Volltext Seite (XML)
1094 K. -l Der AUgülige möge Ihnen vrrgelien alle- das Gu't, was sie unentgeltlich geihan haben und wir werden, jo lange wir leben, die Freunde nicht ver- gessen, die uns so hilfreich zur Seiie gestanden ha ben und Denen wir nun unfern wärmst-n und in nigsten Dank aus der Ferne zusenden können. Zwickau, den 18. Novbr. 18i>9. Gustav Fischer, Wilhelmine Fischer, geb. Nestler. NeueKüsttn-HcringeEpS H. Hochmuth tu Schneeberg. Dank. Ich fühle mich gedrungen, den lieben Freun den, welche meiner Frau bei ihrer unverhofften Ent bindung in der Haltestelle Lanier den 13. Novbr. so hilfreich beigeftanden haben, hiermit meinen Dank öffemlich auSzufprechen. Besonders Dank dem Herrn Docior Mühlmann für die glückliche Entbindung und dem Herrn Restaurateur Heinrich Schwarz nebst dessen Frau für die freundliche Aufnahme und für die Sorge und Liebe, mit welcher sie dieselbe gepflegt haben. Dank auch noch dem Herrn Ah nert und seiner Frau und Herrn Schaper und Frau und den beiden obengenannten Herren und Frauen für die Pathenstelle, die sie an meinem Kinde gethan haben. Ferner auch noch den andern Freun- den, welche ibr Gutes geihan und ihr Gaben der Liede gespendel haben. und daS Kmd und warfm Beide in die Flammen. — DaS hat sich etwa acht Meilen von unserem Orte zugetragen; mankcnnt die Verbrecher, aber die russischen Behörden suchen durch falsche Maßnahmen, durch Drohung und Einschüchterung die Sache hinzuhalten oder wohl gan, zu vertuschen. Für die Wahrheit bürgt vr Rülf, Prediger der SynagogewGemeinde. Oesterreich) Wien, 18. Nov. Tie „Neue freie Presse" hat erfahren, daß der Sul tan die Antwort des Vicekönigs für unbefriedigend erachtet und deshalb an Ali Pascha die Weisung erlassen bade, nach Schluß der Feierlichkeiten zur Er öffnung des Suezkanals einen Commiffar der Pforte mit einem Ultimatum nach Cairo abzusenden, wodurch der Vicekönig aufgefordert wird, die von der Pforte ausgestellten Bedingungen ohne Vorbehalt anzunehmen, oder im Weigerungs fälle sich als abgesetzt zu betrachten. Frankreich. Paris, 17. November. ES ist nickt zu leugnen, daß Rochefort, trotz der Paar Hundert Schreiern, welche ihn stets begleiten und die wahrschein lich auS der Fremde (von den Orleanisten) gut b zahlt werden, in den letz ten Tagen viel an Terrain verloren hat. Die Stellung der gejammten „Presse" gegen diesen Candidaten trägt nicht wenig dazu b-i, den Wählern endlich die Augen zu öffnen. Es ist nicht uninteressant zu sehen wie Roche fort von verschiedenen Journalen betitelt wird. „Journal deS DebatS" nennt ihn Zungendrescher, „GauloiS", Pariser Straßenjunge, I-rceue, „Siecle" wirft ihm vor, daß er arrogant vor den Tuiterien, demüthig vor der Fou- bourg St. Antoine sei, daß er nach beiden Richtungen Mitleiden errege. „Revell" findet, daß seine Reden ermüdend, seine Un-rfahrenheit groß, seine Wahl ein unwürdiger Scherz wäre, und so geht eS fort auf der ganzen Linie. — Der „Figaro" will wissen, daß Rochefort seinen Aufenthalt in London benutzte, um sich weitere Jnstruciionen vom Herzog von Aumale zu holen. AtaUer» Florenz, 18. Nov. Die Thronrede, mit welcher daS Parlament heute durch den Großfiegelbewahrer eröffnet wurde, gedenkt zunächst