40 französischen Nachzüglern gefüllt, welche ein lebhaftes Feuer unterhielten. Die denselben entgegengeschickten Flankeurs jagten sich mit denselben in und um die kleinen Gehölze, setzten durch die verschiedenen Wassergräben oder kletterten durch und machten eine Anzahl Gefangene. Reiter Gröschel kam unter anderem mit der Meldung zurück, die kleinen Gehölze seien von Infanterie besetzt. Rittmeister Schultze, der Gewißheit haben wollte, frug: ,,Welcher Unteroffizier meldet sich zur Führung einer Patrouille in die Gehölze und welche Reiter gehen freiwillig mit?" Sofort traten Unter offizier Henker, Reiter Gröschel, Roscher und Farbiger vor. An den Gehölzen gingen sie eine Strecke flankirend durch dieselben und stießen auf einen ungefähr 15 Fuß breiten, tiefen Graben mit steilen Ufern. Nach einigen vergeblichen Versuchen wurde derselbe vom Unteroffizier Henker genommen. Gleich darauf bemerkte dieser in kurzer Entfernung fünf be waffnete Infanteristen und attakirte sie ohne Verzug ganz allein. Die selben waren im ersten Augenblicke so erschrocken, daß sie an keinen Wider stand dachten, fingen aber doch an, sich zu Vertheidigen, als sie bemerkten, daß Henker allein sei. Derselbe erklärte nun durch einen unter ihnen befindlichen Elsässer, welcher gut Deutsch sprach, er würde sie niederhaueu, wenn sie sich nicht gefangen gäben. Sie kamen der Aufforderung nach, fobald sie bemerkten, daß Henker von den übrigen Reitern unterstützt werden konnte. Unteroffizier Priemer schoß einen Chasseur d'Afriquc vom Pferde; das erbeutete Pferd war noch Jahre lang bei der Escadron. Unteroffizier Leonhardt und Reiter Glößner bethätigten ebenfalls große Kaltblütigkeit. Auf dem Rückmärsche nach Douzy, wo am Nordausgange Allarm quartiere bezogen wurden, wurden von einem von den Franzosen stehen gelassenen Wagenparke trotz heftigen Widerstandes und Gewehrfeuers uoch gegen 30 mit Proviant beladene Wagen mitgenommen. Den 1. September ging die 1. Escadron früh 3 Uhr gegen Lamon- celle als Avantgarde vor. Die 4. leichte Batterie eröffnete das Feuer auf Lamoncelle, und die Escadron blieb bis gegen 10 Uhr als Batterie deckung in der einem mörderischen Feuer ausgesetzten Stellung. Das Regiment rückte bis Bois-Chevalier. Der Stab der 24. Division hielt hier. Der Gefreite Jeresch von der 1. Escadron zeichnete sich als Ordonnanz durch pünktlichste und schnellste Ueberbringung gegebener Befehle und unerschütterliche Ruhe aus. Er hatte den Auftrag, das weit rückwärts befindliche Munitionsdepot aufzusuchen, da sich sowohl Infanterie wie Artillerie gänzlich verschossen hatten und führte denselben richtig und schnell aus. Sein Pferd wurde durch eine feindliche Kugel getödtet. Als er sich bei der Escadron wieder meldete und ein Anderer für ihn commaudirt werden sollte, bat er dringend, seinen Posten wieder einnehmen zu dürfen. Bald darauf fiel er von einem französischen Geschoß in die Brust getroffen. Nachdem die Infanterie bis über die Givonne vorgedrungen war, wurde nach 12 Uhr das Regiment auf die Höhe bei Lamoncelle vor- gezogen.