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Kurze JTnalyse der 4. Symphonie von Anton Bruckner. 1. © a p. ®aö wunberboHe, prägnante 1. Dpema wirb junäcpft bon einem £orn bar» Ä , baö bon tremolierenben Streichern begleitet roirb. Dann nehmen bie .feoljbläfer . ma in ber §öhe auf, unb eg fommt, burcp föinjutreten ber übrigen JJnftrumente,' su einer pracptboHen Steigerung, hierauf folgt ba§ grajiöfe 2. Xbema, baö etwa§ bom Danjrhhthmug in fiep t)at. Sn ber Durchführung Wirb junäepft ba8 1., bann baö 2. Dh ema bariiert. ©in bejaubernber Reichtum parmonifeber unb melobifcper ©infälle ift überall auS* geftreut. Die SBieberpolung bringt ba§ 1. unb 2. Dpema ziemlich unberänbert. Sine breite ©oba, bie bet SSrucfner niemals fehlt, jchliefjt ben 1. Sag mit einer gewaltigen Steigerung ab. Der 2. (langfame) Sap beginnt mit einem ©efanggtpema bon Schubertfcp'er 23ärme unb Grfinbungsfraft. Die äkrwanbtfchaft unb ©benbürtigfeit ber beiben öfterreicher Schubert unb 33ru<fner geigt [ich beuttid) auch in bem lang gewonnenen 2. Dh*uia. Der ©cfjlufj beS ©apeä bringt toieber eine grofje Steigerung, bie jiemlid) plöplicf) in§ fflianifftmo übergeht. Dann fept nach einer furzen fjfermate' bie 'flaute leife ein unb führt, jufammen mit Streichern unb einigen SBläfent, ju einem lOtattigen i)Jianiffimo=Scbluj3 bon unerhörter 3lu8brud§traft. Da8 ©cherjo mit feinen fjorn= unb Drompeten=ganfaren hat mopl ben ülnlafi baju gegeben, biefe Symphonie „bie rontantifche" ju nennen. Da8 Drio in biefem ©eperjo ift ein entjüdenber Sänbler. 9ia<h bem Drio toirb ba8 Scherzo wieberpolt; e8 fiept an ©rfinbung unb SluSbrudötraft hinter einem Seetpobenfchen nicht surüd. DaS „finale" ift am roenigften leicht eingänglia) nnb auch in ber gorm nicht fo über» ficbtlid), wie bie anberen Säpe. Sille SBrudnecfdjen ginaleS haben etroa§ 9Jh)ftijcpeg ober gerabeju SReligiöfeS an fiep. Sie finb gigantifcp in iprer Sänge unb in ihren Steigerungen angelegt unb fotten, ben Snljalt ber borpergepenben ©äpe pfammenfaffenb, eine Krönung ber ganjen ©pmphonie bebeuten. Slucp im finale ber 4. Symphonie merben jptlopijcpe Dpetuen aufgetürmt, mobei aHerbingg einige Sängen niept ganj bermieben worben finb. Slber bie ©cplufcGoba, pianiffimo einfepenb, langfam anfcpweHenb, fcpliefjt bte Shmpponie mit einer ber gewaltigften Steigerungen bet gefainten fhmpponifcpen Siteratur ab. Kaum ein SBer! ift fo geeignet, tn ben gbeenfreiö be§ nod) biel ju wenig gewürbigten mufifalifcpen ©enieä SörudnerS einjufüpren, wie gerabe biefe 4. ©pmphonie. Die geit bürfte nicht mehr fern fein, wo Sörudnerfcpe Spmphonten, jufainmen mit ben öeetpobenfepen, ©emeingut aller mufitalifcp ©ebilbeten fein werben. Kurt bon SBolfurt. Die nächsten UolKswobl-Abende (jeden Ittontag, Dienstag n.Treitag, 7y a Ubr« KünstiXeitnng: D.IHetelmann) n.3«»««: Eiederabend £aecilie Deesz-Back (mezzo--$opran aus Berlin) a^“ u. a. „nieder und Cänze des Codes“ von ITlussorgsky, nieder von ttlattiesen, lüolfurt und ßeyland Jim Hügel: Prof. Karl Pretzscb und Komponist Knrt V. Ulolfurt Die Berliner Presse urteilt u. a.: „Eine rassige, künstlerisch ge staltende Sängerin mit schönen mittein, die mit echtem Cempera- ment verwendet werden. — Eine volle, farbensatte, tiefere Sopranstitnme gehorcht der Künstlerin ganz nach ihrem GUillen, von dem sehr schön gebil deten Piano an bis zum Sorti; grosses Können, das sich auch auf den wohldurchdacbten, empfindungsreichen Uortrag erstreckt.“ ». 3»»»«.: Cicrc als Eltern * Eicbtbildervortrag von Professor Dr. Günther neumann. Uolkswobl-Mitglieder, zeichnet die Saalspende zur Uerbesserung und Uerscbönerung des Uolkswobl-Saales. (Zabllisten liegen an der Saalkasse und in der Geschäftsstelle aus.) Diudt von K pdnrld), Drciden-n.