113 Cap. 4. Focalschnlilisptltioll; Mimrkrn hei dir Jugrudbildung. 8. 20. Weine Localschukinspection und Stellung zu den Lehrern. 1. Die vier Lehrer der Parochie. Die Erläuterung dieses Paragraphen weist in jene Zeit vor 40 und 50 Jahren zurück, da von Seiten des Staats eine allgemeine Fürsorge für Heran bildung der Volksschullehrer noch nicht geordnet, da man zunächst darauf be dacht war, mittelst Einführung und Durchführung des Volksschulgesetzes von 1835 mancherlei andere innere und äußere Mängel unseres sächsischen Volks schulwesens zu beseitigen. Die vier der Bildung nach verschiedenartigen Lehrer, die ich bei meinem Amtsantritt 1828 in der Parochie vorfand, beweisen schon allein den Mangel an Lehrern, wie auch die Mangelhaftigkeit der Lehrer vorbereitung. a) Der Cantor und Knabenlehrer im Städtlein Trebsen (S.) hatte einen Gymnasialcursus absolvirt, einige Zeit in Leipzig Theologie ftudirt, darnach theils aus Mangel an den nöthigen Mitteln, theils aus Neigung sich nach Ver zichtleistung auf das Studium der Theologie vorzugsweise mit Unterricht und Musik beschäftigt, und hatte dann, noch nicht zwei Jahre vor meinem Amts antritte, die bezeichnete Stellung erhalten. Der bieder gesinnte Mann, obgleich noch nicht reich an pädagogischer Erfahrung und practischer Durchbildung, lebte sich fleißig in sein Amt ein und war bestrebt, die Schule zu heben. — Ich lebte mit ihm in einem mehr collegialisch-freundschaftlichen Verhält nisse, verweilte auch gern als Substitut ein Stündchen in seinem häuslichen Kreise und besprach mit ihm Schul- und Gemeindesachen mit offenem Austausch der Gedanken. Er hatte mit seiner Gattin, einer gebildeten Predigerstochter, und seiner verwittweten Schwiegermutter sich eine traute Häuslichkeit geschaffen, die ihn beglückte und das beschwerdevolle Amt erleichterte. Leider ertrug der liebe Mann die Amtsstrapazen wenig. Es bildete sich bei ihm ein Halsleiden aus, das in Luftröhrenschwindsucht überging, welchem er dann im Jahre 1832 erlag. Ich vertrat ihn im letzten Jahre, soweit die vielen pfarramtlichen Geschäfte es gestatteten, hin und wieder. Zur Unterstützung und Vicariatsver- waltung erhielten wir in dieser Zeit junge Kräfte aus der greifeuhainer Privat anstalt; einer der tüchtigsten Zöglinge derselben (Schl.) — später Cantor in St. Afra in Meißen und auch pädagogisch-schriftstellerisch verdient und bekannt — leistete uns während der Vacanzzeit wesentliche Dienste. — Der Herr be- scheerte mir aber in Cantor K., vorher Lehrer in Trages, dem Nachfolger meines