13 äußerer Form und Verfassung fügsam unterordnen, immerhin aber bezüglich des inneren christlichen Geistes- und Gemüthslebens, das sie erbauen sollen, ihren höheren Standpunkt festhaltcnd. 3) Solche Gedanken sind mehrfach auch im grimmaischen Predigerverein erwogen worden, und führe ich zum Zeugnisse dessen etliche Themata an, über die wir in den Jahren 1833 bis 36 in den Vereinsversammlungen gehandelt haben: Themata. a) „Ueber das oft gefürchtete hierarchische Streben des Geistlichen" im Anschluß an das Volkssprichwort: „Es ist kein Pfäfflein noch so klein, es mochte gern ein Bischof sein!" b) „Die Demuth als Hörerin und zugleich als Verkündigerin des gött lichen Wortes!" Diese Abhandlung als Monographie gedruckt und an die oberste Behörde eingescndet, erwarb sich den besonderen Beifall des damaligen Cultusministers Hr. v. Wietersheim, welcher bald darauf für die Weiterbeförderung des äußer lich weniger günstig gestellten Verfassers (Pfarrer W.) Sorge trug. o) „Acußerliche und innere Gefahren für den Prediger, die Begeisterung im Amte zu verlieren". ä) „Wie der Pfarrer in seinen Gemeinden solche Leute heranbildcn solle, welche ihn in der Beförderung der Zwecke seines Amtes unterstützen können". e) „Ob überhaupt, unter welchen Voraussetzungen, auf welche Weise und wie weit sich der Prediger in die bürgerlichen Angelegenheiten und Streitigkeiten seiner Gemeinden und Gemeindeglieder mischen solle?" (Vergl. H. 10, 3.) (Diese letzte Abhandlung, wie noch manche andre im Verein gehaltene ist im früheren Journal für Prediger, von Goldhorn herausgegeben — veröffentlicht worden.) 4) Als Fortschritt im Predigervereinsleben darf man die Ein führung jährlicher Hcmptcoufercnzen unter Leitung des Ephorus mit voraus- gehenden Predigten oder erbaulichen Ansprachen an die versammelten Geistlichen der Ephorie, wohl auch mit Berichterstattung über die in den einzelnen Zweig- Confercnzen gepflogenen Verhandlungen nnd den sich anschließenden Pastoral theologischen Borträgen betrachten; als anderweiten Fortschritt die in verschiedenen Ephorien schon begründeten Bezirksvereine für innere Mission, wozu neben Heiden mission und Gustav-Adolph-Vereinssachen, Einrichtung vonKinderbewahranstalten, Fürsorge für uneheliche und Ziehkinder, Aufstellung von Volksbibliotheken, Unterstützung und Unterbringung der Entlassenen rc. n. A. gehören; als fer neren Fortschritt in Folge der eingeführten Synodalverfassung der Kirche dürfen wir die jährlichen Diöcesanversammlungen der Geistlichen nnd Kirchen-