Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1986
- Erscheinungsdatum
- 1986
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198600007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19860000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19860000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1986
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 23 Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 5. September 1
- Ausgabe Nr. 32, 12. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 19. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 26. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 3. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 36, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 17. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 24. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 31. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 7. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 5. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 12. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 19. Dezember 1
-
Band
Band 1986
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
UZ Veranstaltungen im Monat April Dienstags in der 19 1. April, 19.30 Uhr, Hörsaal 19; Musikalische Akademie mit UMD Prof. Dr. Max Pommer zu Eric Satie Zyklus Schriftstellerlesungen 3. April, 19.30 Uhr, Hörsaal 12; Gisela Steineckert Kammerkonzerte 7. April, 20.00 Uhr, Alte Börse, Neumarkt; Konzert des Colle gium musicis delectans des Be* reiches Medizin 29. April, 19.30 Uhr, Alte Börse, Neumarkt; Konzert der Kammermusikgruppe „Franz Schubert“ der Sektion Physik der KMU und Mitglieder des Kammerorchesters der TH Ilmenau mit Werken von Quantz, Barsanti, Müthel, Vi- valdi, Händel und Mozart Filmzyklus 10. April, 17.00 Uhr, Filmkunst theater Casino; Der letzte Mann (Deutschland 1924), Regie: Fried rich Wilhelm Murnau, mit einer musikalischen Interpretation von Michael Großwig Akademisches Orchester 10. April, 20.00 Uhr, Neues Ge wandhaus, Großer Saal; 5. Akademisches Konzert, mit Wer ken von Mozart, Wagenseil und Dvorak, Leitung: MD Dr. Horst Förster 11. April, 20.00 Uhr, Neues Ge wandhaus, Großer Saal; Sonder konzert des Akademischen Or chesters, Leitung; MD Dr. Horst Förster Poetisches Theater „Louis Fürnberg“ 11. April bis 20. April, Ernst- Beyer-Haus, Emst-Schneller-Str. 6; Werkstatt-Woche der Gegen wartsdramatik zum XI. Partei tag der SED (dazu erfolgt noch eine genaue Ankündigung) 21. und 22. April, 19.30 Uhr, Ernst-Beyer-Haus; Thornton Wil der „Wir sind noch einmal da- vongekommen" 27., 28. und 29. April, 20.00 Uhr, am 28. April um 21.30 Uhr, Ernst-Beyer-Haus; „Morgenrot! Kiabund! Die Tage dämmern!" Das lyrische Panoptikum des Al fred Henschke Uni-Chor 12. April, 19.30 Uhr, Neues Ge wandhaus, Kleiner Saal; Gast spiel des Budapester Universi tätschores, mit Werken von Schütz, Mendelssohn Bartholdy, Scarlatti, Kodaly sowie Spi rituals und Evergreens (Karten bestellung über HA Kultur, Tel. 7 96 04 09) Ensemble „Pawel Kortschagin" 19. April, 15.00 Uhr, Neues Ge wandhaus, Kleiner Saal; Chor konzert „Friede wie das eigene Leben“, Leitung: Dieter Graub ner (Karten zu 4 und 6 Mark. Be stellung übe? HA Kultur) Ensemble „Solidarität" 25. April, 19.30 Uhr. Kongreß halle; Großes Konzert „Zeit für den Frieden“ (Karten zu 3 und 5 Mark in der HA Kultur, Leipzig- Information und Musikhaus Oels ner I DDR-Erstatrfführang am Poetischen Theater