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42 keit des Menschen, vom göttlichen Gesetze bezeugt und dieWeltversöhnung durch Christum, den Erlöser; ä) die Gemeinschaft der Gläubigen durch Wort und Sacrament begründet und das ewige Leben. Erläutern wir diese Stücke zuvörderst in kurzen Worten: «) Chinesische Weise sagen: „Der Himmel ist ehern und verschlossen und redet nicht mit dem Menschen; christliche Weise sagen im Gegensätze: Der Mensch, ein vernünftiges Geschöpf und Zögling göttlicher Gnade, zum Bilde Gottes geschaffen, muß in einer für ihn faßbaren Weise den Willen und Rath- schluß seines Schöpfers und Erziehers vernehmen, wenn er zu einer sittlich religiösen Gottesgemeinschast durchgebildet werden soll. Und siehe (Hebr. 1, 1 f.) „Gott hat manchmal und mancherlei Weise zu den Vätern geredet; am letzten und herrlichsten durch den Sohn — den Abglanz seiner Herrlichkeit". Der Einge- borne vom Vater hat es uns verkündigt, er redet nichts Anderes, denn Gottes Wort (Joh. 7, 16. 8, 26.), und legt diesem seinem Worte einen Werth und eine Dauer bei, die über allen Wechsel der Zeit hinausgeht (Mt. 24, 25.). — Der Vater aber hat den Sohn versiegelt mit Zeichen und Wundern, durch die Geschichte der Menschheit hindurch, mithimmlisch-erhabener Stimme: „Das ist mein lieber Sohn , den sollt ihr hören!" /?) Was Gott, der Vater im Sohne offenbart hat, das ist in der Kraft und Begabung des Geistes durch Propheten und Apostel niedergeschrieben; die gesammelten Offenbarungsurkunden sind durch das Walten göttlicher Für- sehung durch Jahrtausende erhalten, in die Sprachen der Völker übergetragen und auf der ganzen Erde verbreitet worden. b) Zur unwandelbaren Hcilslehre des „ewigen Evangelii" gehört weiter das heilige, göttlich-menschliche Leben Christi auf Erden und nach seiner himmlischen Verklärung zur Rechten des Vaters im Himmel. Der Mensch, dessen Geistesentwicklung immer zunächst von der Anschauung ausgeht, kann das höchste sittlich-religiöse Leben in und mit Gott nicht begreifen und sein Wesen sich nicht aneignen, wenn es nicht erst Gegenstand seiner histo rischen Anschauung geworden, wenn es nicht wahr geworden, was Joh. 1, 14. gesagt, ist: „Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit re.". Jesus Christus wird nun nach seiner sittlich-religiösen Einheit mit dem Vater in seiner irdischen welthistorischen Erscheinung das sitt liche Ideal der Menschheit; ein Jeglicher soll nun gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war; immanent will Christus geistig fortleben in den Seinen auf Erden und in ihnen eine Gestalt gewinnen (Galat. 2, 20. 4, 19). /-) Verklärt zur Rechten des Vaters, die durch die Körper- und Geisterwelt hindurch reicht, „ist er bei uns bis an das Ende der Tage", breitet sein Reich