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äL166 Mittwoch, den 21. Juli 1869 Zum Bergfeste 18«S (5864-70) 8. Anacker, Vorsitzender. (6038—40) Subhastationspatent zur zwangsweisen Bersteigerung des (6081—83) 8ndIiL8tatioii Helmreich. Glück auf! ES ruft der Glocken Schall vom Neuen Zum Gotteshaus der Ehristen fromme Schaar: O kommt herein, kommt, euch in Gott zu freuen, Lobt den Allmächt'gen, lobt den ewig Treuen, Der euch beschützt vor Unglück und Gefahr. Er führet sicher euren PilgerSIauf: Glück auf! Mag auch bei schwerer Arbeit harten Mühen Oft Unglück droh'» und böser Feinde Macht, Gott ist zugegen: Unglück muß entfliehen, Ein schöner LooS wird euch durch ihn erblühen, Wenn er die Seinen treulich stets bewacht: Dann tönt'S noch herrlicher zu uns herauf: Glück auf! dem Handarbeiter Christian Friedrich Groß in Elterlein zugehörigen Haus- und Gartengrundstücks Nr. 70 des Katasters und Nr. 71 de» Grund- und HhpothekenbuchS für Elterlein, welche» Grundstück am 7. April 1869 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 350 Thaler —- —- gewürdert worden ist, anderweit anberaumt worden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle auShängenden Anschlag hierdurch bekannt "ge macht wird. Grünhain, den 15. Juli 1869. Mit frischem Mulhe geht zu dem Berufe, Den Gottes Hand euch gnädig hat be,cheert; Rein fei daS Herz wie edle Silberstufe, Folgt freudig dem erhab'nen, hehren Rufe Wenn ihr des ew'gen Vaters Stimme hört. Zum Himmel steige euer Lob hinauf: Glück auf! Wen Gott beschützt, den schrecken keine Leiden, Den schreckt kein Uebel hier in dieser Welt; Des Höchsten Willen thut er stets mit Freuden; Nichts wird ihm schwer: soll von der Erd' er scheiden, So thut cr'S fröhlich, wenn es Gott gefällt; Und sterbend noch ruft er nach müdem Lauf: Glück auf! P. Pafig AmlOHIaff der Ge- richttämter »rünhain, Jo- bannaeorgenftadt, Schnee berg,Schwarzenberg «.Wil denfels und der Etudträthe Königliches Gerichtsamt das. Dreßler. Königliches Gerichtsamt daselbst In Stellvertretung: Müller, Assessor. Bon dem unterzeichneten Gerichtsamte soll den 29. September dieses Jahres das dem Zuckerbäcker Anton Teumer in Schneeberg zugehörige Haus- und Gartengrundstück Nr. 644 des BrandcatasterS, Nr. 662». und 662k. des Flurbuchs und Fol. 645 des Grund- und HhpothekenbuchS für Schneeberg, welches am 12. dieses Monats ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 410 Thlr. — - — - gewürdert worden ist, nothmendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Au- schlag hierdurch bekannt gemacht wird. Schneeberg, den 15. Juli 1869. Bon dem unterzeichneten Gerichtsamte ist, da in dem am 17. vorigen Monats deshalb bereit» anberaumt gewesenen Termin nur ein Bieter erschien neu und von dem hierzu Berechtigten auf nochmalige Ansetzung eines SubhastationStermin» augetragen morden ist, der 17. September 1869 Ettcheint täglich mit «usuahme Mon tag». — »rett vlerteljähr- lich 1S Ngr. — Jnser- tiontaebühren die gespal tene Zeile 8 Pfennige. — Inseraten aunahme für die am Abende erscheinende Nummer bi« Vormittag» N Uhr. Roggenfeldes fand der 16jährige Dienstjunge Liepelt eine Granate, welche er auf Veranlassung deö Bauern Buckenauer bei Seite legen mußte. Später beschäftigte sich Liepelt wiederum mit der Granate, indem er versuchte, daß in derselben befindliche Pulver herauSzuschütten. Der anwesende Obergefteite Michalke von der dritten Compagnie des niederschlefischen FestungSartilleriere- gimentS Nr. 5 aus Graudenz, sowie