Ein Stück ohne Ende oder: Das Publikum wird befragt Thornton Wilders „Wir sind noch einmal davongekommen" hatte Premiere Das ist die Familie Antrobus: Mi ster Antrobus, etwas idealistisch und weltfremd, Mistress Antrobus dagegen mehr pragmatisch und zu packend, da ist Gladys, die Tochter, und Henry, der aggressive Sohn. Und da ist Sabina, eigensinnige Freundin der Familie. Dienstmäd chen. Schönheitskönigin, die gerade nicht auf der Bühne ist. Die Antro bus’ sind alt, sehr alt — so alt wie die Menschheit selber. Sie haben Ka tastrophen überlebt: die Eiszeit und die Sintflut. Und sie überleben auch einen Krieg, die von Menschen ge machte Katastrophe. Sie haben also ihre Erfahrungen. Erfahrung, die Verantwortung schafft, die zum Handeln verpflichtet wider einer neuen Katastrophe, sprich einen ver nichtenden Krieg. Aber werden die Antrobus’ handeln? Werden sie ver suchen, die nächste Katastrophe zu verhindern? Eine höchst aktuelle Frage! Heute mehr denn je; niemand wird das be zweifeln. Sie steht am Schluß von Thornton Wilders Theaterstück „Wir sind noch einmal davonge kommen“, mit ihr wird das Publi kum entlassen — nachdenklich und beunruhigt. Dieses Stück erlebte Mitte März seine DDR-Erstauffüh rung im Poetischen Theater „Louis Fürnberg“ unserer Universität. Es ließ sich damit auf ein mutiges Un terfangen ein, da eben noch keine der Bühnen unseres Landes seine Er fahrungen mit der komplizierten Dramaturgie des Stückes hat. Die Premiere zeigte nun zweierlei: Zum einen, daß dem Poetischen Theater mit diesem Stück eine Entdeckung gelungen ist. Die antimilitaristische, vor Passivität und Gleichgültigkeit warnende Botschaft des Stückes ge hört in unsere Zeit; es stellt Fragen, die heute dringender denn je nach Antwort verlangen, Antwort auch von uns. Zum anderen fordert das Stück einen inszenatorischen Balanceakt, es fordert in seiner unnaturalisti schen Anlage das Herstellen einer bewußten Distanz des Zuschauers zum Gezeigten und zu den Figuren. Und es fordert aber auch psycholo gisch vertieftes Spiel, ja szenen weise sogar das Annehmen der Figu ren als Charaktere, Individualitä ten, bedingt dadurch, daß die als realistisch vorgeführten Beziehun gen innerhalb der Familie Antrobus ein wesentliches Element des Stük- kes sind. Und dieser Balanceakt ge lang den Akteuren auf der Bühne nicht immer. * Thornton Wilder (1897 bis 1975), weltbekannter amerikanischer Stückeschreiber und Romancier, schrieb dieses Werk im Jahre 1941 unter dem Eindruck einer vom Fa schismus bedrohten Welt. Er wollte in Amerika mahnen, die Augen nicht vor dieser Gefahr zu verschlie ßen, und tut das aus einer bürger lich-humanistischen Weitsicht her aus, die ihre Grenzen hat. Die wirk lichen Ursachen der Kriege konnte er nicht enthüllen und aus dem Grunde auch keine Antwort geben, wie sie zu verhindern sind. Aber er will den Frieden, und er sieht, daß jeder einzelne für ihn Verantwor tung trägt. Dieses Bekenntnis macht sein Stück wichtig und dauerhaft, es ist der Grund für seine Aktuali tät auch auf unseren Bühnen. „Wir sind noch einmal davonge kommen“ ist eine großartige Alle gorie auf den Umgang mit den Er fahrungen, dem Wissen aus der Ver gangenheit. Wir erleben die klein bürgerliche amerikanische Familie Antrobus am Beginn zweier Ka tastrophen — der Eiszeit und der Sintflut —, und wir erleben sie nach einem verheerenden Krieg. Die Er fahrung dieser Katastrophen müßte sie klüger machen, müßte ihnen die Zweiter Akt von Thornton