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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1986
- Erscheinungsdatum
- 1986
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198600007
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- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19860000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19860000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1986
-
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- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
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- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1
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- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1
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- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1
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- Ausgabe Nr. 36, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 17. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 24. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 41, 14. November 1
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- Ausgabe Nr. 45, 12. Dezember 1
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Band 1986
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D er 3. Februar 1946 ist in Bedeu tung und Inhalt unvergleichbar mit allen anderen die Ge schichte unserer Universität mar kierenden Einschnitte. Das war im Gefolge des welthistorischen Sieges der Sowjetarmee über die Barbarei des Faschismus und der dadurch er möglichten grundlegenden Verände rung der politischen Machtverhält nisse kein einfaches Fortschreiben von Erbe und Tradition: das war Zä- sur, das war Zusammenstoß der Dia lektik von Kontinuität und Diskon tinuität, das war Aufbruch zur welt historischen Epoche des Sozialis mus, deren erstes Wetterleuchten an unserer Universität die Episode gebliebene Hissung der Roten Fahne im November 1918 auf dem Augusteum gewesen war. Vor diesem denkwürdigen Tag lag die dunkelste aller Wegstrek- ken: eine durch faschistische Ge waltherrschaft geistig verödete Uni versität mit einer von anglo amerikanischen Bomben fast total zerstörten materiellen Substanz. Deshalb stand zunächst die titani- »ehe Aufgabe — gemäß dem Aufruf des Zentralkomitees der KPD vom 11. Juni 1945 —, den bis in die Elfen beintürme höchster Gelehrsamkeit gekrochenen faschistischen Ungeist mit Stumpf und Stiel auszurotten und im Gleichklang mit dem Cha- rakter der neuen revolutionären Ordnung Ausgangspositionen für einen Qualitätsumschlag dieser- tra ditionsreichen Hohen Schule zu schaffen. Der Marxismus-Leninismus zog in die Hörsäle ein Führt man die unter Führung der jungen Parteiorganisation der Uni versität gegen heftigen Widerstand Unbelehrbarer erstrittenen ge schichtlichen Entscheidungen in die sen ersten Jahren nach der Befrei- ung auf ihren Kern, so besaßen vor allem die folgenden die Dimension revolutionärer Veränderung: Es wurde das Bildungsprivileg der Bourgeoisie gebrochen, den Söh nen und Töchtern der Arbeiter klasse und der werktätigen Bauern schaft das Tor zur höchsten Bil dungsstätte weit aufgetan. Erstmals erhob sich damit die Uni versität im wahrsten Sinne des Wor- tes zur Universität des Volkes. Ebenfalls erstmalig in deutscher Universitätsgeschichte zog die re- Volutionäre Wissenschaft des Mar- Xismus-Leninismus in die Hörsäle Vin. Überragendes leistete dabei in harter Auseinandersetzung mit Teaktionären Vertretern des Lehr körpers die im Februar 1947 gebil dete und bald legendären Ruhm er- langende Gewifa (Gesellschaftswis- Senschaftliche