Volltext Seite (XML)
I scharfen Geschmack mittheilt. Nebstdem hat das Rauchen aus kleinen Köpfen noch das vorzüglich Gute: wir rauchen nicht zu lange ununterbrochen in einem Brande fort, eZ wer den immer Pausen gemacht, die Anstrengung der Lebenstha- tigkeit wird dadurch auf einige Zeit abgespannt, die Erregbar- kett gewinnt unterdessen wieder Zeit sich zu erholen, die Spei chelabsonderung wird doch auf einige Zeit verringert, die Brust nicht so unterbrochen asficirt M s. w. Diese Regel ist vorzüglich denen zu empfehlen, welche gewohnt sind, täglich viel, oder vielleicht gar bei ihren Arbeiten zu rauchen. V. Man dampfe beimRauchen so wenig wie möglich. EinTabakS- dampf nimmt den Kopf ausnehmend ein, betäubt schnell und stark, bewirkt leicht Berauschung, hinterläßt einen beißen den Geschmack im Munde, vermehrt ausnehmend den Spei- chelfluß, trocknet sehr aus, und greift die Brust und die Lun gen vorzüglich stark an. VI. Man halte sich mehrere Pfei, fen, oder doch zum wenigsten mehrere Spitzen auf einem Pfeifenrohre. Das hauptsächlichste Augenmerk jedes Rau chers sollte dahin gehen, seine Pfeife stets in gutem Zustande zu erhalten; eine gute Pfeife muß aber folgende Eigenschaf ten haben: 1) Sie muß den Brand des Tabaks leicht unter halten lassen. 2) Der Rauch muß leicht durch sie hindurch gezogen werden können. ,3) Ehe der Rauch in den Mund kommt, muß er sich gehörig abkühlen können. 4) Sie muß so beschaffen sein, daß sie den Rauch nicht nur von den eigen- thümlichen flüchtigen, empireumatischen, scharfen und unan genehm schmeckenden Bestandthcilen des Tabaks selbst, son dern auch von jenen, welche sich von dem Schmergel dem Rauche während seines Durchganges durch das Pfeifenrohr beimischcn, reinigt. 5) Jede Pfeife muß, ehe man daraus raucht, zuvor erst gehörig ausgetrocknet, und von dem in ihr sich ansetzenden Unrathe gereinigt sein. Um diese Vortheile beim Tabakrauchen genießen zu können, wird erfordert, daß nicht nur das Materiale der zum Rauchen dienlichen Instru mente gehörig ausgewählt werde, sondern daß auch die Ein richtung derselben, sowohl einzeln, als im Ganzen, den ge dachten Absichten vollkommen entspreche. VII. Man stopfe den Tabak in die Pfeife unten locker, darüber aber immer fe ster. Eine unten locker gestopfte Pfeife verstopft sich nicht so leicht. und läßt den Rauch leicht in das Pfeifenrohr ziehen. Ist aber die Pfeife durchaus locker gestopft, so dringt die äu ßere Luft zu leicht in die Zwischenräume des Tabaks, er schwert das Rauchen, verlangt stärkere Anstrengung der Brust u. s. w. Daher muß auch jeder Tabakraucher während des Rauchens immer die Asche in der Pfeife niederstopfen, bis die Pfeife ganz ausgeraucht ist. VIII. Drei bis vier Pfeifchen Tabak können jedem für seine Gesundheit besorgten Raucher im Durchschnitte genügen. Jedoch können Gesellschaften, und andere Umstände, wenn diese nicht zu oft eintreten, auch disfalls zuweilen eine Ausnahme gestatten. IX. Ein Pfeif chen Tabak schmeckt und bekommt am Besten, wenn wir es im Freien, oder in hoch liegenden und mit vielen Fenstern versehenen Zimmern rauchen. In kleinen und niedcrn Stu, den wird die Luft zu schnell und zu stark mit den flüchtig und stark reizenden Bestandtheilen des Labaks geschwängert, und durch das Einathmen dieser Luft daS Rauchen den Lungen besonders nachtheilig. Daher sollte wenigstens in jedem Zimmer, welchem gedachte Eigenschaften fehlen, ein Luftrei» Niger angebracht sein. Um den Rauchtabak milde zu erhalten und vor derTrvck- niß zu bewahren, schüttet man ihn leicht und lose in einen großen steinernen Topf, und setzt statt des Deckels eine irdene Schüssel mit Wasser darauf, das man bisweilen wechselt. Selbst ganz dürrer Tabak wird durch dieses Mittel feucht, und zieht reines Dunstwasser an, das ihn jedoch nicht schim melig werden läßt. Auf gleiche Weise hält man auch den Schnupftabak milde und gehörig feucht, und bedarf eS seiner Hinstellung an einen Abtritt nicht, wovon sich Viele Dauer und Kräfte versprechen. Da gegenwärtig guter Rauchtabak immer seltener, oder doch, wenn er noch zu haben ist, immer theuerer wird, so empfiehlt man jedem Raucher folgende eben sp unschädliche als treffliche Beize, welche bei jeder Sorte bereits gebeizten Rauchtabaks angewendet werden kann. Man nehme 1 Pfund beliebigen Taback, eine obere Tasse voll guten schwarzen un vermischten laulichen Kaffee, lasse in derselben etwa 3 Kaf feelöffel voll weißen Zucker zergehen, und gieße 3 Kaffeelöffel voll aufgelösten Benzoe hinzu; hiermit besprenge oder be feuchte man den Tabak schichtenweise, welcher dann in einem irdenen Topfe, wohl bedeckt, zum Gebrauche aufhewahrt wird. Die Giftpilze und ihre Kennzeichen. Es ist eine allgemein anerkannte Thatsache, daß alle Pilze und demnach selbst die genießbaren, ein im Ganzen wenig für den Menschen geeignetes Nahrungsmittel darbieten, weil sie in der Regel von Insekten, Würmern und deren Eiern wimmeln, leicht in Fäulniß übergehen, und nur von einem sehr kräftigen Magen gut verdaut werden. Es ist demnach sehr rathsam, sich des Genusses der Pilze gänzlich zu ent halten, und dis um so mehr, als nicht bloß sehr viele Pilze giftige Eigenschaften besitzen, sondern auch viele der eigentlich giftigen Pilze selbst von Kennern nur sehr schwer von ge nießbaren unterschieden werden. Sollen dessenohngeachtet Pilze zum Genüsse für den Menschen ausgewählt werden, so verwerfe man wenigstens alle diejenigen, welche in dichten sumpfigen Wäldern wachsen, schwarzblau, grün, regenbogen- artig , roth oder weißfleckig gefärbt sind, eine klebrige Ober fläche und einen hohlen Stengel haben, einen fauligen Geruch verbreiten, bald in Fäulniß übergehen, und beim Kochen hart werden. Man genieße ferner die gewählten eßbaren Pilze, in denen sich gewöhnlich doch schon nach einigen Tagen Maden zeigen, so bald als möglich nach deren Einsamm lung, und dis darf niemals geschehen, ohne sie vorher mit