Wilders „Wir sind noch einmal davongekommen". Den Antrobus’ droht die Sintflut. Auf der Bühne Peter Wilczinsky (Henri), Klaus Heyne (Mr. Antrobus), Maike Scheerschmidt (Mrs. Antrobus) und Juana Perke (Gladys). Fotos: Rahman Sayed Augen öffnen für die Anzeichen eines neuen Krieges, müßte sie zu der Bereitschaft führen, alles dage gen zu tun. Aber sind die Antrobus’ bereit, Konsequenzen zu ziehen aus ihrem Wissen? Werden sie aufhö- ren, ihr Gewissen zu beruhigen und endlich beginnen zu handeln? Die Frage erfährt in dem Stück keine Beantwortung, aber alles sieht am, Schluß so aus, als ob die Antrobus’ ihren „Seelenfrieden“ wieder gefunden haben und nicht se hen wollen oder können, daß di. Ge fahr eines Krieges droht. Diese Hal tung impliziert geradezu beim Zu schauer das Auflehnen gegen sie, verstärkt noch durch die Feststel lung der immer wieder „aus-ihrer- Rolle-fallenden“ Sabina: „Das Ende dieses Stückes ist noch nicht ge schrieben.“ So werden in dem Stück zwei Ebe nen miteinander verschränkt, die Ebene der Menschheitsgeschichte, am sichtbarsten manifestiert in den drohenden und überstandenen Ka tastrophen, und die Ebene des Fami lienalltags. Aus dieser Verschrän kung kann eine deutliche Warnung vor Passivität und Ignoranz im Han deln gegen Krieg und Aggression er wachsen. Der Frieden ist das höch ste Gut, aber um ihn zu erhalten be darf es des Engagements aller. Um zu dieser zwar nicht alleini gen. aber wohl wichtigsten Aussage des Stückes zu kommen, bedient sich Wilder vieler theatralischer Mittel. Verfremdungseffekte, Freude am Ungewöhnlichen, be wußtes Setzen auf das Spiel, auf das Spielerische wird wohl am deutlich sten dort, wo Wilder das Aussteigen der Schauspieler verlangt, wo die Schauspieler die Darsteller der ein zelnen Rollen zu spielen haben. Das geht soweit, daß scheinbar das Stück unterbrochen wird. um ersteinmal eine bestimmte Stelle zu proben. All das ist aber kein Effekt um des Effektes willen, sondern höchst zweckdienlich im Sinne der genannten Absicht, Distanz beim Zu schauer hervorzurufen. Brüche zu organisieren, die Denkanstöße ge ben, * Das Stück hat zweifelsohne seine Klippen, schon allein die beiden stete präsenten und zu verknüpfen den Ebenen stellen hohe Ansprüche an die Darstellungskraft und das Spiel aller Akteure. Das Ensemble des Poetischen Theaters spielte zweieinhalb Stunden mit Leiden schaft und vollem Einsatz. Unter der- Regie von Christian Becher könnten alle Mitwirkenden ihre Stärken in Spielwitz und Originali tät entfalten. So wurde das Stück mit einem Reichtum an Ideen und Phantasie in Szene gesetzt, aber im mer darauf gerichtet, die Antikriegs ¬ botschaft dem Publikum zu vermit teln. Kein Wunder also, daß diese ankam, daß sie verstanden wurde, daß sie Betroffenheit erzeugte. Nicht unwesentlich trug dazu das einfache, aber überzeugende Büh nenbild von Roland Haase bei. Mit geradezu kargen Mitteln in der Aus stattung wurden nachhaltige Wir kungen erzielt. Die Inszenierung mußte sich na türlich auch jenen Stellen im Stück stellen, die einer durchaus psycho logisch angelegten Darstellung be dürfen, die die Antrobus’ in ihrer komplizierten psychologischen Be findlichkeit zeigen, oder wo mit we nigen Worten ohne äußeres Han deln Beziehungen zwischen den Fi guren aufzubauen waren. Hier gab es vor allem in den ersten beiden Akten Schwächen — „Spannungs verluste“ — bei fast allen Darstel lern. Selbst ein so erfahrener Ak teur wie Klaus Heyne in der Rolle des