Fakultät). Von hier aus vollzog sich der Durchbruch des Marxismus- Leninismus an der Universität, wur den die führende Rolle der Arbei- lerklasse und ihrer revolutionären p artei ausgebaut sowie den Betriebs- Kruppen der Freien Deutschen Ju- Rend und der Gewerkschaftsorgani- Sation Kader zugeführt — mit einem Wort, von hier aus wurde der maß- Bebliche Schritt in Richtung auf die Sozialistische Universität getan. Und 6s formierte sich in dieser Entschei dungssituation ein neuer antifaschi- stisch-demokratischer Lehrkörper aus marxistischen und bürgerlich- humanistischen Gelehrten, die dar- auf brannten, für den demokra- tischen Neubeginn ihre ganze noch verbliebene Kraft einzusetzen. Sowjetische Genossen waren treue Verbündete Und dennoch: der ideologische Ballast von über fünf Jahrhunder- ten Existenz der Universität unter den Bedingungen von Ausbeuter- Sesellschaften, die Lücken, die die faschistische Gewaltherrschaft und der Krieg in die Reihen der humani- »tischen und wenigen marxistischen Wissenschaftler gerissen hatten, die Gewaltige Dimension der Aufgabe, die Universität in eine hohe Bil dungsstätte des Volkes zu verwan deln, hätte wohl die Kräfte der Anti faschisten überfordert, wären sie n u- auf sich selbst angewiesen ge- Wesen, Doch sie besaßen zuverläs- sige und tatkräftige Freunde. Die so- Wjetischen Genossen erwiesen sich Als treue Verbündete und Helfer, dje von den Positionen des proleta- fischen Internationalismus aus- Behend, ihre reichen Erfahrungen beim Aufbau im ersten sozialisti- schen Staat der Welt zur Verfügung »teilten In Fortsetzung ihrer antifa schistischen Befreiermission förder ten die Vertreter der KPdSU im Waffenrock der Sowjetarmee den ’deoiogischen Klärungsprozeß und die Formierung des subjektiven Fak- ws der antifaschistisch-demokra tischen Umgestaltung der Universi tät durch ihre revolutionär demokratische Gesetzgebung, ihre kameradschaftlichen Ratschläge, ihr offenes und kritisches Wort, ihre vorwärtsweisenden Ideen, nicht min der durch ihre Geduld und ihr Ein- shlungsvermögen. Bereits in den Monaten, die der demokratischen Meueröffnung vorangingen, erhielt unsere Universität maßgebliche Hife durch sowjetische Genossen Wie den Leiter der Abteilung Volks- Dlldung der SMAD, Generalleutnant Mit dem Blick auf das Erreichte die Zukunft meistern Von Prof. Dr. sc. Dr. h. c. LOTHAR RATHMANN, Rektor der Karl-Marx-Universität Prof. Solotuchin, und seine Mitarbei ter, Prof. Smirnow und Major Niki tin, den Leiter der Abteilung Infor mation der SMAD, Generalmajor Prof. Tulpanow, Vertreter der SMA- Sachsen, wie Major Dragin und Ma jor Plushnikow, und die Leiter und Mitarbeiter der Leipziger Stadt kommandantur, an ihrer Spitze Ge neralmajor Trufanow. Wer könnte das Wirken der so wjetischen Hochschuloffiziere ver gessen, kampferprobte und streit bare Marxisten-Leninisten und her vorragende Wissenschaftler, die auch an unserer Universität in den Jahren 1946 bis 1949 mit ihren hoch qualifizierten Vorträgen, mit be stechender Sachkenntnis und überzeugender Beweisführung die Überlegenheit des Marxismus- Leninismus bewiesen und damit ent scheidende Breschen in die Do minanz der bürgerlichen Ideologie schlugen. Eingebettet in die Gemeinschaft der sozialistischen Bruderländer lei stete unsere Deutsche Demokrati sche Republik von Anbeginn ihren — mit den Jahren an Gewicht wachsenden — Beitrag für Frieden und Völkerverständigung. Die Karl- Marx-Universität hat das ihre ge tan, feste Bande zu Universitäten in den sozialistischen Ländern zu ent wickeln und im Sinne einer von Dis kriminierung freien Wissenschaft die Zusammenarbeit mit Hochschu len