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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1986
- Erscheinungsdatum
- 1986
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198600007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19860000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19860000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1986
-
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- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1
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Band 1986
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6. Treff der jungen Intelligenz mit | vielseitigen Ver anstaltungen (UZ) Ein vielseitiges und sehr interessantes Angebot hält der 6. Treff der jungen Intelligenz am 12. April im Klub der Intelligenz „Gottfried Wilhelm Leibniz“ in I der Elsterstraße bereit. In einem Klubgespräch, das 10.30 Uhr be ginnt, werden Prof. Dr. Rudolf Gehrke, 1. stellv. Direktor des In stituts für Literatur „Johannes । R. Becher“, Mitglied der Bezirks- I leitung des KB, und junge Auto ren zum Thema „Was will und ! was vermag Literatur?“ Rede und Antowrt stehen. „Bewahren und Weiterführen — Erbe in der Diskussion“ ist der Titel eines Gesprächs mit Prof. I Dr. sc. Rudolf Dau, Leiter des FB Erbe im Institut für m.-l. Kul tur- und Kunstwissenschaften an der Akademie für Gesell schaftswissenschaften beim ZK der SED, Vorstandsmitglied des Zentralen Arbeitskreises „Fried rich Schiller“. Das Gespräch, das von Dr. Andreas Schrade von der Akademie der Künste gelei- I tet wird, beginnt 13.30 Uhr. Prof. Dr. sc. Wolfgang Weiler I von der Sektion ML unserer Uni versität ist Gast der Gesprächs- I runde „Sicherheitspartnerschaft bei antagonistischen Interessen — mehr als eine Illusion?“, die von Prof. Dr. sc. Walter Schön- I rath, KMU, stellv. Vors. der KB- Bezirksleitung, geleitet wird. Über das Thema „Moderne Bio technologie — Produktivkraft der I 90er Jahre“ spricht Prof. Dr. sc. I Dietrich Meyer vom Institut für I Biotechnologie der AdW der DDR und Vorsitzender des Klubs I der Intelligenz. Mit von der Partie ist an die- I sem Tage auch das Berliner „theater Zinnober“, das das Pup penspiel für Erwachsene „Die Jä ger des verlorenen Verstandes“ bringen wird. ; Der Abend ist dann Tanz und Unterhaltung vorbehalten. Angeboten werden auf diesem Treff der jungen Intelligenz Gra- I fiken von Christl Göthner, Gud run Petersdorff, Hans Bagehorn, Reinhard Minkewitz und An dreas Weißgerber sowie Kera mik, Bekleidung und und und... Kinder werden von Studentin nen der Pädagogischen Schule für Kindergärtnerinnen und der Theaterhochschule „Hans Otto“ ' betreut. ’ Veranstaltungen der Kulturbund-Kreis* Organisation 12. April, IG Natur und Umwelt, Landeskundliche Exkursion 17. April, 19.30 Uhr, Hochhaus, 1. Etage, Raum 1, Begegnung mit dem Generaldirektor der natio nalen Forschungs- und Gedenk stätten Weimar, Prof. Dr. Wer ner Schubert 23. April, 19.00 Uhr, Haus der ' Wissenschaftler, in der Reihe „Bücher - im Gespräch“: Wolf gang Hildesheimer „Mozart“, mit Prof. Dr. Werner Wolf und Prof. Dr. Klaus Petzold, Ge- I sprächsleitung: Prof. Dr. Ilse Seehase und Dr. Rainer Herber ger i 28. April, 19.00 Uhr, Haus der Volkskunst, Wilhelm-Lieb knecht-Platz, in der Reihe „Hö ren und Reden“ Johann Wolf gang von Goethe „Clavigo", Be such der Aufführung des Amateurtheaters des VEB Medi zin- und Labörtechnik Leipzig 