Mister Antrobus wußte nicht im mer zu überzeugen, zu sehr, so scheint’s. liegt ihm der hintergrün dige Humor, die Ironie und Satire im Blut. Schwer hatten es anfangs auch Christina Dedek als die leben dig-frische Sabina und Maike Scheerschmidt als die energische Mistress Antrobus, ihr Spiel war noch zu oft undifferenziert, erst im Laufe der Aufführung konnte man auch von ihnen Zwischentöne hö ren. Im dritten Akt nach der Pause gab es dann allerdings eine merkli che Steigerung. Er wirkte weitaus dichter und eindringlicher in seiner Aussage als die beiden vorausge gangenen. An dieser Steigerung wa ren alle Mitwirkenden beteiligt. Christina Dedek und Maike Scheer schmidt spielten jetzt gelöster und souveräner, ihr Spiel wurde ge nauer. Besonderes Lob auch Peter Wilczinsky als Sohn Henry, sein Part war wohl der schwierigste in diesem Akt. Er verstand aber zu überzeugen. Diese Steigerung läßt auf eine Steigerung im Laufe der weiteren Aufführungen in den ersten beiden Akten hoffen. Das Stück als auch die Inszenierung des Poetischen Theaters hätten es verdient. U. H. (Das Poetische Theater konnte die meisten Rollen dieses Theaterstücks doppelt besetzen. Nach der ersten Premiere gab es am nächsten Tag noch eine zweite. Für ein Amateur theater ist das kein Luxus, sondern Notwendigkeit. Diese zweite Pre miere müßte gerechterweise in die Besprechung mit einbezogen wer den. Da sie aber nicht besucht wer den konnte,' ist dies nicht möglich. So beschränken sich alle Ausfüh rungen auf diese erste Premiere.) Schriftsteller lasen aus neuen Manuskripten Literarische Veranstaltungen zur Messe in der „mb“ Eine schier unüberblickbare Vielfalt kultureller Veranstal tungen fand zur Frühjahrsmesse in Leipzig statt. Eine stattliche Zahl davon auch im FDJ- Jugend- und Studentenzentrum „Moritzbastei“. Am ersten Tag gaben gleich zwei Buchlesungen den Auftakt: der Autor Peter Abraham stellte am Nachmittag sein im Kinder buchverlag Berlin erschienenes Buch „Der Affenstern“ vor. Und am Abend lud der Verlag Neues Leben ein, Gerhard Holtz- Baumert las aus seinem Ma nuskript „Die ganze pucklige Verwandtschaft“, ein musikali sches Programm steuerte der Gi tarrist Rolf Kothe bei. Musik war auch am folgenden Abend zu hören, diesmal sang Jürgen Walther. Der Anlaß war die Vorstellung des Bandes „Him- melhölle Manhatten“ von Irene Runge, der im Buchverlag Der Morgen ediert wird. Die in New York geborene Autorin gab Aus kunft zu verschiedensten Pro blemen des „american way of life“, ein informativer Bildteil, den sie gemeinsam mit der Fo tografin Sibylle Bergmann gestal tete, widerspiegelt Licht- und Schattenseiten des heutigen Le bens in dieser Stadt. Am Mittwoch der Messewoche dann ein Leckerbissen für Lyrik freunde, derer sich viele zur Le sung von Steffen Mensching und Hans-Eckardt Wenzel drängten. Beide gaben kurze Kostproben aus ihren Ende des Jahres im Mitteldeutschen Verlag Halle- Leipzig erscheinenden Bändchen „Tuchfühlung“ und „Antrag auf Verlängerung des Monats Au gust“. In gleicher Weise begehrt war tags darauf die Vorstellung drei weiterer junger Lyriker, de ren Arbeiten im Aufbau-Verlag Berlin und Weimar betreut wer den. Wilhelm Bartsch und Hol ger Teschke boten dem interes sierten Publikum Einblick in ihre Veröffentlichungen. Und Uwe Kolbe trug bereits Dichtun gen aus dem erst in diesem Jahr erscheinenden Band „Bornholm II“ vor. Erstaunlich bei diesen beiden Lyrikabenden die unerklärliche Steifheit des 1 Auditoriums — aber sehr gut möglich, daß es dem Nachdenken über das gerade Ge hörte geschuldet war, daß nie mand sich zum Fragen oder gar zum Diskutieren hinreißen ließ. Letzte der wohlgemerkt nur li terarischen Veranstaltungen in der „mb“, die schließlich auch in ihren Räumlichkeiten stets be lebt war, wurde wohl eine Art krönender Abschluß. Der Öster reicher Peter Turrini nämlich war es, der diesen Abend auf Ein ladung des Henscheiverlages Kunst und Gesellschaft Berlin ge staltete. Er las aus dem Stück „Josef und Maria“ sowie aus an deren Texten, die in seiner er sten DDR-Publikation (von Stückeabdrucken in Anthologien abgesehen) in der „dia- log “-Reihe Aufnahme fanden. Wer dieses Angebot aus schöpfte, hat mehrerlei gewon nen: ein Bild unterschiedlicher Schriftsteller, ihrer Schreibwei sen und Werke, freilich auch der Schreibinhalte. Und er hat dabei noch nicht einmal das Gros des Programms anläßlich der Leip ziger Buchmesse wahrnehmen können. Denn das reichte vom Kindertheater über Buchpremie ren, Verlagsjubiläen, Brieflesun gen und und und... bis hin zu Besprechungen und Preisverlei- hungen. Die Zahl der Gäste war immens, deren Namen volle Häu ser garantierten. Neben vielen anderen waren in Leipzig: Hermann Fant, Wer ner Heiduczek, Prof. Hans Pisch- ner, Prof. Dr. Ernst Engelberg, Miroslav Stingl (CSSR), Luise Rinser und Gisela Elsner aus der BRD, die alle in Programmen der ihre Werke herausgebenden Verlagshäuser begrüßt werden konnten. Berühmte Interpreten wie Dieter Mann, Eberhard Esche und Hans-Peter Minetti sprachen Texte weiterer Dichter Und wer der Einladung des Hau ses Reclam folgte, hatte im über* vollen Gohliser Schlößchen Gele genheit zu einer Begegnung mit Christa und Gerhard Wolf, die beide aus ihrer jüngsten gemein samen Edition lasen. M. ERNST Veranstaltungen des Kulturbundes 2. April, 19.30 Uhr, Carl- Ludwig-Institut, 7010, Liebig- Straße 27 Galerie der Kreisorga nisation des Kulturbundes, Ga leriegespräch mit Volker Wenzel, Leipzig 2. April, 19.30 Uhr, Haus der Wissenschaftler, IG Musik, der junge Leipziger Komponist Bernd Franke und einige seiner Werke werden vorgestellt, Ge sprächsleitung: Dr. Rainer Her berger 3. April, 19.30 Uhr, FDJ- Jugend- ud Veranstaltungs zentrum „Moritzbastei“, Ver anstaltungstonne, Podiumsge spräch aus Anlaß des 40. Jahres tages der demokratischen Neueröffnung der Leipziger Uni versität mit Prof. Dr. Robert Schulz, Prof. Dr. Karl Czok, Prof. Dr. Lothar Mosler, Prof. Dr. Renate Drucker, Prof. Dr. Arthur Lösche, Prof. Dr. Fritz Meißner, Prof. Dr. Walter Mar kov, Prof. Dr. Ernst Werner und Dr. Elke Stodolka, Gesprächslei tung: Prof. Dr. Siegfried Hoyer 4. April, 19.30 Uhr, FDJ- Jugend- und Studentenzentrum „Moritzbastei“, Ratstonne, Klub junger Wissenschaftler 8. April, 14 Uhr, Alter Senats saal; Kolloquium „Der kulturell ästhetische Anspruch der Na turwissenschaften“ — ein Beitrag zur Diskussion zwischen Natur wissenschaften und Kunst, Refe- rent: Prof. Alfred Erck (TH Ilmenau), weitere Gesprächspart ner: Gretel Brauer, Wilhelm- Ostwald-Gedenkstätte Groß bothen) ; Peter Gosse, Lyriker und Publizist, Klaus Zürner, Ma ler und Grafiker; Prof. Dr. Udo Klement, Prof. Dr, Hans Wu- ßing; Prof. Dr. Harry Pfeifer und Prof. Dr. Jürgen Flachsmeyer (Greifswald), Gesprächsleitung: Dr. Jörg Kärger 9. und 10. April, Theaterabste cher zum Theater im Bauhaus, Dessau, Jean-Paul Sartre: Die re spektvolle Dirne 10. April, 18 Uhr, Ausstellungs zentrum der KMU, Goethestraße 