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Zwei weltliche Arien Meiner allerliebsten Schönen Meiner allerliebsten Schönen klag' umsonst ich meine Pein, doch, ich weiß, ihr kleines Herzchen kann nicht gar so grausam sein. Ihre Äuglein schlägt sie nieder, weiß nicht, was sie sagen soll, oh, sie heben wohl sich wieder, leuchten mir noch liebevoll! Liebchen, du Teuerste, mein Bräutchen, mein Leben, willst du zürnen? O nein! Ja, ich weiß, dein kleines Herzchen kann nicht gar so grausam sein. Wenn nach der Stürme Toben Wenn nach der Stürme Toben [: die Sonne wieder scheinet, :] dann fliehen Nacht und Grauen, [: dann lachen Feld und Auen, :] Und was im Walde lebet, [: jauchzt Freude durch den Wald. :] Mit Myrthen und Rosen (H. Heine) Mil Myrthen und Rosen, lieblich und hold, mit duft'gen Zypressen und Flittergold möcht’ ich zieren dies Buch wie nen Todenschrein, und sargen meine Lieder hinein. O könnt' ich die Liebe sargen hinzu! Auf dem Grabe der Liebe wächst Blümlein der Ruh', da blüht es hervor, da pflückt man es ab, — doch mir blüht's nur, wenn ich selber im Grab. Hier sind nun die Lieder, die einst so wild wie ein Lavastrom, der dem Ätna entquillt, hervorgestürzt aus dem tiefsten Gemüt und rings viel blitzende Funken versprüht! Nun liegen sie stumm und totengleich, nun starren sie kalt und nebelbleich. Doch aufs neu’ die alte Glut sie belebt, wenn der Liebe Geist einst über sie schwebt. Und es wird mir im Herzen viel Ahnung laut: Der Liebe Geist einst über sie taut; einst kommt dies Buch in deine Hand, du süßes Lieb im fernen Land. Dann löst sich des Liedes Zauberband, die blassen Buchstaben schaun dich an, sie schauen dir flehend ins schöne Aug', und flüstern mit Wehmut und Liebeshauch. Du bist wie eine Blume (H. Heine) Du bist wie eine Blume, so hold und schön und rein: ich schau dich an, und Wehmut schleicht mir ins Herz hinein. Mir ist, als ob ich die Hände aufs Haupt dir legen sollt', betend, daß Gott dich erhalte so schön, so rein und hold. Frühlingsnacht (J. v. Eichendorff) übern Garten durch die Lüfte hört' ich Wandervögel ziehn, das bedeutet Frühlingsdüfte, unten fängt's schon an zu blühn. Jauchzen möcht' ich, möchte weinen, ist mir's doch, als könnt's nicht sein! Alte Wunder wieder scheinen mit dem Mondesglanz herein. Und der Mond, die Sterne sagen’s, und im Traume rauscht’s der Hain, und die Nachtigallen schlagen's: „Sie ist deine, sie ist dein!"