15. April, 16.00 Uhr, Universitäts- bilbiothek, Beethovenstraße, IG Antike Kultur, im Vortragszy klus „Die Überlieferung der anti ken Literatur“ präsentiert Ober bibliotheksrat Dr. Debes „Papyri und Handschriften“ der Universi- I tätsbibliothek Kammermusikabend (UZ) Die Kammermusikgruppe des Bereiches Medizin „Collegium musicis delectans" lädt für den 21. April, 19.30 Uhr, zu einem „Kleinen Konzert“ in die Alte ■ Börse ein. Akademisches Orchester gastiert an der Humboldt-Universität (UZ) Drei Konzerte bestreitet das Akademische Orchester in der kom menden Woche unter der Leitung von Musikdirektor Dr. Horst Förster. Gestaltet es am 10. April, 20 Uhr, im Großen Saal des Gewandhauses das 5. Akademische Konzert mit Werken von Mozart, Wagenseil und Dvorak,, so bietet es einen Tag später dieses an spruchsvolle Programm erneut im Gro ßen Gewandhaussaal in einem Son derkonzert. Am 12. April schließlich gastiert das Orchester im Marx-Engels-Auditorium der Humboldt-Universität Berlin und demonstriert sein Können vor Berliner Konzertfreunden. Es erwidert damit den Besuch der Cappella Academica der Humboldt-Universität, die unter der Lei tung von Manfred Fabricius im No vember das 2. Akademische Konzert an unserer Alma mater gestaltet hatte. Foto: UZ-Archiv (HFBS) Jetzt heißt es wieder Treffpunkt „Stammtisch" 9F Erste Runde widmete sich der Der 26. März wurde zur Geburts stunde einer neuen Veranstaltungs reihe. Besser wäre wohl: Rückbe sinnung auf ehemals Bewährtes. Der „Stammtisch im A&A-Klub“ erlebte eine hoffnungsvoll stim mende „Wiedergeburt“. Dr. J. Paulus, Verwaltungsdirek tor, und G. Petzold, Direktor für Wirtschaft und Dienstleistungen, stellten sich als erste einem rund 40 Personen zählenden, sehr interes sierten Hörerkreis. Daß man nicht nur zum Hören gekommen war. offenbarte die lebhafte Diskussion. Aktive Mitarbeit der Jugendlichen zur Erhöhung des Niveaus ist nötig Nach der Eröffnung,der Veranstal- tung „Über die Zukunft des Arbei ter Jugendklubs“ durch C. Ehren reich, die hauptamtliche Klubleite rin, nahm Dr. J. Paulus das Wort. Er stellte die Position der staatli chen Leitung dar und forderte alle Anwesenden auf. ihre Ideen und Vorstellungen zur notwendigen Ver änderung des Antlitzes des Jugend klubs vorzutragen. Daran anschlie ßend skizzierte der Direktor für Wirtschaft und Dienstleistungen der KMU. G. Petzold, die zwei wesentli chen Ausgangsprämissen aller künf tigen Überlegungen — ganztags- und niveauvollere Nutzung des A & A-Klubs — und unterbreitete mögliche Varianten. Zugleich verwies er auf Fragen und Probleme, die mit der Neuprojektie rung verbunden sind. Danach entstand eine lebhafte, z. T. leidenschaftliche Diskussion, die einmal mehr sichtbar machte, wie sehr unsere Jugendlichen mit Herz und Verstand an ihrem — unse rem — politischen, geistig-kulturel len Zentrum der Arbeiterjugend hängen. Da fand die Idee des Tages cafes Unterstützung und wurde bis hin zum „Bildercafe“ weiterge führt; da gab es Hinweise, die gro- Ausgestaltung des A & A-Klubs ßen Fensterflächen für mögliche Ausstellungen zu nutzen usw. Da ging es bis in Detailfragen, die weit über das Anliegen des 1. Stammti sches hinausreichten. Was bleibt unter dem Strich der eindreiviertel Stunden? 1. waren sich die Beteiligten — Gä ste! Klubrat, staatliche Leiter, FDJ- KL, Hauptabteilung Kultur und Ge werkschaft - darin einig, daß es um ein höheres Niveau geht, sowohl im Inhalt als auch in der äußeren Ge stalt. 