hin ganz unbemittelte Familien fast um ihre ganze bewegliche, nicht versichert gewesene Habe gekommen. Nur Weniges konnte bei dem überaus schnellen Um- fichgreifen des Feuers in der Eile gerettet werden. Wir wagen eS daher, an die Einwohner unserer Nachbarorte die Bitte zu richten, uns in der Unterstützung der abgebrannten Armen beistehen zu wollen. Auch kleine Gaben, sei eS mm an Geld, Kleidungsstücken oder Naturalien, werden mit großem Danke angenommen und wird über deren Empfang seiner Zeit in diesem Blatte quittirt werden. Wir bitten, etwaige Gaben an den hiesigen Stadtrath oder an das hiesige Pfarramt zu addressiren. Grütlhmn, den 10. Mai 1872. Das Hilfseomitö. O. Barth, Ed. Benkert, I. Brunn, C Edelmann, B. Ficker, F. Ficker, K. Geigenmüller, F. O. Grimm, M. Große, A. Göcker, G: Hecker, Kretzschmar, Gerichtsamtmann, H. Mauers- Herger, F. Priefer, F. Schwarz, C. W. Schwarz, A. Rau, O. Steinmüller, Aug. Viehweger. w Bekanntmachung. Bon dem unterzeichneten Gerichtsamte sollen dm 8. Juli 1882 die dem Schuhmachermeister Christian Ehregott Nagel in Lößnitz gehörigen Grundstücke daselbst, alS r 1) das Wohnhaus mit Hintergebäude Nr. 317 de-Brand- catasterS, Fol. 178 des Grundbuchs, 2) ein Feldgmndstück, Kol. 738 des Grundbuchs, Nr. 349 des Flurbuchs, Abthl. L, 3) ein Feldgrundstück, Fol. 1083 des Grundbuchs. Nr. 1084 des Flurbuchs, Abthlg. N , 4) ein Garten, Fol. 179 deS Grundbuchs Nr. 188 d. des Flurbuchs, Abthlg. 5) ein Wiesen grundstück, Fol. 860 des Grundbuchs, Nr. 584 deS FlurchS, Abthlg. N , zu 1) auf 600 Thlr. — - — -, zu 2) auf 230 Thlr. — - — zu 3) auf 65 Thlr. — - —zu 4) auf 75 Thlr. — - —zu 5) auf 350 Thlr. —- —-, am 19. April 1872 ohne Berücksichtigung der Oblasten gerichtlich gewürdert, die Grundstücke unter 2-5 jedoch nur eventuell an hiesiger Amtsstelle nothwendiger Weise öffentlich versteigert werden. Unter Bezugnahme auf den an hiesiger Amtsstelle und im Gasthofe zum goldnm Anker in Lößnitz aushängenden Anschlag wird solches daher hierdurch bekannt gemacht. Lößnitz, am 25. April 1872. Fürstlich SchönburgischeS Gerichtsamt das. ' brey. — R. Bekanntmachung. Die die hiesige Hauptkirche umgebenden Anlagen empfehlen wir dem Schutze des PublicumS, ersuchen die Eltern und Erzieher, ihre Kinder und Pfleg- befohlenen vor Beschädigung dieser Anlagen, insbesondere auch vor Abreißen von Blättern und Blumen zu warnen, uud machen auf die Vorschrift des Bundeö- strafgesetzbucheS 8- 304 austnerksam, wornach derjenige, welcher vorsätzlich und rechtswidrig Gegenstände, die zur Verschönerung öffentlicher Wege, Plätze und Anlagen dienen, beschädigt oder zerstört, mit Gefängniß bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe btS zu Fünfhundert Thalern bestraft wird. Im Uebrigen haben wir unsere Polizeiorgane zu Ueberwachnng dieser Anlagen mit Anweisung versehen. Lößnitz, am 25. Mai 1872.Der Rath der S t a dt Löß ni tz. vr. Krauße. Tagesgeschichte. Die Debatte über -le französischen Lieferungsverträge. Jeder Krieg ist ein Gottesgericht. Es kann in diesem kochnothpeinlichen Völkerprozeffe momentan die bessere Sache unterliegen; auf die Dauer und in letzter Instanz wird sich aber der Sieg stets derjenigen Nation zuneigen, welche eine höhere Idee vertritt und auf einer entwickelteren Stufe der Moral und Intelligenz steht. Das Gottesgericht hat die französische Nation verurtheilt. Nickt der Mangel an hinreichender Rüstung und Vorbereitung, nicht die leeren Magazine und Arsenale, sondern vielmehr die