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214 * Ueber die Schneeblokade der Union-Paeifik-Etsenbahn veröffentlicht die 200 Thlr. auf die Nrn. 4633 5475 5752 7058 13187 16250 22516 26219 28306 28841 35990 36169 44971 49598 50265 50554 51720 56544 58348 62534 72189 73689 76931 79361 80476 86204. in den Vereinigten Staaten die emstllchsten Besorgnisse hege wegen der Schritte, welche Deutschland in dieser Beziehung thun werde, eö sei denn, daß die An gelegenheit sich auf befriedigende Weise erklären lasse. Und in der That scheint die Umonsregierung in demselben Verhältnisse schuldiger zu sein, als England, wie eine vorsätzliche Neutralitätsverletzung schlimmer ist, als eine fahrlässige. Königreich Sachsen. Dresden, 5. März. Die 1. Kammer hat die Beschlüsse der 2. Kam mer wegen der Eisenbahn Chemnitz-Aue-Adorf einstimmig genehmigt. Bürger- . meister Müller bedauerte, daß Markneukirchen, das sächsische Cremona, unbe rücksichtigt bleibt. Wie aus Berlin als zuverlässig mitgetheilt wird, hat der Kaiser am 2. März, als am Jahrestage deS Friedensschlusses, die Vertheilung der Dotationen (4 Mill. Thlr.) vollzogen und wird unter den dotirten Generalen auch unser Kriegöminister und vorjährige Generalgouverneur in Versailles, Generallieutenant von Fabrice genannt. Leipzig, 5. Februar. In heutiger Ziehung 4. Claffe 81. K. S. LandeS- Lotierie fielen folgende Gewinne auf betgesetzte Nummern: 20000 Thlr. auf Nr. 19035. 50 00 Thlr. auf Nr. 21646. 1000 Thlr." auf die Nrn. 83882 87469. 400 Thlr. auf die Nrn. 13627 35329 45419 56661 57511 59759 77949 82053 82293 85320. > . Neapel abgereist. Derselbe wird sich da zunächst nach Sicilim begeben. — Von der „Voce della verita" wird die Nachricht des Pariser „Monde", daß ThierS sowohl als Oesterreich dem Papste neuerdings Gastfreundschaft angeboten hätten, für unrichtig erklärt. England. London, 4. März. Wie aus Calcutta gemeldet wird, bestätigt eö sich, daß nunmehr die Häuptlinge fast sämmtlicher feindlichen Stämme sich unter worfen haben, und somit die Expedition im Wesentlichen als bemdet anzusehen ist. London. Das Gerücht von einer Trennung Canada'ö vom Britischen Reiche, welches von den ministeriellen Blättern in Canada bisher bekämpft wurde, er hält neuerdings einige Bedeutung durch ein Telegramm auö Toronto, nach wel chem Joseph Howe, Provincial-Secretair des Canadischen Bundes, einen Vor trag gehalten hat, worin er seinen Zuhörem zu wissen that, daß sie sich auf die Trennung Canada'S gefaßt zu machen hätten; auf den Wunsch der Regie rung aber wurde dieser Vortrag nicht dem Druck übergeben. Nach dem Chro- nicle wäre die Uebereinkunft, welche Canada unabhängig stellt, nach der Unter zeichnung deö Washingtoner Vertrages mit der Union zwischen Lord de Grey für die Britische Regierung und Sir John A. Macdonald als Premier-Minister von Canada für den General-Gouverneur abgeschlossen worden, während die wesentlichsten Punkte schon vor mehreren Jahrm zwischen den beiden Regierungen vereinbart worden seien. Einen formellen Pact wollte man erst errichten, wem die befriedigende Erledigung des Alabamastreites England, wie man glaubte, von aller Gefahr fernerer Verwickelungen auf dem Amerikanischen Continente befreit haben würde. Sind diese Angaben richtig, so hätte England auch hier wieder einmal auf Sand gebaut. Der Times wird gemeldet, der Papst habe die Einpackung der Archive und Juwelen angeordnet, damit für eine eventuelle Abreise Alles bereit sei. Als Reiseziel sei Trient inS Auge gefaßt. Dem gegenüber ist doch wohl hervorzu heben, daß die in Frankreich am meisten accreditirten Jesuitenblätter (UniverS und Union) aus Rom meldm, „daß die Gerüchte, welche dem Papste die Absicht zuschreiben, nach Malta zu gehen und ein Concil nach Oesterreich einzuberufen, durchaus falsch sind". Uns in Oesterreich hat