2. ließen die Jugendlichen keinen Zweifel daran, daß die staatliche Leitung auf ihre Initiative, ihre ak tive Mitarbeit jederzeit bauen kann. 3. offenbarte der Verlauf, daß Vor schläge und Ideen noch weiterer Partner gefragt sind, z. B. des Ku stos, der Hauptabteilung Kultur und der Sektion Kultur- und Kunstwis senschaften. Am stärksten prägten sieh wohl bei allen Anwesenden ein Vorschlag und das Versprechen des Verwal tungsdirektors ein: wenn das Pro jekt weiter - ausgereift ist, wird es er neut öffentlich den interessierten Arbeiferjugendklubgästen, dem Klubrat und weiteren Verantwort lichen zur Diskussion vorgestellt. In etwa acht Wochen soll dies sein. Wir nehmen ihn fest beim Wort. Der gute Auftakt findet demnächst seine Fortsetzung PS: Der verheißungsvolle Auftakt der neuen Reihe findet übrigens nach dem XI. Parteitag der SED eine Fortsetzung. Das Wohnungs bauprogramm als Kernstück unse rer Sozialpolitik steht dabei im Mit telpunkt. Im Juni wird die Gewerk schaft den jungen Kollegen Rede und Antwort stehen zu Fragen der Geschichte und den Aufgaben des FDGB als Interessenvertreter. W. G. Ein „Bonbon" besonderer Art ist die nächste Veranstaltung im Film- zyklus der KMU am 10. April, 17 Uhr, im Filmkunsttheater Casino. Auf dem Programm steht der 1924 von Friedrich Wilhelm Murnau ge drehte Stummfilm „Der letzte Mann“, mit Emil Jannings in dec Hauptrolle. Der Leipziger Jazz- Pianist Michael Großwig wird dazu am Klavier improvisieren. Friedrich Wilhelm Plumpe, Sohn eines Fabrikanten, 1388 in Bielefeld geboren, sollte nie zum Theater Zehn Sätze über einen Regisseur oder gar zum Film! Wer hätte geahnt, daß er einmal in . die Film geschichte eingehen würde. Nach dem Studium der Philologie in Ber lin und Heidelberg wird Friedrich Wilhelm Plumpe Schauspieleleve und Regieassistent bei Max Reinhardt. Unter dem Namen Friedrich Wil helm Murnau erscheint er in der Be setzungsliste am Deutschen Thea ter. Die Familie ist entsetzt. Im ersten Weltkrieg dreht er ei nige Propagandafilme. Die Beschäf tigung mit dem Film führt 1919 zur Gründung der „Murnau-Veidt- Filmgesellschaft". 1926 geht Murnau, durch William Fox aufgefordert, nach Hollywood. 1931 stirbt er, den der Schauspieler Paul Wegener als „Reinhardt der Filmkunst" bezeichnete, an den Fol gen eines Autounfalls. Murnau gilt als einer der großen Regisseure des expressionistischen Stummfilms. Filmbiographie: 1919 „Satanas" 1920 „Der Januskopf", „Gang in die Nacht", „Der Bucklige und die Tänzerin" 1921 „Schloß Vogelöd" 1922 „Nosferatu", „Phantom", „Der brennende Acker" 1923 „Austreibung" 1924 „Der letzte Mann", „Die Fi nanzen des Großherzogs" 1925 „Tartüff" 1926 „Faust" 1927 „Sonnenaufgang/Sunrise" 1928 „Vier Teufel/Four Devils" 1929 „Unser täglich Brot/Our Daily Bread" 1931 „Tabu" Der Klavierbau hat in Leipzig lange Tradition Historische Instrumente werden in KMU-Ausstellungszentrum gezeigt Seit Beginn des ‘16. Jahrhunderts läßt sich der Bau besaiteter Tasten instrumente in Leipzig belegen. In den Ratsakten werden die „Klaf- ficordienmacher" Michael Frey so wie Klaus Hahn genannt, und von Hans Müller hat sich ein 1537 ge bautes Instrument erhalten, das äl teste deutsche Cembalo. In den nachfolgenden Jahrhun derten werden Clavichorde, Cem bali und später auch Hammerkla viere nebenher von den Orgel bauern verfertigt. Besondere Be deutung erlangten in Leipzig