Demoralisation, Entartung und Verkommenheit der gallischen Race hat ihre Niederlagen zu Wege gebracht. Nachdem die Geschichte, die das Weltgericht ist, ihr Ürtheil in unzwei deutiger Weise gesprochen, hätte die sranzösische Nation mit sich selbst zu Ge richte gehen, und in ihrer eigenen sittlichen Auflösung, in ihrer maßlosen Eitel keit und Prahlhanstgkeit die Ursachen ihrer schimpflichen Demüthigungen erkennen sollen. Dieses Jnstchgehen wäre der Anfang deS BefferwerdenS gewesen; denn von der Einsicht und Erkenntniß bis zur inner» Wiedergeburt ist wenigstens bei den Völkern, die vom Schicksal noch nicht auf dm Aussterbe-Etat gesetzt find, in der Regel kein allzu großer Schritt. Statt dessen sucht man in Frankreich krampfhaft nach „Sündenböcken." Zahlreiche Eommisfionen, parlamentarische und militärische, find ununterbrochen auf dem „Anstande", um die „Miffechäter" aufutspähen, auf welche man die Schmach abwälzm kann, die fich di« Natton selbst »«gezogen hat. Niemand ist sicher, daß er nicht dm nächsten Tag mit einem HochverrathS- Prozeß bedacht wird, Md selbst diejenigen Männer, denen man während deS Jähnichen, Stadtrath. Krieges ihrer Tapferkeit und ihreS^eldmnnuW—wegen Bürgerkronen über reichte, werden jetzt zu Verräthern gestempelt. Was hat man mit dem General Uhr ich, dem energischen Bertheidtger von Straßburg, ftir einM CultuS getrie ben, und jetzt hat das Kriegsgericht ihn für feig Md ehrlos erklärt. In Sparta, in dm guten Tagm des altm Roms, da war eine derartig Emsur und Strenge am Platze. Im heutigen Frankreich, wo man Alles ehere findet, als selbstlose ManneStugend, find diese Kriegsgerichte, deren Mitglieder in gleicher Weise schuldbeladen find, eine reine Farce. Hätte Ba za ine rechtzeitig um Einlaß in die präfidentliche StaatSbarke gebetm oder hinter der Schürze der Frau ThierS Schutz gesucht, so wäre er in Versailles nicht als Gefangener, sondern mit Ehren überhäuft, wie sein Ka merad Mac Mahon, auf dessen Ramen der Schimpf von Weißenburg und Wörth und die Schande von Sedan hastet. Was scheert mich das Vaterland, eS lebe die Eoterie! In der National-Verfammlung zu Versailles sehen wir dasselbe Schauspiel. Jeve der zahlreichen Fractionen ist bemüht, fich rein zu waschen und die Schuld auf dm lieben. Nächsten zu schieben, und so sollten denn die vtelm Unterschleift, die bet dm Armeeliefemngm vorgekommm find, dazu benutzt werden, um wieder einmal gegen dm BonapartiSmuS und seine Helfershelfer einige parlamentarische Lanzen zu brechen. Der Refermt der Untersuchung- - Commission, der Herzog von Audiffret- PaSquier, hatte feine Vorwürfe und Anklagm auch gegen Rouher gerichtet, und in Folge dieser Provokationen sah der berühmte Rede-Equilibrist de- Kai serreichs fich amöthigt, da- hartnäckige Schweigen, das er fick auferlegt hatte, zu brechen. Schlau Md zungengewandt, hoffte er die Gelegenheit dazu benutzen zu kömm, die Rechte Md die Lucke noch mehr gegen einander zu verhetzen un- alle Verantwortung dm Männern des 4. September in die Schuhe zu schieben. Nächsten Freitag, -en 31. Mai, von Vormittag LV Uhr an, sollen im Gasthofe „zum BrünlaSberg" die im Häger, unweit derPulver- «üble, aufbereiteten Brennhölzer und zwar 15 Wellenhundert harte- Schlagreißig 27 „ weiches „ 80 Raummeter Stockholz und 6 Festmeter weiches Rollholz gegen sofortige baare Bezahlurw und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedtngungen, öffentlich versteigert werden. Schneeberg, am 27. Mai 1872. (5874—75)