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ERLÄUTERUNGEN Alexander Skrjabin: „Le Poeme de l’Extase“ (Das Geöi^ht der Verzückung.) Der 1915 gestorbene russische Komponist Skrjabin ist einer der kühn sten Vertreter des musikalischen Expressionismus in seinem Heimatland gewesen. Sein vorliegendes Tonwerk behandelt das Thema erwachende 1- , an- und abschwellender Leidenschaft wie ein mehrstrophiges, wort- und begriffsloses Gedicht. Der Verlauf gliedert sich bei leitmotivischem Zusam menschluß der einzelnen Teile etwa lolgendermaßen: Andante languido. Matte Regung sehnsüchtigen Wünschens. Lento suavamente. Seliges Hinträumen und Schwärmen. Allegro volando. Bewegt flatternde Sehnsucht. Lento. (Violinsolo.) Schmerzlich süßes Verlangen. Allegro non troppo. Steigende Extase, die zu trunkener Begei sterung wächst. Allegro dramatico. Heftig erregte, wühlende Sinnlichkeit; plötz licher Abbruch am Höhepunkt. Nun folgt eine Wiederholung des Anfangs. Das Thema des Andante und das Lento, das Allegro volando kehren wieder in noch ver klärterer Stimmung; desgleichen das weitere Lento (jetzt mit Soloflöte), dann das Allegro non troppo, das sich wie früher zu glutvoller Sinn lichkeit steigert, mit einem gleichsam schwebenden Allegro molto gekrönt wird und einem in gewaltigstem Orchestersturm einherbrausenden Maestoso mächtig ausklingt. h.