der Telegraph verschwiegen, daß das Giornale di Roma, die bevorstehende Ankunst des österreichischen Gesandten beim Heiligen Stuhle, deö Grafen Kalnoky, meldmd, Folgendes erklärt: „ES ist ganz unrichtig, daß Graf Kalnoky wegen Schwierigkeiten zwischen Wim und dem Vatikan, das Concordat von 1855 betreffend, abgereist ist. Es warm lediglich Familien-Angelegenheitm, die ihn hierzu veranlaßten. Ist sein Urlaub abgelaufen, so wird er zurückkehren oder Oesterreich wird einen andem Bot schafter ernennen. Zwischen beiden Höfen besteht keinerlei Schwierigkeit". Amerika. Nach dem nunmehr vorliegenden Wortlaut deö Summerschm Antrages im Smate zu Washington, betreffend den amerikanischen Waffenverkauf im deutsch-französischen Kriege, dürfte eö nicht unmöglich sein, daß sich zwischen Deutschland und Amerika eine ähnliche Differenz ent wickelt, wie zwischen dem Letztem und England. Die gewichtigste Anklage der Resolution ist offenbar die, daß die Staatöarsenale und Fabriken zur Herstellung von Waffen für die kriegführende Armee benutzt worden sind, — eine Anklage gegm deren Begründung kaum mehr Zweifel erhoben werden können. Eö sollen denn auch, wie die Newyorker „Tribune" wissen will, in Washington einige der namhaftesten Kenner deö Völkerrechts damit beschäftigt sein, einen Präce- denzfall für diese neutralitätswidrige Handlung aufzusuchen. Sie sagm, heißt eS in dem erwähnten Blatte, die amerikanische Union habe sich eine gröbere ,vv- Verletzung der NeutralitätSgesetze zu Schulden kommen lassen, als dies England Die während des amerikanischen Krieges gethan. Aus Allem gehe hervor, daß man 56 Raumcubikmeter w. Scheite, 52 „ „ Klöppel und 1456 „ „ Streureißig einzeln und pattienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigett werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunterzeichneten Revierverwalter zu wenden. Mmgl. Forstrentamt Eibenstock und Revierverwaltung Johanngeorgenstadt, am 2. März 1872. Wettengel. P e ta sch. Viehmarkt in Zwönitz den 15. März dieses Jahres. Stättegeld wird nicht erhoben. - (2313—14) Zwönitz, am 5. März 1872. Der Stadtrat h. Papsdorf. Tage-geschichte Deutschland. Berlin. Bei der in verschiedenen LandeStheilen noch immer herrschenden Pocken-Epidemie wird auf die gesetzliche Bestimmung verwiesen, wonach die an ansteckenden Krankheiten leidenden Personen sich der nähern Gemeinschaft mit anderen, insbesondere des Besuchs öffentlicher Orte zu enthalten haben. Zu widerhandlungen dagegen werden nach 8 337 des Reichsstrafgesetzbuchs mit Gefängniß bis zu zwei Jahren, und wenn demzufolge ein Mensch von der Krankheit ergriffen worden ist, mit Gefängniß bis zu drei Jahren bestraft. Diese Bestimmung soll nun auch auf Pockenkranke bis zur vollständigen Genesung, also bis zur Verheilung der Pockennarben angewandt und dergleichen Personen bei dem unbefugten Betreten öffentlicher Orte, namentlich Tanzsäle, Schanklocale rc., entfernt und zur Bestrafung angezeigt werden. Berlin, 3. März. Eine vorbereitende Berathung von liberalen Mit gliedern des Herrenhauses hat sich, wie man hört, mit dem SchulaufstchtSgesetz beschäftigt und hat constatiren lassen, daß gegen vierzig anwesende Mitglieder für das Gesetz stimmen werden. Eine größere Zahl auswärtiger Mitglieder hat die Zustimmung in sichere Aussicht gestellt. So erhält sich die Erwartung, daß das Gesetz im Herrenhause die Majorität erlangen werde. Von hoher Seite sind bestimmte Kundgebungen ganz neuerdings erfolgt, welchen zufolge der Wun ch an höchster Stelle, daß daö Gesetz zur Annahme gelangen möge, keinem Zweifel unterliegen kann. Entgegengesetzte interessirte Ausstreuungen sind dadurch wle- derholentlich in der entschiedensten und unzweideutigsten Weise widerlegt worden. Diese waren denn auch vollkommen unbegründet. Berlin. Folgende Kundgebung des Fürsten Bismarck