4 Lieder von Richard Strauß Der Tag, der schwüle, verblaßt, und nun In dieser Kühle begehrt zu ruh’n. Was sich ergeben dem Fest der Lust — Nun schmiegt mit Beben sich Brust an Brust . . Es hebt der Nachthauch die Schwingen weit: „Wer liebt, der wacht auch zu dieser Zeit“ . . . Er küßt die Welle, und sie ergibt Sich ihm zur Stelle, weil sie ihn liebt. O großes Feiern! O schönste Nacht! Nun wird entschleiern sich alle Pracht, Die Tags verborgen in Zweifeln lag, In Angst und Sorgen — Nun wird es Tag! Still stößt vom Rande ein schwankes Boot — Verläßt die Lande der Mörder Tod ? Er ward vergebens hierher bestellt: Der Gott des Lebens beherrscht die Welt! ... Welch stürmisch’ Flüstern den Weg entlang? Was fleht so lüstern? Was seufzt so bang? Ein Niegehörtes hört nun dein Ohr — Wie Gift betört es: Was geht hier vor? Der Sinn der Töne ist mir bekannt, Drum gib, o Schöne, mir deine Hand: Der ich zu rühren dein Herz verstand, Ich will dich führen ins Wunderland ... Mit süßem Schaudern reißt du dich los. Was hilft dein Zaudern? Dir fiel dein Los! Die Stimmen schweigen. — Es liebt, wer wacht! Du wirst mein eigen noch diese Nacht! .... J. H. Mackay M/0252