Buckenauer warnten den Burschen, aber in demselben Augenblicke hatte er schon die Granate mit beiden Händen er faßt und dieselbe auf einen Stein aufgeschlagen. Die Granate explodirte, dem Liepelt wurden beide Arme und der Hinterkopf weggerissen (er ist bereit» ge storben), Michalke erhielt eine leichte Fuß- und eine schwere Schulterverletzung, der Bauer Buckenauer trug leichte, der Stiefvater desselben, der 70jährige Starck, dagegen schwere Verletzungen an den untern Extremitäten davon. Düsseldorf, 17. Jule. Heute wurde der TumultSproceß gegen Mmde und Genossen verhandelt. Die Düsseld. Z. berichtet: „Aus der Vernehmung der Belastung-- und Schutzzeugen ging zunächst hervor, daß man nicht mit tendentiösen Arbeiter-Unruhen, sondern mit einem Krawall zu thun hatte, dessen intellektueller Urheber jedenfalls der Reichstag Deputirte Fritz Mende war. So sprach der Deputirte Mende von der Erscheinung einer socialen Revolution mit wehendem Haupthaar, die mit ehernen Sandalen Alle» nie- dertreten würde, wa» sich ihr entgegenstelle, fall» die sociale Frage nicht fried lich gelöst würde. Auch sprach er von dem hungernden Magen der Arbeiter TageSgefchichte. Deutschland. Preußen. Berlin, 18. Juli. Mit seiner Erklärung von der Kan zel am Sonntage, schreibt da- „F. I.", hat Hr. Fournier wenig Glück ge macht. Man ist erstaunt über die DeSavouirung sämmtlicher Zeugenaussa gen, aber um so gespannter auf die Verhandlungen in zweiter Instanz. Dem Hrn. Consistorialrath nahestehende Personen wollen schon jetzt wissen, derselbe werde eventuell bis an» Obertribunal gehen, und wenn auch abgewiesen, mit Sicherheit darauf rechnen können, daß ein Gnadengesuch für ihn werde ein- gereichl werden Seine kirchlichen Freunde sind beflissen, ihn unter allen Umständen im Aint zu erhalte». Hrn. Fournier scheint mit diesen Bestrebungen gedient zu sein, doch droht sein Proceß immer größere Dimensionen anzunehmen. Ganz abgesehen davon, daß, außer dem in 1. Instanz Vcrurtheilten, auch die Staatsanwaltschaft jetzt Appellation einzulegen gedenkt, so haben sich meh rere Zeugen der Trauung durch die Invektiven in der neulichen rein persön lichen Kanzel-AuSlaffung de- Herrn Fournier derartig berührt gefühlt, daß sie gegen denselben eine Denunciation wegen „öffentlicher Verläumdung" ein- zureichen im Begriff stehen. Aus Glogau vom 16. Juli meldet der „N. A.": Ein entsetzliche» Unglück ereignete sich gestern Nachmittag bei Zerbau. Beim Hauen eine» DaS Diaconat zu Lößnitz soll ncuerbaut und der Neubau, jedoch mit Ausschluß der Tischler-, Schlosser-, Glaser-, Klempner- und Schieferdeckerarbei- trn an den Mindestfordernden mit Vorbehalt der Auswahl unter den Bielenden verdungen werden. Zeichnung und Anschlag, sowie die sonstigen Bedingungen sind in der Superintendur zu Lößnitz, der Anschlag auch im RathSkeller zu Lößnitz einzusehm. Angebote sind schriftlich bei dem unterzeichneten Vorsitzenden des Kirchenvorstandes bi» vierzehn Tage nach dem erstmaligen Erscheinen gegenwärtiger Bekanntmachung, spätesten» bis zum LI. Juli dieses Jahres eivzureicheo. Formulare zu Angeboten sind gegen Erstattung der Schreibegebühren in der Expedition der genannten Superintendur zu erhalten. In gleicher Weise sollen die Tischler-, Schlosser-, Glaser-, Klempner- und Schieferdecker-Arbeiter, jede für sich, verdungen werden und steht man deßfallsigen Angeboten, für welche das Nöthige gleichfalls aus dem Anschläge zu ersehe» ist, entgegen. Lößnitz, den 10. Juli 1869. Der Kirchenvorftand.