37 20. Krieg gegen Frankreich 1870 71. Der Gedanke an den Ausbruch eines Krieges mit Frankreich lag seit 1866 nahe; dessen ungeachtet erfolgte der Bruch in hohem Grade überraschend und Plötzlich. Den 16. Juli Vormittags traf der Mobilmachungsbefehl ein; den 24. war die Mobilmachung des Regiments beendet; die 3. Escadron wnrdc Ersatz-Escadron. Den 27. Juli früh 1 Uhr begann das Verladen der Escadrons auf dem Bahuhofe zu Grimma; der erste Zug ging früh 4 Uhr ab, der zweite um 7 Uhr, der dritte um 10 Uhr. Im Laufe des 28. langten die Escadrons in Kastel bei Mainz an und marschirten in die Quartiere bei Rambach. Den 29. überschritt das Regiment den Rhein und trat als Divisions reiterei zu der 24. Infanterie-Division. Bis 1. Angust blieb cs in Stadecken. In vier Marschtagen erreichte die Division Kaiserslautern, den 7. August Erbach bei Homburg; den 9. Rheinheim; den 10. August Nachmittags Feldgvttesdienst; am nächsten Morgen überschritt das Regiment unter lautem Jubelrufe die französische Grenze. Der Vormarsch gegen die Mosel wurde vom 12. bis 16. fortgesetzt; an diesem Tage die Mosel bei Pont-ü-Mousson überschritten und bis Vandiörcs marschirt. Kanonendonner aus der Richtung von Gorze war bis zum späten Abend vernehmbar. Den 17. rückte die 24. Division bis Purienx. Am Morgen des 18. überschritt sie das Schlachtfeld von Mars- la-Tour und war Mittags gegen 1 Uhr im Vorrücken gegen St. Marie aux Chöncs. Die 5. Escadron ging als Avantgarde voran, die 2. als Flankendeckung rechts der Divisions-Artillerie. Kurz vor 3 Uhr eröffnete die Artillerie das Feuer auf St. Marie, welches vou der 47. Brigade und einem Theil der 1. Garde-Division genommen wurde. Das Regiment blieb am Wäldchen bei Batilly. Hierauf erhielt es Befehl, mit der 1. Escadron die Holzparcellen nördlich von St. Marie zu recognoscircu, mit den übrigen die Artillerie zu decken. Lieutenant Borßdorf mit dem ersten Zuge der 1. Escadron recognoscirtc. Die Reiter Däberitz, Fvrbiger, Spannaus, Winkler und Schumann wur den unter Unteroffizier Henker als Eclaireurs vorwärts geschickt. Das Vorgehen erfolgte unter dem stärksten Granat- und Gewehrfeuer ohne Stocken und mit voller Rnhe. Die Holzparcellen waren nicht vom Feinde besetzt; der Zug blieb halten, hatte aber in etwa 7 Minuten ein Drittel seiner Pferde verloren. Als nunmehr französische Cavallerie aus der Gegend von Roncourt vorging, wurde das Regiment bestimmt, die zwischen Abouch Roncourt und Jocuf befindlichen Gehölze zu umgehen, um bei Montois einzugreifen.