in der kapitalistischen Welt vor- anzubringen. Bestandteil sozialistischer Universitätstradition Der Zusammenbruch des impe rialistischen Kolonialsystems, der Aufschwung der nationalen Befrei ungsbewegung und die Entstehung neuer befreiter Staaten in Asien, Afrika und Lateinamerika, brachten auch für unsere Alma mater neue Herausforderungen. Wir haben uns ihnen gestellt: Elf Nigerianer, deren Väter der Kolonialrepression zum Opfer ge fallen waren, kamen als erste 1951 nach Leipzig. Elf Studenten, deren Zahl sich auf heute über 20 000 er höhte, die aus 120 Ländern an unser Herder-Institut anreisten, um sich hier auf ein Hoch- oder Fachschul studium vorzubereiten. 2500 auslän dische Bürger absolvierten seitdem ein Direktstudium und 400 haben er folgreich ihre Promotion verteidigt. Auch am Ausländerstudium wird der Qualitätsumschlag sichtbar, der mit der Gründung unserer Deut schen Demokratischen Republik vollzogen wurde. Daraus erwuchsen Solidarität, menschliche Wärme, Ge borgenheit, natürlich auch hohe An forderungen für alle ausländischen Studierenden, für die unsere Karl- Marx-Universität das Tor zur Wis senschaft aufgestoßen hat. So ist auch das Ausländerstudium ein un trennbarer Bestandteil unserer neuen sozialistischen Universitäts tradition. 1959 unterzeichnete Georg Mayer unseren ersten Vertrag mit einer ausländischen Universität, mit der Shdanow-Universität der Helden stadt Leningrad. 1963 folgte der Ver trag mit der Schewtschenko- Universität Kiew. Heute verbinden uns Arbeitsvereinbarungen mit 104 Universitäten und wissenschaftli chen Einrichtungen in 25 Staaten. Fachexperten der Karl-Marx Universität sind in wachsender Zahl im Ausland tätig. 130 Wissenschaftler unserer Ho hen Schule wurden in die Vorstände von 170 internationalen wissen schaftlichen Gesellschaften und Or ganisationen gewählt. Wir sind jähr lich Gastgeber für etwa 2000 aus ländische Wissenschaftler und von 80 Symposien, mit internationaler Beteiligung. 1950 — erster Vertrag mit Praxispartner Böhlen Ein weiterer Charakterzug unse rer Universität soll nicht unerwähnt bleiben: die i ntensive, entschiedene Hinwendung zur sozialistischen Pra xis. Die Marxsche Position, daß der theoretische Erkenntnisfortschritt zu realen Veränderungen im prak tischen Lebensprozeß führen muß, will er als Produktivkraft wirken, wurde seit dem ersten Vertrag im Jahre 1950 mit dem volkseigenen Be trieb „Otto Grotewohl“ Böhlen in ganz neuer Dimension erfüllt. Hochwertige Überführungsleistun gen sowie die geradezu rasante Ent wicklung der Universität zu einem Umschlagplatz neuer Theorie- und Methodenkomplexe zur Praxis hin und von dieser zurück über die Aus prägung der Weiterbildung, die al lein in diesem Studienjahr über 100 Lehrgänge anzubieten hat, mögen als Stichworte dienen. Der im Dezember 1985 mit dem Kombinat Chemieanlagenbau Leip zig-Grimma unterzeichnete Ko ordinierungsvertrag ist ein Beispiel für unser Bemühen, eine neue, hö here Qualität in unserem fruchtba ren Austausch mit der Praxis zu er reichen. Klare Wegzeichen sind gesetzt Jubiläumstage, und besonders, wenn sie eine solche historische Tragweite wie der 5. Februar 1946 verkörpern, verlangen den Blick auf Erreichtes und Errungenes, Dies hilft den nachfolgenden Generatio nen, unsere Ursprünge historisch richtig einzuordnen, die Gegenwart besser zu begreifen und — das ist das Wichtigste — die Zukunft zu meistern. Und hier gilt es, in Vorbe reitung des XL Parteitages der SED neue Energien zu mobilisieren, In itiativen auszulösen, Kräfte und Mit tel klug zu konzentrieren. Jeder An gehörige der Universität sollte sich stets der unumstößlichen Tatsache bewußt