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20 Wie viel sinnig Gespräch und wie viel Zauber der Tonkunst Seit Jahrzehnden und noch in diesem Heiterkeits-Tempel! llaumlnm's gastliches Haus, dich liebten die geistlichen Brüder! Dir war Dinter vertraut,*) der Bildner des Volks und der Lehrer; Dir naht Fritzsche**) noch gern, der gelehrt' und heitre Professor, Der das Leben des Pfarrers bewahrt im treusten Gedächtniß; Dir war Dilger***) getreu der Senior unter Ephoren! Dnnmann's gastliches Haus, o möchtest du nimmer veralten! Jubelnder Vater, o laß die Heiterkeit nimmer entweichen! Königen wurdest Du werth; VoruWm kor Dich zum Ritter, Weil Du das fliehende Heer mit willigen Opfern gerettet; ch) Sachsens Könige luden Dich ein zum Rath an dem Throne! — Ritter Lorussm's, kair Soxoum's, freu' Dich im Alter; Freue Dich lange des Glücks, des ländlichen, das Dir verliehn ist! Freue der Gattin Dich, der treulich sorgenden Mutter, Freu' der Gemahlin Dich! Schon winket der goldene Kranz Euch! Kinder und Enkel vereint, sie wollen Dein Alter erfreuen! Du Hygiea, Helle den Blick und erschließe das Ohr Ihm! Laß Hygiea neu der Gesundheit Quellen Ihm fließen! 8. 4. Stellung zur Gemeinde und den Gemeindcvorständen (G. Sir.) 1. Stellung zur Gemeinde. Es ist Wahrheit in dem alten Ausspruche: „die Gemeinde macht sich selbst ihren Geistlichen", d. h. sie hilft ihn bilden. Wenn die Gemeinde der großen Mehrzahl ihrer Glieder nach das geistliche Amt in seiner Wichtigkeit und Bedeutung recht würdigt und empfänglich ist für die christliche Heilswahrheit und ihre Verkündigung; wenn sie auf den Sonntag hält, weil sie weiß, daß wieder der Sonntag die Woche macht; wenn Eltern, Lehrer, obrigkeitliche Beamte bestrebt sind, christliche Gesinnung und Bildung mit zu fördern: dann fühlt sich, namentlich der jüngere Geistliche, um so mehr angetrieben und verpflichtet, auf Predigt und Seelsorge allen Fleiß zu verweu- *) Dinters erste Stelle war das Pfarramt zu Kitzscher, nahe bei Steinbach. ") vr. Ehr. Fritzsche »on. war zuerst Pfarrer in Steinbach, dann Superintendent in Dobrilugk, dann Professor tbool. in Halle. Er hatte drei Söhne, auch Universitätsprofessoren: in Gießen, Rostock, Zürich. Wenn er noch in seinem 'Alter mit diesen leinen Söhnen zu Zeiten in großen Gelehrtenversammlungeu er schien, wurde er von scherzende,! Freunden wohl als l'rlt^cliins < um puUuliz begrüßt. *") Unger, erst Superintendent in Borna, später in Ehcmnitz, feierte das 50jährige Snperintcn- denten-Iubiläum - und ward znm Kirchenrath ernannt. -b) Richt lange vor der Leipziger Schlacht hatte eine Heeresabtheilung Preußens durch einen schnellen Rückzug mittelst Pontonbrücke, zn der l>r. Baumann das Material geliefert, vor einer drängenden Uebcr- macht der Franzosen, sich über die Mulde bei Trebseu gerettet. König Friedrich Wilhelm HI., dem darüber berichtet worden, schickte ihm von Paris aus den rothen Adlerorden.