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HL - Schobri uns seinen Genossen. Die uralten, undurchdring, - lichen Waldungen, die unwegsamen Gebirgsschluchten kamen den Räubern dabei gar sehr zu statten, und wenn sie da nicht herauskamen, war ihnen schwer bcizukommcn. So kam er einst mit seinen Gesellen in ein Gehöfte, wo er den Besitzer, einen armen Edelmann ganz in Trauer und Kummer versenkt antraf. Er mußte den unwillkommenen Gästen zu essen und zu trinken auftischen und sich zu ihnen setzen. Schobri erkundigte sich nach seinem Kummer und erfuhr, daß er einem benachbarten Edelmanne 400 Dukaten schuldig sei, und dieser sehr ungestüm und unter Drohungen auf Zahlung dringe, welche er jetzt zu leisten außer Stande sei. Schobri lachre bei der Erzählung, gab dann seinem Wirthe 400 Dukaten und befahl ihm, solche sogleich seinem Gläubiger zu übergeben. Dieser kam bald darauf von dem erstaunten Gläubiger mit der Quittung zurück und über häufte Schobri beim Weggehen mit Danksagungen und Segcnssprüchen. In derselben Nacht aber überfiel Schobri mit seiner Bande das Schloß jenes Ebelmannes und zwang ihm mit den Pistolen auf der Brust, die eben erhaltenen 400 Dukaten wieder ab. Ein anderes Mal kam er in das Schloß eines Edelman- NeS, welches dieser mit seiner vor Kurzem gcheuratheten Frau bewohnte, und von dem Schobri wußte, daß er eine be deutende Summe baaren Geldes liegen habe. Er ließ das Schloß von einer Bande besetzen und trat in das Zimmer des vor Schrecken ganz erstarrten Besitzers. Hier erklärte er, indem er ihm eine Pistole verhielt, daß der Reiche dem Ar men nach dem Willen Gottes etwas von seinem Ueber-fluffe zukommen lassen mochte, daß er ein armer Bräutigam sei, der ein Hochzeitsgescbenk wünsche, und daß er in Begleitung von 45 HockzcitSgästen gekommen sei, um sich die Summe von 5000 Thlr. auszubitten. llebrigens möge der Geber auch wissen, daß er sein Geschenk an keinen Unwürdigen vcr- schwende, indem er Sch obri heiße. Dieser Name, die ge spannte Pistole und die acht Gesellen, welche unter der Thür standen, gaben seiner Bitte solchen Nachdruck, daß er das gewünschte Hochzeitsgeschenk sogleich erhielt. Nach den Aussagen mehrerer gefangener Räuber hatte er sich manchmal selbst in die Städte gewagt, hier aus gro ßem Fuße gelebt, und im Gespräch die Scblösser und Ge höfte auszukundschaften gesucht, wo bedeutende Summen baaren Geldes vorräthig lagen. Indeß ist gleichfalls ein alt Sprichwort, daß der Krug so lange nur zum Wasser geht, bis er den Henkel verliert. Auch mit Georg Schobri war das der Fall. Monate lang hatte sich eigenS für diesen Zweck requirirtes Ungarisches Militair alle mögliche Mühe gegeben, des berüchtigten Räu bers habhaft zu werden; alle Hohen und Gebirgsschluchten hatte man durchstöbert; man war ihm auch ost hart auf den Fersen aber seiner außerordentlichen List gelang es immer, die. Verfolger zu täuschen und ihnen zu entwischen, bis nach und nach fast die ganze Bande in die Hände der Gerechtigkeit bis auf Georg Schobri gericth. Am 15. April wurde auch dieser endlich bei Lapajo jun- weit Szaks) im Tolmaer Eomitate, mit einigen seiner Ge sellen, unter denen sich der später am 17. Mai gefangen ge nommene Becze Marei befand, — zufolge der Anzeige eine? Schafhirten, von dem sie sich ein Schaf zum Braten ausge- bcten hatten — als sie eben beim Schmause saßen, von 20 Mann Uhlanen zu Pferde angegriffen und hart bedrängt. Die Bande war schon sehr zusammengesckmolzcn, denn kurz vorher hatte sie wieder zwei der Gefährten Peti oder Ezifra Miska und Pista in einer Scheune bei Prag« (unweit Sümeg im Zaloadcr Eomitat) verloren; nichts desto weni ger glaubten sie aber weil sic den Wald in der Nähe, und noch so viel Zeit gewonnen hatten, denselben zu erreichen, dennoch dem Militair zu entkommen. Es entspann sich nun ein hei ßer Kampf, bei welchem drei Mann Uhlanen getödtet und mehre schwer verwundet wurden. Fast von allen seinen Leuten verlassen und von allen Seiten verfolgt, suchte Schobri auf seinem rüstigen Renner das Gebirge zu erreichen. Hier erblickte ihn ein Uhlancnpikct und verrannte den Weg. Der Wacht meister wünschte ihn lebendig zu fangen und verwundete ibn an der Schulter; Schobri aber wohl erkennend, daß sein letztes Stündlein geschlagen, zog sein Pistol hervor (siche die Abbildung) und zerschmetterte sich den Kopf, abermals daS alte Sprichwort bestätigend: daß wie man's treibe, so es gehe. Räthselfragen. 1. Welche Haare hat die schönste Dame in Deutschland? 2. Wie viele weichgesottcne Eier konnte der riesenhafte Go liath nüchtern essen? 3. Was ist das Beste am Kalbskopf? 4. Wenn ist der Mann Herr im Hause? 5. Welche Fische haben die Augen am nächsten beisammen? 6. Was ist vok Gott und aller Welt unrecht, und doch keine Sünde. 7. Wenn hat der Hase Zahnschmerzen? 8. Wenn man in Leipzig zum Petersthore eingcht, was hat man an der rechten Hand? , 9. Warum bedeutet cs Unglück, wenn einem ein Hase über den Weg läuft? 10. Auf welche Weise kann man zwei Fische in drei Pfannen so braten, daß in jeder Pfanne ein Fisch liegt? 11. Warum läuft der Fuchs über den Berg? 12. Wer es macht, der sagt es nickt; Wer es nimmt, der kennt es nicht; Wer es kennt, der will cs nicht. 13. Man sieht's, indem es flieht; Es flieht, indem marLs sicht. 14. Wenn man sieht, sieht man sie nicht; wenn man aber nicht sieht, sieht man sie. 15