der jüngsten Krankheit und Wiederherstellung deS Königs, welcher durch die von allen Sei ten ihm zugehenden Beweise inniger Theilnahme auf das Tiefste gerührt wor- den sei. Nachdem alsdann die Geburt deS Prinzen von Neapel Erwähnung gesunden hat, betont die Rere die guten Beziehungen J-aliens mit sämmtlichen Mächten: „Wenn die Ausrechterhaltung des Friebens von allen Denjenigen gewünscht wird, welche den Fortschritt der Völker lieben, so muß dieS in noch höherem Grade in Italien der Fall jein, welches noch mit seiner innern Re organisation beschäftigt ist. Die Negierung habe den Bischöfen für den Besuch des ConcilS keine Hindernisse in den Weg gelegt. Der König hege den Wunsch, daß auS dem Schooße dieser Versammlung der Versöhnung von Glauben und Wissenschaft, von Religion und Civilisation daS Wort geredet werde. Die Nation dürfte bei Allem, was auch kommen möge, sicher sein, daß der König daS Recht deS SiaaleS und dessen Würde intacr erhalten werde. Eine gute Verwaltung und die Herstellung der Ordnung in dem Finanzwesen sei der Wunsch der Bevölkerung, und eben dies erwarte auch der König vom Parlamente wie von seiner Regierung. Die erste und dringendste Bedingung zur Erreichung dieses hochwichtigen Zieles sei die Wiederherstellung des Gleich gewichts im Budget. Nach Erledigung deS Budgets werde die Regierung verschiedene Vorlagen behufs Besserung der gegenwärtigen Steuerverhältnisse einbringen. Wie die Nation vor keinem Opfer zurückgewichen sei, um den «ingegangen Verpflichtungen nachzukommen, so sei eS auch die Pflicht der Re gierung wie deS Parlamentes darauf hinzuwirken, daß dies- Opfer auch in Wahrheit ihren Erfolg haben. ES werden ferner Vorlagen angekündigt, be treffend die Vereinfachung der Administration, die Hebung der Industrie, die Unificirung der Strafgesetzgebung, die Reorganisirung der Land- und Seemacht, sowie die Umbildung der Nationalgarde uno die Einführung des PrincipS der Verantworilichkett in der Administration. Die Rebe constatirt schließlich den unverkennbaren Fortschritt der Nation auf dem ökonomischen Gebiete; der König gebe sich der Hoffnung hin, daß dieser Fortschritt durch die Gesetzgebung noch Weiler ermuthigt werde und daß daS Parlament vor Allem seine Sorgfalt da rauf richten werde, die öffent-liche Wohlfahrt zu fördern. Egypten. IS mailta, 17. November. Die Kaiserin Eugenie auf der Nacht „Aigle", ver Kaiser von Oesterreich, der Kronprinz von Preuß,n, der Prinz Ler Niederlande und andere fürstliche Personen auf ihren Jachten, der Eng lische Botschafter auf dem Dampfer „Psyche", sind inncrhalo acht Stunden wohlbehalten von Port-Said hier eingeiroffen. Tie Dampfer „Newport" und „Rapid" folgten, eben sind vier größere Dampfer von Suez angelangt. Der Canal ist somit seiner ganzen Länge nach von Seeschiffen durchfahren worden. ES herrscht großer Jubel, glänzende Illuminationen und Festlichkeiten sind ver anstaltet; man erwartet, daß der Vicekönig und seine hohen Gäste heute Abend hier wieder eintreffen werden. Kö»1gr«tch Sachfen. Dresden, >8. November. Die zweite Kammer hat heute mit Einstim migkeit die Ertheilung der Concession für die Eisenbahn Chemnitz-Aue-Adorf Nebst Zweigbahnen an den vr Slroußberg