sein, daß alles, was er lei stet — am Schreibtisch und im La bor, in der Bibliothek und im Hör- saäl, am Patientenbett und OP- Tisch, in den Mensen, auf der Bau stelle oder im Heizhaus — letztend lich zu Buche schlägt bei der allsei tigen Stärkung unseres sozialisti schen Gesellschaftssystems, das die Hauptkraft bei der Bewahrung und Sicherung des Friedens bildet. Die Erfordernisse des entwickel ten Sozialismus und des Kampfes um die Bewahrung der Menschheit vor. einem nuklearen Inferno stellen an uns sprunghaft wachsende An forderungen. Das 10. Plenum der SED hat mit seiner Orientierung der Konzentration auf Schlüsseltechno logien in der Forschung, auf Zu sammenfassung und Bündelung der intellektuellen und materiellen Res sourcen von Wissenschaft und Pra xis sowie auf die radikale Erhöhung des Qualitäts- und Neuheitsgrades wissenschaftlicher Ergebnisse klare Wegzeichen gesetzt. Die immer ra scher verlaufende Entwicklung der Wissenschaft, die Herausbildung neuer Disziplinen, das auf manchen Gebieten atemberaubende Tempo des Erkenntnisfortschritts, wollen von uns nicht registriert, sondern vor allem mitgestaltet und mitbe stimmt werden. Dies fordert ein hö heres Niveau der wissenschaftskon zeptionellen Tätigkeit. Dabei geht es nicht darum, das Vertraute und Be kannte einfach in die Zukunft zu projizieren, diese als eine aktuali sierte Version der Gegenwart dar zustellen. Vielmehr müssen heute noch weithin unbekannte und we nig beachtete Entwicklungstrends auf ihre Zukunftsträchtigkeit sorg fältig abgeklopft und bei positivem Befund in unsere Kalkulation ein bezogen werden. Nicht zuletzt auf der Delegierten konferenz unserer Kreisparteiorgani sation wurde deutlich, mit welchem Enthusiasmus und Engagement die Angehörigen unserer Alma mater um die Bewältigung der vor uns ste henden Herausforderungen ringen: • Die Anstrengungen, auf dem für die Universität so entscheidenden Feld der Erziehung und Ausbildung eine höhere Qualität zu erreichen, zeitigen erste Ergebnisse. Die För derung besonders begabter Studen ten über individuelle Studienpläne hat im Gesamtverband der Universi tät wesentliche Fortschritte ge macht. Aber nun müssen wir auf den einzelnen Studenten bezogen ex akter prüfen, inwieweit diese Pläne tatsächlich qualitätsprägend wir ken, und zwar in der Ausformung der individuellen Fähigkeiten und in der Einheit von Politik und Wis senschaft. Gleichzeitig ist nicht zu .überse hen, daß auf verschiedenen Gebie ten noch viel zu tun ist, um die Stu denten auf die gewachsenen Anfor derungen der Praxis vorzubereiten. Ich beziehe das sowohl auf die Präzisierung des Inhalts der Basis- und der Spezialausbildung, auf die Vermittlung interdisziplinärer Bil dungselemente, das Methodiktrai ning im allgemeinen und die rech nergestützte Ausbildung im beson deren, die Verbindung zur Praxis als unverzichtbare Quelle für Er kenntnisse und Einsichten, als auch auf die weitere Qualifizierung des marxistisch-leninistischen Grund lagenstudiums. Mit Höchstleistungen in Kämpfe unserer Zeit eingreifen 9 Seit dem Konzil 1985 sind dem wissenschaftlichen Nachwuchs spür bar mehr Aufmerksamkeit, Förde rung und auch Forderungen zuteil geworden, wovon die Gründung des Interdisziplinären Zentrums für den wissenschaftlichen Nachwuchs nur ein Beispiel ist. ® Unser Bemühen, die disziplinäre Gliederung der Universität mit einem Netz interdisziplinärer Kollek- tive den Anforderungen der Gegen genwart und Zukunft besser anzu passen, zeitigt gerade auf entschei denden Feldern erfolgreich Wir kung: erinnert sei an die Bildung des Rates für Biotechnologie, des Herzzentrums, des interdisziplinä ren