82 Auf die Kindererziehung suchte ich indirekt durch die damals gesetzlichen Erziehungspredigten zn Michaelis und nach Ostern einzuwirken, indem ich da die hohe Wichtigkeit einer christlichen Jugenderziehung Eltern und Lehrern nicht nur, sondern der ganzen Gemeinde, die dabei mitwirken könne und müsse, zum Bewußtsein brachte. Katechetisch-liturgische Erbauung der Kinder führte ich in den letzten Jahren »reiner trebsener Amtsführung in den wenig besuchten Wochenbetstunden des Sommersemesters ein (Kindergottesdienste), in welchen zugleich die Kinder die beruflich-verhinderten Erwachsenen zur Beichte und Communion anmeldeten. — Bon dem hierbei besonders wichtigen Confirmanden- unterrichte werde ich später Z. 22 etwas ausführlicher handeln. Für die Zwecke einer höheren Ausbildung diente der von meinem Freunde, Cantor K. und dem damaligen trebsener Stadtmusikus ertheilte Privatunter richt in der Musik; dazu benutzten das von dem Verfasser gegründete Privat seminar verschiedene junge Männer der Parochie und Umgegend, theils, um in der vorbereitenden Classe eine weitere Bildung überhaupt, theils um mit Absol- virung des Cursus eine specielle Ausbildung für den Volksschullehrerberuf zu erlangen. 8- 15- Sorge für Grsmldhcit; krampf gegen zlnmWgkeit und Vöücrei; Krankenbesuche fkanvergncf. 1. Sorge für Gesundheit des Leibes. Bei der engen Beziehung, in welcher Physisches und geistiges Leben zu einander stehen, kann und darf der Seelsorger die Sorge für leibliches Wohl und Gesundheit nicht aus den Augen lassen, und hatte das problematische Verlangen Napoleons I., daß namentlich Landpfarrer Theologie und Medicin mit einander studiren sollten, eine gewisse practische Begründung. Die Frau Pfarrerin muß denn, so weit sie es vermag, durch allerlei Hausmittel und anderweite Erfah rungen, namentlich bezüglich der Krankenpflege kleiner Kinder, durch Versorgung Armer mit geeigneter Krankenkost unter Zuziehung andrer wohlwollender bemit telter Frauen ihren Gatten bei seiner Amtssorge vielfach ergänzen (vergl. §. 18,111). Die Sorge für gute Luft, trockne Beschaffenheit der Wände und des Fußbodens neben ausreichender Räumlichkeit, die Sorge für gutes Trink wasser als Bedingungen der Gesundheit ist schon bei Erbauung und Einrich tung der Arbeiterwohnungen von Fabrikherrn, Gutsherrn und gemein nützigen Vereinen mit Fleiß wahrzunehmen. — Bei der Fortbildung der erwachsenen Mädchen in allen Kreisen und besonders auch in denen der Ar beiter möchte einige Unterweisung in der Krankenpflege und über die in den