Mlthtiluttgen aus der Zeit pfarramtlichcr lvirksamktit. Arendigkkit und Wesorgniß beim Amtsantritt. (M^it großer Freudigkeit und einer Gehobenhcit meines ganzen Wesens einerseits, doch auch nicht ohne einen besorgnißvollen Blick auf meine noch un vollkommene leibliche und geistliche Durchbildung andrerseits hatte ich am l 2. Decbr. 1828 mein Pfarramt zu Trebsen angetrcten. (Vergl. bivgr. Mittheil. I. S. 70 f.) Die freudige Gehobenheit hatte ihren Grund zuerst in der Betrachtung gnadenreicher göttlicher Führung und in hoher Würdigung des geistlichen Amtes, darnach aber auch in dem festlichen Entgegenkommen der Gemeinde und ihrer feierlichen Begrüßung, in dem Ausdruck des Wohlwollens und Vertrauens, das sie mir bei Ucberreichung von Liebesgaben bezeugt hatten. Nicht lange vorher noch ein ärmerer Student und Schnlvicar in Leipzig, zuletzt ein wenig gekannter Candidat und Privatlehrer von Knaben, die für das Gymnasium vorbereitet wurden, war ich nun als erwählter Träger des geistlichen Amtes Gegenstand einer Art Ovation Seiten einer großen Gemeinde geworden, welche im Städtlein Trebsen und 6 zur Parochie gehörigen Dorfgemeinden mit Einschluß des Filials 2000 Christenmenschen znsammenfaßw einer Gemeinde, welche höhere, durch jenes Amt vermittelte Segnungen für inneres Leben von mir erwartete. Es mußten sich ja daran die schönsten Hoffnungen auf eine gesegnete amt liche Wirksamkeit knüpfen, nnd wurden begeisterte Gedanken und Entschließungen in mir angeregt, wie sie in dem vor 60 Jahren gedichteten Dinter'schen Candi- dateüliede*) ihren Ausdruck finden. *) Ich theile von diesem Liede, vas ich noch vor seiner Veröffentlichung als königsberger Gymnasiast mit einem stillen jugendlichen Sehnen im Manuscript vor lesen hörte, hier einige Verse mit: (In der Gegenwart hat freilich auch das Land predigerleben eine veränderte Gestalt angenommen.)