Gelehrtenrates am Nachwuchs seminar. • Unsere Verbindungen zur Praxis werden stabiler und komplexer. Dem Koordinierungsvertrag mit CLG werden weitere folgen, eine Vielzahl von Kombinaten und Insti tutionen verhandeln mit der KMU über Leistungsverträge. Das entstehende Technikum/ Analytikum ist ein Beispiel, wie fruchtbar, wie weittragend eine sol che Kooperation sein kann, ja sein muß. 9 Das Antlitz der Universität ver ändert sich. Nach der Fertigstellung des neuen Bettenhauses wurden die Rekonstruktions- und Modernisie rungsvorhaben im Bereich Medizin mit der Übergabe des Anbaus Chir urgie und dem Einbau des zweiten Herzkatheters fortgesetzt. Weitere Bau- und Investitionsvorhaben in der kommenden Zeit sind an der Sektion Stomatologie, der Hauptkü che des Bereiches Medizin, der Sek tion Biowissenschaften, am Techni- kum/Analytikum, in der Straße des 18. Oktober sowie im Universitäts bereich Stadtmitte angesiedelt. 9 Die von den Sektionen, Institu tionen und dem Bereich Medizin vorgelegten Gedanken zu ihrer Ent wicklungskonzeption sowie zu den Problemkreisen, die die gesamte Universität betreffen, sind ins gesamt ermutigend. Es ist zu spü ren, daß intensiver über wissen schaftsstrategische Fragen nachge dacht und gestritten wird, um mit wissenschaftlichen Höchstleistun gen in die Kämpfe unserer Zeit ein zugreifen. Mit dem 5. Februar treten wir in die entscheidende Etappe der Vor bereitung des XI. Parteitages ein. Ich bin überzeugt, daß die Kollek tive der Karl-Marx-Universität mit hoher Einsatzbereitschaft um die Er füllung und gezielte Übererfüllung der Planaufgaben zu Ehren dieses historischen Treffens der Kommu nisten unseres Landes ringen wer den. ZEITTAFEL zu den Eregnissen an der Universität il Laipzig von April 1945 bis zur • demokratischen Neueröffnung out 5.Februsr1946(Tei!In) 15. September Beginn der Entnazifizierung des Lehrkörpers durch Organe der Lan desverwaltung und unter Kontrolle der SMAD. 18. September Erlaß der „Verordnung über die Neugestaltung von Universitäten und Lehranstalten mit Hochschul charakter“ durch die DVV. 18. September Rd. 200 Studenten und Studentin nen beteiligen sich an einem Ein satz zum Wiederaufbau der Stadt und der Universität. 19. September Verhandlungen von Major Dragin und Rektor Schweitzer über die Neueröffnung der Universität Ende Oktober 1945. 2. Oktober Der von den Amerikanern ver schleppte Chemiker Prof. Dr. Leo pold Wolf kehrt nach Leipzig Zu rück; ihm folgen u. a. die Professoren Dr. Erich Strack, Dr. Walter Sülze und Dr. Artur Scheunert. 3. Oktober Verordnung der DVV „... über die Aufbauarbeiten für Universitäten und Hochschulen” erlassen; darin werden die „bei Kriegsende be stehenden Universitäten, Lehr- und Forschungsanstalten mit Hochschul- Charakter“ für aufgelöst erklärt und Maßnahmen zu ihrer Neueröffnung festgelegt. 5. Oktober Oberbürgermeister Dr. Zeigner und die Vertreter der DVV, Prof. Dr. Brugsch und Dr. Naas, beraten mit dem Dekan, Prof. Dr. Hueck, und weiteren Angehörigen der Medizi nischen Fakultät über den eventuel len Vorlesungsbeginn ab 1. No vember 1945. 10. Oktober Rektor Prof. Dr. Schweitzer berich tet an Generalleutnant Trufanow, daß die Voraussetzungen für die Neueröffnung der Universität ge geben sind. 10. Oktober 1. Sitzung des neugewählten Se nats. 15. Oktober Als erste Universität in der sowje tischen Besatzungszone wird die Friedrich-Schiller-Universität in Jena eröffnet. 17. Oktober Übergabe des Gutes Großpösna als Versuchsgut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung an die Universität im Rahmen der Bodenreform. 18. Oktober Die Universitätsleitung beantragt bei Marschall Shukow die Eröff nung der Universität am 31. Ok tober 1945. 