68 und mir dann nach einer Stunde, da ich wiederkonnnen würde, womöglich einigen vorläufigen Bescheid in der Sache mitznthcilen. Auf diesem Wege erhielt ich nun die Weisung, nach 2 Stunden mich im Vorzimmer des Konsistoriums nach geschehener Anmeldung einzufinden. Hier wurde mir nach genommener Rücksprache mit den Herren Examina toren vom Präsidenten eröffnet, daß ich zur letzten Prüfungsabtheilung noch admittirt werden solle, in welcher Lommatzsch (später Professor am Wittenberger Predigerseminar) der erste und ich der letzte der 6 Examinanden war. Darauf eilte ich zum Garderobenverleiher und besorgte mir den damals noch vorschriftsmäßigen Escarpinornat, in dem wir bei der öffentlichen Prüfung zu erscheinen hatten, d. i. seidene Strümpfe, Schuhe, kurze Beinkleider (Knie beinkleid); ich machte mit meinen Examensgenossen Nachmittags die üblichen Besuche und nahm Tags drauf, den 28. April Bormittags 9 Uhr, mit den selben meine Stellung im Prüsungssaale des Konsistoriums vor dein Examina torentische ein. Denn damals wurden die Examinanden noch bis 4 Stunden lang stehend geprüft; sie hatten in doppeltem Sinne leiblich und geistiger Weise das Examen zu bestehen, während später — wohl bald nach Ertheilung der eonstitutionellen Verfassung — sowohl bezüglich der Garderobe als der äußeren Stellung der Examinanden Erleichterungen gewährt wurden. — b) Verlauf der Prüfung. Die Hauptideen, welche in der Prüfung des vr. Ammon vorherrschten, waren mir aus seinen Schriften, namentlich aus seiner Lumina UmoloAiae, die ich studirt nnd excerpirt hatte, ziemlich bekannt. Er sprach mit Eingehn bald auf Bibelstellen in den Grundsprachen, bald auf Dogmengeschichtliches über Heils- und Gnadenmittel und erläuterte gegen Ende seines Gesprächs die Begriffe saeritieium und samamontum nach ihrer Verschiedenheit, mit der Frage an Alle gerichtet schließend, wo in den symbolischen Büchern, die wir in den Händen hatten, von diesem Unterschiede gehandelt werde. Niemand antwortete. Ich hatte die Tittmannsche Ausgabe sammt dem Register zu Händen, schlug dasselbe herum und fand da auf den Artikel in der Apologie mit der Ueber- fchrift: Huiä sit saoriüoium? verwiesen. Ich citirte die Stelle und las als bald vor: „Laeramontum opu«, in guo ckou8 oxbibot; saeritieium opu8, guock NOS ckoo rockllimim", eine Antwort, die mir ohne Verdienst als bcsondre Vertrautheit mit den symbolischen Büchern der Kirche angerechnet wurde. Superintendent Ur. Seltcnrcich sprach über die Vorbereitungen, welche die göttliche Providenz auf den Eintritt Christi nnd des Christenthums in die Welt im Judenthum und Heidenthum getroffen hatte. Nachdem Bekannteres,