genehmigt. Zwickau, 17. Nov. Die hiesige KreiSdireciion hat in Anerkennung °en mttleru Jahren sucht als Wlithschafterin auf einem Gute oder in einer bü,ge,lichen Familie zu Neujahr ein anderweitiges Unterkommen. Ge fällige Offerten bittet man in der Expedition die- seS Blates in Achneebergnitderzuiegen. <1—3> Zahnschmerzen st ckten Zähnen augenblicklich und schmerzlos für die Dauer durch den berühmten Indischen Ertraet beseitigt. Derselbe verhindert da» schmerzhafte Aus ziehen der Zahne und übertrifft seiner nie fehlenden Wirkung wegen alle derartigen Mittel. Zu habe« in Flaschen L 5 und 10 Sgr. in dem alleinigen D.poi« für (9001—6) N-nftädtel bei Gustav Günnel. Reiheschank zu Schneeberg Bruun hier schänken: Hr. Kaufm. Zöffel i. d. Lang gasse und Hr. Formstecher Matthes i.d.Zwickauerg. Weißbier:Hr. Handelsm.Steudtner a. Drachenkopf. Lagerbier Hr. Kupferschmied Steinmüller im ehe mals Lüdolph'schen Hause in der Frauengaffe. Die Sparkasse zu Neustädtel rst täglich von Borm. 8—12 Uhr und Nachm. von 2—6 Uhr geöffnet. der großen Wichtigkeit, welche die zweckmäßige Herstellung und Einrichtung der Schulgebäude in vielfacher Hinsicht für die Gesundheit der Lehrer und Schüler hat, eS für dringend nöthig erachtet, daß sowohl bei der Erbauung und Einrichtung neuer und Umgestaltung und Reparatur alter Schulhäuser das Gutachten eines Arztes eingeholt, alS auch van den die Gesundheit berüh renden Einrichtungen der Schulhäuser und der Schulzimmer fortwährende Kenntniß genommen und zu diesem Behufe dieselben öfters feiten eines Arztes revidirt werde». ES ist deshalb eine entsprechende Anordnung an die Schul- inspectionen des ConsistorialbezirkS und die BezirkSärzte deS Regierungsbezirks Feuilleton * Winke für Schnittwaarenhändler. 1. Man muß einen Kunden beim Vorübergehen wie eine« Schmetterling im Fluge fangen, indem man einen glänzenden, leichten Stoff etablirt. 2. Zn den Fräuleins stets Madame sagen und zu den Frauen Mademoiselle. 3. Niemals zwei Artikel zu gleicher Zett vorzeigen. Wer die Qual der Wahl zwischen zwei Stoffen hat, kauft gewöhn lich keinen von beiden. 4. Den Stoff, welchen man gern verkaufen möchte, immer tnS oberste Fach placiren; die Beschwerlichkeit für den Commis ist im mer eine indirekte Nöthigung zum Kauf für die Kundin. 4. Gegen ganz junge Damen sehr respektvoll sein; sehr schönen Damen gegenüber sehr schüchtern. Gegen Damen an die Vierzig heran sehr galant sein und ihnen stets von Stoffen abrathen, weil dieselben zu matronenhaft sind. Für alte Damen stetS einige lieb.nswürrige Einfälle in Vorrath haben. * Die OrdenSverweigerer mehren sich. Wiederum hat der kaiserlich österreichische Stabsarzt vr. von Mundy, welcher in Berlin bei Gelegenheit deö internationalen Congresseö zur Pflege Kranker und Verwundeter im Krieg und Feld mit als Delegirter anwesend war, nach dem „Pesther Lloyd" den ihm vom König von Preußen zuerkannten Rothen Adlerorden dritter Klaffe zurückgesender. * „Figaro" überbietet die Unversöhnlichen. ES stellt als Candidaten für die vier Neuwahlen in Paris vier Frauen auf, emancipirte, unversöhnliche Gegnerinnen der Männer, die Damen Adele ESquiroS, Pauline Minck, Olym pia Audouard und Blanche d'Amigmy. Der