— 86 — Die Krise. Als mir der Tod das Liebste nahm Und namenloses Leid Wie eine Fluth ins Herz mir kam, Verderbend jede Freud', Da rief ich an in meiner Noth Den Herrn, der mich erkauft, Den Herrn, in dessen bittern Tod Auch meine Seel' getauft, Den Herrn, der mich aus Liebe schlägt Und segnet durch das Leid, Den Herrn, der meine Lasten trägt, Zur Hilfe mir bereit. Er ließ mich eine kleine Zeit Verlassen sein in Schmerz — Im Glaubensfeuer schmolz das Leid, Und Frieden kam in's Herz. Vergeben war der Sünde Schuld, Ins tiefste Meer versenkt. Und reichlich hat des Höchsten Huld Mir neuen Muth geschenkt. Nun preis' ich seiner Gnade Weg, Der mich durch Leiden führt, Und bleib auf Jesu schmalem Steg, Allzeit zu Dank gerührt.