Josias Ibach, Christoph Dressel, die Fami lie Donat, Johann Scheibe, Zacha rias Hildebrandt und Johann Christoph Immanuel Schweine fleisch. Seit etwa 1760 kam rasch das 1698 in Italien erfundene Ham merklavier. in Mode. Dem steigen den Bedarf daran beim wohlha benden Leipziger Bürgertum ent sprach der Import der damals mo dernsten Klaviere von Wiener Fir men. Mehrere Leipziger Kaufleute handelten mit ihnen, allen voran der Musikverleger Johann Gottlob Immanuel Breitkopf. Im Februar 1806 begann, unter Leitung von Gottfried Christoph Här tel die Produktion von Klavierinstru menten bei Breitkopf & Härtel. Die Instrumente waren bald wegen ih rer Qualität berühmt - sie standen auch im alten Saal des Gewand hauses -, arbeiteten doch in der Firma nur erste Fachkräfte. Einige von ihnen, so Bretschneider, Feu rich, Irmler und Tröndlin, machten sich bald selbständig, warben die Facharbeiter ab und wurden zu schärfsten Konkurrenten der Grün derfirma, die 1872 die Produktion von Klavieren .einstellte. Zu dieser Zeit hatte der Leipziger Klavierbau, besonders durch die 1853 gegrün dete Firma Julius Blüthner, bereits Weltgeltung erlangt. In Leipzig be ¬ standen zeitweise mehr als 20 Pianofortefabriken nebeneinander! insgesamt sind mehr als 100 Firmen bekannt. Gegen 1870 wurde der Übergang von manufaktureller zu industrieller Produktion vollzogen. 1889 organisierten sich die Arbei ter der größten Fabriken im „Verein zur Wahrung der Interessen der Pianofortearbeiter von Leipzig und Umgebung" und wehrten sich ge gen die Abwälzung von wirtschoft- liehen Schwierigkeiten der Unter nehmer infolge von Krisensituatio nen und Konkurrenzdruck durch machtvolle Streiks in den Jahren 1903 und 1907. In Leipzig hatte audh der Unternehmerverband „Verein Deutscher Pianofortefabrikanten seinen Sitz. Die Geschichte des Leipziger Kla vierbaues zwischen 1918 und 1945 ist noch wenig erforscht. Erwöhnt soll werden, daß hier seit 1926 mi der Firma „Leipziger Pianoforte" und Phonolafabrik Hupfeld - Ge brüder Zimmermann AG" def größte deutsche Konzern dieser Branche seinen Sitz hat mit Zweig werken in Dresden, Johanngeon. genstadt, Gotha, Mölkau, Eilenburg und Seifhennersdorf. Durch Volkk entscheid wurde er am 1. Juli 1940 in Volkseigentum überführt. Danit begann ein neues Kapitel des Leir ziger Klavierbaues. Die Instrumente des VEB Deutsche Piano-Union Leipzig mit Markennamen wie Hup feld, Zimmermann, Rönisch, ’ Röm hildt u. a. gehören heute zu den b6. gehrtesten Klavierinstrumenten in dl ler Welt. Nach wie vor ist der Nome Blüthner ein Synonym für erlesene Klangqualität auf den großen Kon' zertpodien und für die bekannt* sten Pianisten unserer Zeit. (Entnommen dem Veranstaltungs plan der Exposition) Verbunden ist die Ausstellung „Leipziger Klavierbau seit 1800“ mit eine Reihe von Veranstaltungen und Führungen: 10. April, 18 Uhr, „Geschichte des Leipziger Klavierbaus seit 1500", Vor' trag von Dr. Hubert Henkel, Direktor des Musikinstrumentenmuseumsi 23. April, 19.30 Uhr, Klavierabend, Manfred Richter vom FB Musikwissen schäft der Sektion KuKu spielt auf Instrumenten der Ausstellung Werk 6 von Mendelssohn Bartholdy, Moscheles, Wagner, Grieg, Reger, Nieman" und Treibmann. Zu einer thematischen Führung „Vorläufer des modernen Klaviers: Leipt. ger Clavichorde" lädt der Kustos am Musikinstrumentenmuseum, Dr. Win fried Schrammek, am 28. April, 18 Uhr ein. Foto: RAHMAN SAYE 112. FOLGE Leipziger Studenten in Gohlis Bis zum l. 1 Januar 1890 war der heutige Stadtteil Gohlis eine selb ständige Landgemeinde. Das Dorf zählte zu den beliebten Ausflugszie len der Leipziger. Die „Leipziger Studentengeographie“ aus . dem Jahre 1773 (vgl. UZ 15/85) enthält folgende Charakteristik des Bier dorfes Gohlis: „Merseburger. Die nützliche Pflanze der Gelehrsam keit wird hier von den vielen Kno ten Unkraut; erstickt. Schade ge nug.