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40 Der Taute. Theodor ist schwach begabt, Aber bienenfleißig, Und er bringt es weiter so Als der „lock're Zeisig" Friederich, der hochbegabt, Aber faul und flüchtig, Der da läuft durch Wald und Feld Förmlich blumensüchtig. Wenn der in die Schule kommt, Hat er keine Ohren; In die Blumen, Käfer, Stein' Hat er sich verloren. Lehrer klagt darob gar sehr: „Friedrich," spricht er, „tauget Zum Studiren ganz und gar Nichts, und man verbrauchet Alle Kraft, auch Geld umsonst Für den lock'ren Knaben; Als ein Jäger, als Soldat Wird er wohl sich haben. —" Vater hört's mit ernstem Sinn — Er belauscht des Knaben Thun und Treiben fleißig nun Und erkennt die Gaben, Die ihn treiben in die Flur Zu deu Pflanzen, Thieren, Denket, wie Natur es will, Muß man weis' ihn führen.