Volltext Seite (XML)
Tripelfuge für grosses Orchester Kurze Analyse. Es handelt sich bei diesem Stück nicht um ein errechnetes oder aus geklügeltes Musikexempel, sondern um ein Charakterstück, das die Form einer Fuge erhielt. Der erste Abschnitt der Fuge (1. Thema) entspricht einem langsamen Allegro-Satz. Der zweite Abschnitt (Einsatz des 2. Themas) hat Scherzo-Charakter. Der dritte Teil (Einsatz des 3. Themas) — eine lyrische Episode — verläuft im Adagio-Tempo. Der vierte Teil (gleichzeitiges Er klingen aller drei Themen mit freiem Schluss) weist Final-Charakter auf. Kurt von Wolfurt. Geboren in Livland. Beendete das Gymnasium in Petersburg. Studierte an den Universitäten Dorpat, Leipzig und München Naturwissenschaften. Besuchte gleichzeitig das Leipziger Konservatorium und wurde nachher Privatschüler von Max Reger. Einige Jahre Opem-Kapell- meister in Strassburg und Cottbus. Während des Krieges drei Jahre lang Direktor einer Fabrik in Russland. 1917 bis 1918 in Stockholm. Leitete 1921 einige „Volkswohl“-Konzerte der Dresdner Philharmonie und war als Musik referent an die von Stresemann neu gegründete Berliner Tageszeitung „Die Zeit“ verpflichtet. Schrieb eine umfassende Mussorgski-Biographie, die bei der „Deutschen Verlagsanstalt" (Stuttgart) im Rahmen der „Klassiker der Musik“ erschien. Komponierte Lieder (gedruckt bei Hofmeister und im Madrigal-Verlag), Chorwerke, Orchesterwerke, eine Oper. Sein Orchester werk: „Variationen und Charakterstücke über ein Thema von Mozart“ wurde anlässlich des internationalen Schubert-Preisausschreibens (veranstaltet von der Columbia-Gramophongesellschaft in New York) in diesem Jahr preisgekrönt. Die auf dem Tonkünstlerfest in Schwerin (Mai 1928) mit grossem Erfolg uraufgeführte „Tripelfuge" für grosses Orchester gelangt in diesem Winter noch in folgenden Städten zur Aufführung: in Berlin, Köln, Chemnitz, Hannover, Aachen, Bamberg, Schwerin.