“ Das Merseburger Bier stand damals in dem Ruf, den heute das Ur-Krostitzer genießt. )„Nützliche, Pflanzen der, Gelehr samkeit“ waren in ihrem Seibstvef- ständnis die 1 Studenten. Das „Burschicose Wörterbuch“ aus dem Jahre 1846 gibt über den Begriff „Knoten“ Auskunft: Ein „Knote“ war ein „Handwerksgenosse“, „ein schüre, die vor 60 Jahren in Leipzig erschien, heißt es dazu: „,Kunze’, so hieß damals jeder Kutscher, hielt bei den .Linden' mit seiner Chaise ,zur Beförderung des Plaisirs auf den Dörfern’. Der Wetteifer, ja der Kampf der Kutscher untereinander um die Passagiere war oft ergötz lich genug. Waren doch die biede ren Rosselenker wegen ihrer ur wüchsigen Ausdrucksweise allge mein bekannt und gefürchtet. Wi derstrebende wurden manchmal mit Gewalt in die Wagen gezerrt. Einen originellen Anblick gewährten häu fig die von Studenten besetzten Wa gen. Sie waren zum Bersten gefüllt mit unvergnügten Musensöhnen und dreisten, lustigen Frauenzim mern.“ Auch Ausländer zog Gohlis an. Ein englischer Student verfaßte Die „Blaue Mütze“ um 1800. Handwerksbursche“, ein „Blaumon- tagskind“. Da die Chronik der Leip ziger Universität vielfach über Streitigkeiten und Handgreiflichkei ten zwischen Handwerkern und Stu denten berichtet, kann man sich leicht vorstellen, daß sich die Stu denten nicht wohl fühlten, wenn sie gegenüber den Gesellen in der Min derzahl waren. Nach Gohlis gelangte man ent weder zu Fuß oder in einer Kut sche. In „Gohlis; Aus der Ge schichte eines Leipziger Vorortes“, einer von Willy Ebert verfaßten Bro- .1818 das ellenläge Gedicht „Der Leipziger Bummler“, das mit fol gender Schilderung beginnt: „Mit glänzenden, hellen Strahlen ging die Sonne auf, um über Leipzig zü schei nen, wo die Musen wohnen, / Wo die Menschen nicht Narren, sind, jedoch sind nicht alle Menschen weise, / Einige von ihnen verhan deln mit dem Himmel und andere mit der Hölle, / Wo die Funkenburg- Damen voller Latein und Grie chisch! Die Straßen auf und ab lau fen, um hoch und niedrig aufzule sen, / Indem sie jede Gelegenheit be nutzen, wo sie von Liebe sprachen können,/Und sich nackt ausziehen, um ihre Schönheit zu zeigen;/ So veranlaßt, beschloß ich, alle heite ren Spiele zu erwarten, / Als in Goh lis, wo Freude und gute Laune im Überfluß vorhanden sind,/Ich Frau Venus mit ihren schönen Grazien sah, durchduftet mit Zigarren und Pfeifen ringsum.“ Während die Bewohner von Goh lis gern in der„Blauen Mütze“ ein kehrten, zog es die Leipziger in die in Gohlis gelegene „Wasser schenke“. Anziehungspunkte waren die vortreffliche Küche (Schweif knochel, Speckkuchen und Allerl^ das Merseburger Bier und der Ga ten. or In den dreißiger und vierzig Jahren des 19. Jahrhunderts kam i in der „Wasserschenke“ oft 1 Schlägereien zwischen Studentt und Arbeitern der graphischen G werbe. Großer Beliebtheit erfreu sich bei den Studenten die „oben, schenke“, in der verschiedene 50 ten Gose ausgeschenkt wurden. S,
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