Wahlaufruf beginnt: Bürge rinnen! ES giebt Ungerechtigkeiten, die gen Himmel schreien. J'r wißt, so lange die Welt steht, ist die Frauenwelt unterdrückt durch die Männer. Wer bringt die Kinder zur Welt und säugt sie? die Frauen! Wen verkauft man wie Hökerwaaren? die Frauen! Wen betrügt man? die Frauen! Wen verläßt man böswillig? die Frauen! — Advocate», Marschälle von Frankreich, Aerzte, Wasserträger, Bureaukraten, Zimmerbohner, Politiker, Straßenkehrer — kurz um, die besten Stellen haben die Männer für sich reservirt. Alle unsere Ge brechen rühren von den Männern her: sie haben unS gelehrt, kokett zu sein, um ihnen zu gefallen, lasterhaft um sie zu fesseln, verlogen um sie zu täu schen. Während sie über daS Schicksal der Staat n entscheiden, müssen wir ihre Wäsche flicken und darauf sehen, daß das Essen nicht anbrennt. Un dankbarkeit mit Arglist verbindend, weigern sie sich bisweilen, die Schulden zu bezahlen, welche wir bei den Putzmacherinnen einzig zu dem Zweck ge macht haben, ihnen schön zu »'scheinen. Sie geben uns Möbel, avrr sie machen sich'S auf unseren Fauteuils bequem; sie geben unS DinerS, aber sie essen mit; sie kaufen unS einen Wagen, aber sie wollen daiin fahren; sie schenken uns Geschmeide, aber sie zwinaen unS, eS zu tragen, wenn wir an ihrer Sehe gehen, damit eö heißt: „Teufel, der kleine Albert macht seine Sache gut." — Wenn wir auf Scheidung klagen, müssen wir einem Manne, dem Advocaten unser Le:d klagen. Wenn uns der Himmel ein Kindchen be- schcert, verlangt eS der Arzt zur genauen Inspektion. Wenn wir die Abso lution empfangen wollen, müssen wir einem Manne, dem Priester daS sagen, waS wir Frauen kaum einander gestehen würden. Die Männer Haven Ca- se'S und Reunion'S, die Männer tragen Hosen, die ihnen die Beine im Win ter warm halten, die Männer können bei Frostwetter ruhig eine rothe Nase haben, ohne daß man daraus besondere Consequenzen zieht! Die Sitte ge stattet ihnen wollene Mützen aufzusetzen und Flanelljackrn anzuzichen. — Wo hin wir auch gehen, waS wir auch thuen, überall tritt unS da die männliche Allmacht in den Weg. Sogar im Kartenspiel sticht immer der König die Dame. Einigen Werth haben wir nur iin SechSundsechzig, aber auch hier müssen wir von einem König begleitet sein. — Ein solcher Zustand ist uner träglich, jetzt wo durch jede Brust der Wind der Freiheit weht, wo Frankreich aus einem langen Schlafe erwacht. . . . Niemand aber denkt an unS, ent erbt sind wir, enterbt bleiben wir! Bürgerinnen, dulden wir nicht länger eine solche Ungerechtigkeit. Fordern wir im Namen von 18 Millionen Französin nen einen Platz in der Natwnalv-rtretung. Bürgerinnen, wählen wir Depu- tirte unseres G schlechtS I Wir trage» Roben, wirft man unS vor . . . Nun, mein Gott, die Advocaten tragen sie auch. Wir sprechen zu viel ... sind denn die Kammern nicht gemacht mm Sprechen? Französinnen, wir müsse« ter Welt ein großes Beispiel geben. Von der letzten der Mohikanerinnen, welche dm Rauchern der Pacificbahn die Friedenspfeife anbütrt, bi» zu dem russischen Fräulein, welches auf dem Boulevard Montmartre Kümmel verkauft, Haven alle unsere Schwestern die Aug n auf unS geheftet. Wohlan, recht fertigen wir die allgemeine Erwartung!