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68 Stalles, gnügende frische Lust in selbigem, gesunde Nahrungs mittel und Ordnung in seiner Abwartung ließen cs vielmehr l^stessiiey gedeihen. Die Bortheile des Zusammentretens des DüngerS erzielte ich aber durch sorgfältige Ausbreitung desselben," und kann ich versichern, daß beim Abfahren dessel ben er Schicht vor Schicht glatt abgestochen werden kann. Ich lasse jetzt den Dünger blos im zeitigen Sommer zu den zub per. 6 zu Ende bemerkten Früchten ausnahmsweise, sonst stets im Herbste ausfahren; alle meine Brachen, selbst die Krautselder und diejenigen die zu Wintersaaten nicht tauglich sind, werden stets zu dieser Zeit, nie im Frühjahre gedüngt. Mangelte mir auch Anfangs, wie ich diese Einrichtung traf, der Dünger, so habe ich doch gute, Erde, Teichschlamm, Asche und Kalk mit verwendet und "kam dadurch endlich vorwärts. Meinen Biehstand beschränkte ich Anfangs, um den Füt- terungsbedars zu decken, ließ die Fütterung sodann gewöhn lich schneiden (was überhaupt sehr zu empfehlen ist) und be» säete nach der Frühjahrssaat einen Theil meiner Brachen mit Erbsen, Wicken und Gerste, welche erstem Früchte zugleich für den Nothfall bei etwa mißrathendem Klee sehr nützlich sich erwiesen. Die Düngersuhren lasse ich nach der Frühjahrssaat beginnen, um theils einige Oelfrüchte, theils einige Som merfütterung zu erzielen, was mir um so nbthiger ist, als ich neben 75 bis 78 Stücken Rindvieh auch 300 Schafe auf dem Stalle füttere. Die eigentliche Hauptdüngerfuhre erfolgt sodann im Julius, wo ich mit 2 Geschirren zu 3 und 4 Zug- thieren 4 und 5 Wochen lang sortfahren lasse, um 40 bis 50 Schfl. Korn-und Waizen-Aussaat zu bewirken. V. Gesundh Kurze Wasserheilkunde, eine Anleitung durch den blo ßen Gebrauch des Wassers seine Gesundheit zu erhal ten, und entstehende Krankheiten zu heben. I. Allgemeine Bemerkungen. Schon seit den ältesten Zeiten wird das Wasser als das beste Getränk anempfohlen, und sein diätetischer Gebrauch ist so alt, als das Menschengeschlecht selbst; aber auch in Krankheiten war sein Nutzen schon in dem grauen Alter- thum bekannt. Auch ist sein Gebrauch den Menschen vom Schöpfer dadurch vor Allem gleichsam an die Hand gegeben, daß es, mit wenigen Ausnahmen, überall so reichlich verbrei tet oder doch mit geringer Mühe zu erlangen ist. Jedoch erst in der neueren Zeit ist der Anwendung des Wassers, und vorzüglich des frischen Wassers gegen Krank heiten ein größeres Feld geöffnet worden. Professor vr. Oertel in Anspach und der Gutsbesitzer Vincenz Prießnitz in Gräfenberg, beide Nichtärzte, ha ben durch ihren Eifer und ihre Beharrlichkeit, hauptsächlich dazu beigetragen, diesem einfachen Heilmittel eine größere Dieser Dünger wird in der Regel gleich hinter dem > Wagen her gebreitet, dann aber mehrere Wochen auf deM j vorher gut gebrachten Acker, ohne ihn unterzubringcn, liegen gelassen» Dabei bildet sich, tvir jeder Ockonom leicht durch Ver suche finden wird, auch unter dem Dünger durch die Einwir kung der Luft, Sonne und des Regens eine gute Erde, dis sich sammt dem Dünger, der ebenfalls mürbe und fast zu Erde wird, leicht bearbeiten läßt und eine zuverlässige guw Ernte von der einzubringenden Frucht gewährt. Noch besser gestaltet sich die Beschaffenheit des Bodens, ! wenn man vor dem AuSbreiten deS Düngers etwas Kalb aufstreute und unterbrachte. Selbst bei der 2. Düngerfuhre l vor oder nach MichaeliS suche ich denselben noch einige Zeit aus dem Felde liegen zu lassen, ehe ich ihn zur Saat, die ich i Ende October beendige, unterbringe. Der vom Monat October bis zum Spätherbst gesam- melte Dünger wird zu den Krautäckern und Frühjahrsbra- st chen, welche mir zur Wintersaat nicht zuverlässig genug scheu > nen, noch zu dieser Zeit ausgefahren. Auf diese Art ist es mir stets gelungen, schöne Winterfrüchte und eben so gut« ! Sommcrfrüchte zu erhalten. i Ich übergebe diese nur kurzen Andeutungen meinen ver- ! ehrten Standes- und Gewerbsgenosten zur geneigten Prid sung und werde es gern sehen, wenn die aus meiner innigr sten Ueberzeugung geflossenen Vorschläge thunlichst allgemeine als richtig anerkannt und befolgt würden. e i t s p f l e g e. Aufmerksamkeit'zuzuwenden und seine Anwendung allgemeü Ner zu machen. Wie es aber mit so manchem anerkannt Guten in der Welt im Anfänge geht, so auch mit der Anwendung des fri schen WasserS als Heilmittel in Krankheiten. Fast die meisten Schriften welche über den Gebrauch des frischen Wassers handeln, empfehlen dasselbe nun auch bei al len Krankheiten und unter allen Umstanden als einzige-^ und bestes Mittel an, rücksichtslos verwerfen sie jedes am ' dere Heil- und Arzneimittel; alle tiefere Forschung übel Krankheit und deren Wesen, Ursache und individuelle Eigene thümlichkeit wird von ihnen für unnöthig erachtet oder uut sehr oberflächlich in Betracht gezogen. So führt die Uebertreibung zu den Extremen, während das wahre Gute nur in der Mitte liegt. Wer einzig und allein nur in dem Wasser, nur in dem kalten Wasser gegen alle nur möglichen Krankheiten Hilse sucht und zu finden wähnt; wer da glaubt es sei genug dm Körper von Innen und von Außen gleichsam in Wasser einzuweichcn, und ko fast möchte man sagen, den Menschen unter das Fischge-