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zu gestehen, daß wir noch immer sündhaft sind lind daß die rege Thätigkeit und das eifrige Streben besser zu werden, verbunden mit dem Glauben, daß uns Gott dabei unterstützt, Vergebung der Sünden erwerben werde. Mit einem Worte, es sollen Tage sein des frommen Entschlusses zur Lugend für Ungebesserte, zur Ermunterung für Fromme und Tu, gendHaste, und zur Erinnerung an das Wohl des Vaterlandes für jeden guten Christen» Es sind die Frcytage dazu bestimmt. 2» «userZn Lande sind zwei solcher Bußtage» Das Aerndtefest. Dieses Fest wird nach der Aerndte an verschiedenen Or ten auch verschieden gefeiert. Es ist ein Danksest zur Erin nerung an die Wohlthaten, welche der gütige Schöpfer in diesem Jahre den Menschen im reichsten Maaße zu Theil werden ließ w. Erbauungen an Sonn- und Festtagen, in allen Verhältnissen des Lebens, so wie in glücklichen und stnrmvollen Tagen. Erste Abtheilung. Erste Woche. Allgütiger, zeuch mich zu dir, Äm Tage deiner Ehre! Gieb, daß ich heut mit Lrrnbegke» Dein Wort erkenn und hire. Laß diesen Ruhetag allein Dir, o mein Gott geheiligt sein; Geheiligt deinem Ruhme. Zu dir, du Unerschaffener und Ewiger, Schöpfer, Er halter und Regierer aller Dinge, der du auch mein Gott und Vater bist, zu dir erhebt sich mein Herz in dieser Morgen stunde, um deinen heiligen Namen zu preisen, dir für meine Erhaltung zu danken, und dir mein Thun und Lassen zu hei, ligen. Heute ist der Gedächtnißtag des Ursprungs aller Dinge und unserer Erlösung: der Tag der feierlichen Gottes- verchrung, der Ruhe und der Erholung. Millionen Men- schm vereinigen sich heute zu deiner Verehrung, o Gott, dan ken dir für deine Wohlthaten, freuen sich deiner Güte, stär ken sich im Vertrauen zu dir, und bitten um neuen Segen und neue Kraft zur Fortsetzung ihres Weges. Alle, die nur können, entreißen sich heute den gewöhnlichen Geschäften und Sorgen des irdischen Lebens, kommen mehr zu sich selbst, er heben sich über das Sichtbare, und suchen Ruhe nach der Un ruhe, Erholung von der Mühe des Lebens, Trost bei allen Bekümmernissen und Beschwerden, Stärkung für ihren Leib und für ihren Geist, neue Munterkeit zur Ausrichtung ihrer Ge schäfte, Freuden deS gegenwärtigen und dcS zukünftigen Lebens. Dank, dir, Allgütiger, daß du auch mir Gelegenheit gibst, diesen Sonntag nach seiner Bestinrmung zu feiern. Deiner Verehrung und meiner Beseligung soll er gewidmet sein. Ich will mich heute mit allen memen Brüdern und Schwestern im Geiste vereinigen, mit ihnen gemeinschaftlich dich anzubeten, mich der seligen Verbindung fteuen, in wel. cher wir mit dir, unserm Vater stehen, und mich ermuntern, nach Jesu Lehre und Muster zu denken , zu leben, zu leiden lind zu sterben. Und wenn ich heute Gelegenheit finde, die Freuden des Umgangs und des irdischen Lebens zu genießen, so sollen sie mich me von dir entfernen, o Gott. Der Ge danke an deine Allwissenheit wird mich vor jeder Lockung der Sünde bewahren; dein Beifall und der Trost eines guten Gewissens soll mir mehr sein, als alle eitlen Weltfreuden. Segne du, Vater, meine Vorsätze, und laß die Feier dieses Tages für mich und für viele meiner Brüder, für Alle die dich verehren, reich an guten Wirkungen für unser ganzes Leben sein. Gieb, daß dein Tag, o Bater, mir Ein Lag des Segens werde! Ich sehe und empfind' in dir, Den Himmel auf der Erde. Laß mich dann, nach der Prüfungszeit, Zur Ruh in deiner Ewigkeit, Zu deinem Anschaun kommen. Zweite Woche. Jauchzet dem Herrn, alle Welt. Dienet dem Herrn mit Freu den, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken. Erkennet, daß der Herr Gott ist. Er hat uns gemacht, und nicht wir selbst, zu seinem Wolk, und zu Schaafen seiner Weide. Psalm 100, 1—3. Willkommen, o Tag, den der Herr gemacht hat, du sollst ganz seinem Dienste gewidmet sein! Allgütiger, wie freue ich mich, daß ich abermal diesen Sonntag erlebt habe. Ich preise deine Güte für alle Wohlthaten, die du mir in der verflossenen Nacht erwiesen hast; ich vergesse allen meinen Kummer, denn die Sorge für meine Seele soll heute mein Hauptgeschäft sein. Wie viele Lage und Stunden bringen die Menschen aus eine thörigte und eitle Art zu; manche ver lorne Stunde findet sich vielleicht auch in meiner Rechnung! O laß sie durch den heutigen Tag nicht vermehrt werden; heute laß mich wachen und beten, und am Ersten trachten nach deinem Reiche. Du hast den Sonntag angeordnet, o Gott, daß ich ihn deiner besondern Verehrung weihe, von meinen Arbeiten ruhe, und mich zu den Geschäften der fol genden Tage stärke. Wie viel Dank bin ich dir nicht wegen dieser liebreichen Fürsorge für mein leibliches und geistige- Wohl schuldig. Laß mich heute unter dankbarem AndenM an dich, meinen großen Schöps» und Wohlthäter, mein Brod