18. Oktober Gemeinsamer Aufruf von KPD und SPD „...zur demokratischen Schul reform" veröffentlicht. 24. Oktober Vertreter der DVV und der Universi tät beraten in Berlin über die Ent nazifizierung des Lehrkörpers. 25. Oktober Erste Studentenversammlung unter Leitung der Kulturabteilung der KPD im Pfauensaal des Zoo; Refe rent: stud. phil. Gerhard Mehnert, Vorsitzender der KPD-Studenten gruppe. 31. Oktober Die für diesen Tag angesetzte Neueröffnung wird verschoben, da die Entnazifizierung des Lehrkör pers nicht konsequent durchgeführt wurde. 1. November Bildung eines antifaschistischen Stu dentenausschusses beim Jugend ausschuß der Stadt Leipzig. 17. November Übergabe des enteigneten Rittergu tes Markkleeberg als Versuchsgut an das Landmaschineninstitut der Universität. 18. November Gründung der Ortsgruppe Leipzig des Kulturbundes zur demokra tischen Erneuerung Deutschlands; als Vertreter der Universität spricht Prof. Dr. Theodor Litt. 19. November Konstituierung der SPD-Studenten gruppe; der Leitung gehört u. a. Heinz Such an. 29. November Studentenversammlung unter Lei tung der KPD- und SPD-Studenten gruppe zum Thema „Wann wird die Universität eröffnet?“. November Rückführung wertvoller Buchbe stände aus dem Völkerschlachtdenk mal in die Universitätsbibliothek. 4. Dezember Umbildung des Studentenausschus ses in Studentische Arbeitsgemein, schäft (StAg) beim städtischen Ju gendausschuß. 8. Dezember Die DVV erläßt „Grundlegende Hin weise für die Zulassung zum Stu dium an den Universitäten und Hochschulen". 13. Dezember Studentenversammlung unter Lei tung der CDU und LDPD; Referent: Prof. Dr. Litt. 14. /15. und 17. Dezember Eine Kommission der SMAD, gelei tet von Major Nikitin, verhandelt mit Rektor Schweitzer über die Neueröffnung der Universität. 19. Dezember Studentenversammlung unter Lei tung der Studentengruppe der Par teien des antifaschistischen Blocks zum Thema „Gibt es einen gemein samen Weg?“; als Vertreter der KPD spricht Dr. Hermann Ley. Mitte Dezember Versammlung der KPD-Kreisleitung Leipzig mit Intellektuellen zum Thema „Der Geistesarbeiter und die KPD"; Referent: Dr. H. Ley. 1946 5. Januar Prof. Dr. Schweitzer tritt vom Amt als Rektor zurück. 15. Januar ■ Erlaß des Befehls Nr. 12 der SMAD zur „Wiederaufnahme des Lehrbe triebes an der Universität". 20. Januar Neueröffnung der Universität Berlin (ab 8. Februar 1949 Humbolat- Universität). 21. Januar Prof. Dr. Hans-Georg Gadamer, or- dentlicher Professor der Philoso phie, wird zum Rektor gewählt. 25. Januar Studentenversammlung der Kultur abteilung der KPD im Walter- Albrecht-Haus; Referent: Dr. H. Ley. 26. Januar Besprechung von Prof. Solotuchin u. a. Angehörigen der SMAD mit den Dekanen und Institutsdirektoren über die bevorstehende Neueröff nung und die Aufgaben der Uni versität beim antifaschistisch demokratischen Neuaufbau. 1. Februar Neueröffnung der Martin-Luther- Universität Halle/Wittenberg. 3. Februar Der Block der antifaschistisch demokratischen Parteien und der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund in Leipzig veröffentlichen den Auf ruf „Arbeiterstudenten auf die Uni versität“. 5. Februar Feierliche Neueröffnung der Uni versität im „Capitol” in Anwesen heit von Vertretern der SMAD, der Landesverwaltung Sachsen und der demokratischen Öffentlichkeit der Stadt. Der von den Amerikanern verschleppte Professor Erich Strack kehrte mit als einer der ersten nach Leipzig zurück. Foto: 1978 verlieh ihm Rektor Prof. Lothar Rathmann die Würde eines Ehrensenators der KMU. Foto: Archiv
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