ist im „ReichS- anz." zu lesen: Berlin, 4. März 1872. Die mir in jüngster Zeit zugegan genen Adressen und Telegramme, in welchen mir die Zustimmung zu der von der königlichen Regierung bezüglich deö Schul-AufsichtSgesetzeS befolgten Politik ausgesprochen wird, habe ich bisher, so viel ich konnte, einzeln beantwortet Die erfreuliche Zunahme derartiger Kundgebungen ist indessen so stark, daß ich bei meinem gegenwärtigen Gesundheitszustände und dem Drange meiner täglichen Dienstgeschäfte darauf verzichten muß, eine jede besonders zu erwiedern, und nur auf diesem Wege meinen Dank für das mir kundgegebene Vertrauen und die Versicherung auösprechen kann, daß ich auch femer Sr. Majestät dem Kai ser und dem gemeinsamen Vaterlande mit Gottes Hilfe so zu dienen bemüht sein werde, daß mir dieses Vertrauen meiner Mitbürger erhalten bleibt. von Bismarck. Aus Frankfurt, 2. d., wird geschrieben: Von den bei dem gestrigen HauSeinsturze in der Judengasse verschütteten Personen sind todt gebliebm 12, verwundet 11, unversehrt gerettet 9 Personen. Unter den verunglückten Familien sind eine Frau nebst 5 Kmdern, welche vor einiger Zeit wegen gänzlicher Mit tellosigkeit nach ihrer Heimath gewiesen wurden. Ein mitleidiger Anwalt that Schritte für dieselben. Die Behörden erklärten sich darauf bereit, die Familie hier wohnen zu lassen, wenn die HeimathSgemeinde ihr eine montliche Unter stützung von 5 Thalern bezahlen wolle. Getröstet ging die Frau Donnerstag Abends nach Hause. Am folgenden Morgen wurde sie und fünf Kinder als Leichen hervorgezogen. Die Gerichte habm eine Untersuchung bereits eingeleitet. Oesterreich. Wien, 4. März. Der „MontagSrevue" wird aus Konstantinopel ge meldet, daß Fürst Gortschakoff aus eine freundliche Anfrage der Pforte an das Russische Cabinet betreffs der Armirung der Flotte im Schwarzen Meere geant wortet habe, die Armirung von 25 Schiffen daselbst bezwecke nur, die Manöv- rirfähigkeit der Schiffe zu erproben und die Mannschaften auszubilden. Russische Regierung beabsichtige übrigens nicht, größere Schiffe im Schwarzen Meere zu erbauen oder die Zahl der gegmwärtig in demselben befindlichen Schiffe zu vermehren.. Frankreich. Paris, 29. Februar. Das UniverS ist über die Berufung deö Herrn Fournier als französischen Gesandten beim italienischen Hofe nach Rom tief entrüstet.und steht voraus, daß er und Graf Harcourt, der Vertreter bei dem legitimen Souverän, einander bald in den Haaren liegen werden. Herr Four nier werde sich natürlich bei dem Usurpator beliebt zu machen suchen, chm scheine die katholische Ehre Frankreichs wenig am Herzen zu liegen, denn in Schweden habe man ibn diesem Interesse fremd gesehen, auch sei er für die italienische Idee sehr eingenommen. Er werde folglich „keine Scheu vor den Festen des QuirinalS haben und seinem katholischen College» die Trauer deS VaticanS kaffen." Den Schluß blldet eine gehässige Anklage gegen ThierS, über welchen Beuillot den Kranzosm zuruft: „Haß und Verachtung gegen das Christenthum ist dasjenige, was am aufrichtigsten und lebendigsten in ihm ist; zwar ist er darin nicht sehr nnterrichtet; aber er gehört recht eigentlich zu denen, die davon nichts mehr wissen wollen: eS langweilt sie, eS ist ihnen zuwider, eö ärgert sie, sie bilden sich ein, sie hätten eö todt gemacht und eö sei todt. Einige hegen darüber noch einiges Bedauem, Herr ThierS aber nicht, er will damit aufräu- men. Es gilt, ihm zu zeigen, daß eS noch leebt, und zwar ihm dies zu zeigm durch eine That, welche die günstigen Blicke GotteS auf unö lenkt." Dies ist der Dank für die vielen Rücksichten, die ThierS den Ulträmontanen bisher ge schenkt hat; die „That" ist natürlich die Ueberweisung der katholischen Petition an die Regierung zur Berücksichtigung. Italien. Rom, 4. März. Prinz Friedrich Kärl von Preußen ist soebm nach