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desselben Jahres komponiert wurden. Sie sind auch ein Beweis dafür, daß ihn sein per sönliches Schicksal und Elend nicht im hohen künstlerischen Gedankenflug hindern konnte. Man ist heute der Meinung, daß die drei Sinfonien zusammengehören und hinter einander, in Form eines großen, abendfüllenden zyklischen Werkes aufgeführt werden müßten. Die Es-Dur-Sinfonie ist Musik von einer wunderbaren Anmut, sie leuchtet förmlich vor jugendlicher Frische und Männlichkeit, sie hat aber auch Züge schöner Verinnerlichung. Ihre Tnemen sind von volkstümlicher Kraft, zugleich aber auch von echt mozartscher Zärtlichkeit. Sie besitzen den nur ihm eigenen Zauber, der viele ver leitete, ihn einen Götterliebling zu nennen. Mozart ist aber mit dieser einseitigen Be urteilung nicht ganz zu erfassen, er hat auch andre Züge in seinem Wesen. Der erste Satz beginnt mit einer breiten Einleitung, die durch den punktierten Rhythmus eine pochende, klopfende Schwere erhält. Das erste Thema im darauf beginnenden eigentlichen lebhaften Satz ist schlank und graziös, das zweite (für Mozart typisch in seiner stärkeren Chromatik) ist gefühlvoll und von verhaltener Empfindung. Diese beiden Themen speisen den ganzen ersten Satz. Das Andante als zweiter Satz zeigt die Fähig keit Mozarts, Melodien von großer Schönheit zu erfinden und zu verarbeiten. Der starke Gefühlsstrom dieses Satzes weist auf Mozarts tief veranlagte Seele hin. Das Menuett ist heiter und kraftvoll zugleich. Hier zeigt Mozart seine männlich-geistige Seite. Das Finale (Schlußsatz) eilt mit lustiger Geschwindigkeit dahin. Es ist von einer köstlichen Frische und Leichtigkeit, von einer Mühelosigkeit sondergleichen, die alle irdische Schwere vergessen läßt. Es ist in der Rondoform gehalten und mündet überraschend in den Schluß, der ohne Pose und die oft übliche Breite der Schlußwendungen plötzlich aufhört. Man erwartet eine Fortsetzung, die sich Mozart wahrscheinlich so gedacht hatte, daß nun die g-Moll-Sinfonie und dann die Jupiter-Sinfonie folgen sollten. Es ist wahr scheinlich, daß Mozart diese Sinfonie selbst nicht gehört hat. Joh. Paul Thilman Bedenken Sie stets, daß die Musik keine andere Kunst oder Betätigung ersetzen kann. Kommt sie doch unmittelbar aus dem Innern und rührt den Menschen an seine empfindlichste Stelle. So wird sie zur universalen Kunst, aus der wir alle anderen zu verstehen haben. lohann Wolfgang von Goethe VORANKÜNDIGUNG: Sonnabend, 19. 4.: Öffentliche Hauptprobe zum S. Beethoven-Abend Sonntag, 20. 4.: 8. Beethoven-Abend Sonntag, 4. 5.: 9. Philharmonisches Konzert, Solist: Prof. Roloff, Berlin Sonnabend, 10. 5.: Öffentliche Hauptprobe zum 9. Beethoven-Abend Sonntag, 11. 5.: 9. Beethoven-Abend