2, „Geschichte des Leipziger Kla vierbaues seit 1500“ mit Dr. Hu bert Henkel, Direktor des Mu sikinstrumentenmuseums 10. April, 19.30 Uhr, Alter Se natssaal, in der Reihe „Wis sen um die Gefahr — Ver antwortung für das Leben - Wis senschaftler im Kampf für die Erhaltung des Friedens“ spricht zu dem Thema „Der Friedensge danke in der Geschichte der Menschheit“ Dr .Rosemarie Schu mann, Autorin des Buches „Am sterdam 1932“ zum Amsterdamer Friedenskongreß A& A-Klub 2. April, 19.00 Uhr, Filmothek, „Marlene“ — der Film über eine große Schauspielerin, Regie: Ma ximilian Schell 4. April, 25. April, 21.00 Uhr, Nachtklub P 20, Mitternachts- diskothek für die ab 20 5. April, 12. und 26. April, 19.30 Uhr Wochenend-Diskothek 11. April. 20.00 Uhr: „Unersätt- lich-Gerede & Gesänge irdischer Art“ mit D. Voigt und M. Groß wig 18. April, 20.00 Uhr, ???Fra- gezeichen??? 23. April, 19.00 Uhr, Der Klubrat lädt ein Kein Freiverkauf Die HA Kultur macht darauf aufmerksam, daß es für das Fest konzert des Universitätschores am 19. Juni im Gewandhaus keine Karten im Freiverkauf gibt. Nachfragen sind Anfang Juni bei den Kulturbeauftragten der Sektionen möglich. Stimmung der V/älder, Bäume und Blumen Galerie des Kulturbundes fand am Carl-Ludwig-Institut eine neue Heimstatt Die Galerie des Kulturbundes ist umgezogen und hat im Carl- Ludwig-Institut ihr neues Domizil gefunden. Wer dort die Eröffnungs- Ausstellung besuchen möchte, wird zunächst eine ganze Weile suchen müssen. Kein Plakat kein -einziger Hinweis, wo genau die Galerie in diesem gewiß nicht kleinen Institut zu finden ist. Die Ausstellung zeigt einen Ein blick in das malerische Schaffen Volker Wenzels. Wenzel, Jahrgang 51, begann einst als Werbekauf mann-Lehrling, studierte unter an derem Gebrauchsgrafik in Berlin und ist seit 1980 Leiter der Arbeits gruppe Verpackungsgestaltung im VEB Verpackungsmittelwerk Leip zig. Wer aus diesem Werdegang glaubt, ablesen zu können, daß hier ein Gebrauchsgrafiker „nur“ die Produkte seines Hobbys ausstellt, der irrt. Für Wenzel ist die Malerei mehr als ein Hobby; er war immer hin vier Jahre Fernstudent an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. Wenzels Bilder in der Exposition — die meisten sind Aquarelle — ge ben Auskunft von einer tiefen Be ziehung des Malers zur Natur. Seine Objekte sind vor allem Landschaf ten, Wälder, Bäume, Blumen. Wen zel will die Phantasie des Betrach ters ansprechen und freisetzen, will hinter die Dinge schauen, die Stim mungen der Landschaften und Wäl der über deren Struktur und Farbe genau erfassen. Gleichsam als Kon trast zu diesen Naturstudien stehen die beiden Aquarelle „Leipzig- Reudnitz“ und „Leipzig-Eutritzsch II“, in denen Wenzel düstere, graue Hinterhofatmosphäre eingefangen hat. Leider weist die Ausstellung ei nige Mängel auf. Da die Mehrheit der Bilder weder mit Titel noch mit Entstehungsjahr gekennzeichnet ist, läßt sich eine zeitliche Entwicklung in Wenzels Schaffen so gut wie nicht herauslesen. Etwas weiterge hende Informationen über den Ma ler (z. B. wo er schon ausgestellt hat) könnten da für den nichtein geweihten Betrachter eine zusätzli che Informationsquelle sein. Der Ge samteindruck . dieser Ausstellung wurde so durch.eine für meine Be griffe etwas lieblose Gestaltung ge schmälert. Bis zum Schluß blieb mir ein Rätsel, was ein alter kaputter Schrank in der Ecke in dieser Expo sition zu suchen hat. JENS KÖNIG
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)