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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1986
- Erscheinungsdatum
- 1986
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198600007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19860000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19860000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1986
-
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Band 1986
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VERHÄLTNISSE DISKUTIEREM Wie gestaltet sich das Verhält nis zwischen Hochschullehrer und Student? Produktives Mit einander — wie wird es organi siert? Beeinträchtigen Freiräume studentische Disziplin? — Diese und eine Reihe weiterer Fragen stellten wir in der UZ 44 vom 5. Dezember auf Seite 4 zur Dis kussion und forderten auf, über die Frage: Hochschullehrer und Student: produktive Partnerschaft? laut nachzudenken. Zu unserer Leserdiskussion, die wir auch in den kommenden Ausgaben in lok- kerer Folge fortsetzen wollen, er reichte uns unter anderem auch die folgende Wortmeldung: Doz. Dr. Jürgen Hoffmann, stellv. Sektionsdirektor für Erziehung und Ausbildung an der Sektion Chemie Freiraum für schöpferische Arbeit schaffen An unserer Sektion arbeiten ge genwärtig 25 Studenten nach individuellen Arbeitsplänen. Das sind etwa acht Prozent aller Che miestudenten. Als stellvertreten der Direktor für Erziehung und Ausbildung weise ich immer dar auf hin, daß individuelle Studien pläne nur dann einen Sinn ha ben, wenn ihre Aufgabengebiete weit über die Anforderungen des obligatorischen Lehrstoffes hin ausgehen. Dazu gewinnen wir Studenten, die ihre reguläre Stu dienarbeit bereits gewissenhaft und kreativ bewältigen. Bewährt haben sich dabei die Fördersemi nare unserer Sektion. Schon im zweiten Semester arbeiten dort die leistungsstärksten Studenten gemeinsam mit den Hochschul lehrern für wissenschaftliche Forschungsergebnisse. Die Be sten dieser Seminare, wie z. B. Thomas Schmidt aus dem ‘jetzi gen 4. Studienjahr, erhalten dann wiederum die Möglichkeit, gezielt an der Lösung konkreter Aufgabenstellungen mit dem VEB Chemieanlagenbau Leipzig- Grimma mitzuarbeiten. Daran orientieren wir die individuellen Studienpläne und Diplomarbei- ten künftiger Absolventen. Und diese erwerben dadurch natür lich eine ganze Menge „außer planmäßiges“ Wissen. Nicht zu letzt konnte Thomas Schmidt so auch bei internationalen Stu dentenwettstreiten vordere Plätze belegen. Trotzdem bin ich der Meinung, daß bei aller notwendigen Spe zialisierung eine ausgeprägte Grundlagenausbildung erfolgen muß. Sie ist das Fundament für einen disponiblen Einsatz zukünf tiger Diplom-Chemiker. So stel len unsere individuellen Arbeits pläne auch mit Blick auf das Jahr 2000 interdisziplinäre An forderungen in Rechnung, z. B. Fragen der Biotechnologie oder Biochemie. In der Analytik, wo die stoffliche Zusammensetzung chemischer Systeme erforscht wird, verarbeiten wir die Meß werte bereits prinzipiell auf der Basis moderner Rechentechnik. Diese Praxisnähe setzt eine fle xible Kontrolle und Durchfüh rung voraus. So sehe ich es auch als meine Pflicht an, mich über Probleme der individuellen Stu dienarbeit zu informieren, um von vornherein organisatorische Pannen auszuschließen. Auch da mit schaffen wir Freiraum für schöpferische Arbeit. Und das ist ein wichtiger Teil meiner Tätig keit. * Nachtrag: Wir erwarten wei tere Wortmeldungen zum Thema „produktive Partnerschaft“. Die Einsender der ideenreichsten Bei träge möchten wir abschließend zu einem Rundtischgespräch ein laden. UZ berichtet von den FDJ-Verbandswahlen Zukünftige Ärzte ringen um Spitzenleistungen im Studium FDJ-Grundorganisation „Friedrich Wolf" des Bereiches Medizin zog erfolgreiche Bilanz und beschloß, um die Verteidigung des Roten Ehrenbanners zu kämpfen Mit dem Beschluß des Kampfpro grammes während der Delegierten konferenz der FD J-Grundorgani sation „Friedrich Wolf“ des Berei ches Medizin der KMU nehmen alle zukünftigen Ärzte den Kampf um die Verteidigung des Roten Ehren banners mit den Bildnissen von Ernst Thälmann und Wilhelm Pieck auf. Zugleich leisten sie mit der Er- Michael Spengler, bisheriger FDJ-GO- Sekretär, verlas den Rechenschaftsbe richt. Fotos (2): MULLER füllung ihres anspruchsvollen Pro grammes einen würdigen Beitrag im „FDJ-Auftrag XI. Parteitag der SED“ und damit zur Stärkung unse res sozialistischen Vaterlandes und Sicherung des Friedens. Die Voraussetzungen dafür sind gut. So konnte Michael Spengler, als bisheriger Sekretär der FDJ- Grundorganisation, im Rechen schaftsbericht der GO-Leitung mit Stolz auf die erreichten Ergebnisse in der vergangenen W’ahlperiode verweisen. Einige Beispiele seien an dieser Stelle genannt: Über 100 Jah resarbeiten zum marxistisch- leninistischen Grundlagenstudium wurden im Rahmen des gesell schaftswissenschaftlichen Wettstrei tes „Jugend und Sozialismus“ in ho her Qualität angefertigt,’ 176 indi viduelle Studienpläne konnten erar beitet werden, mit 13 Exponaten be teiligten sich die Jugendfreunde an der 9. Zentralen Leistungsschau, an elf Jugendobjekten wird zur Zeit ge arbeitet und auch das geistig kulturelle Leben in den FDJ- Gruppen wurde weiter aktiviert. Re serven gibt es unter anderem noch im FDJ-Studienjahr. Hier ist insbe sondere die Qualität der Veranstal tungen weiter zu erhöhen. Als Gäste begrüßten die FDJler zu ihrer Delegiertenkonferenz Dr. Werner Mühle, stellvertretender Se kretär der SED-GO Medizin, und Dr. Hans-Georg Heilmann, 2. Sekre ¬ tär der FDJ-Kreisleitung KMU. Der Direktor für Erziehung und Ausbil dung an der Sektion Stomatologie, Dr. Ralf Krämer, verwies in seinem Diskussionsbeitrag auf die guten Er fahrungen in der Arbeit mit indi viduellen Studienplänen an der Sek tion. Jedes Jahr wird geprüft, ob die Möglichkeit der Verlängerung be steht. Sie sind also kein Freibrief, sondern müssen jeweils neu bestä tigt werden. Weitere Diskussionsbeiträge be- schäftigten sich mit der Vorberei tung der IV. Zentralen Wissenschaft lichen Konferenz der Studenten und jungen Wissenschaftler der Medizin und Stomatologie im März 1987 irr Leipzig — ein wichtiger Schwer punkt im Kampfprogramm der FDJ-GO —, der Verantwortung des Arztes für die Erhaltung des Frie dens im Zusammenhang mit der Vereinigung „Internationale Ärzte zur Verhütung eines Nuklearkrie ges“ (IPPNW), der beabsichtigten Gründung eines Jugendobjektes „Mikroelektronik“ und der Fort setzung der Rekonstruktion des Stu dentenwohnheimes Nürnberger Straße. In ihrem Kampfprogramm haben die Jugendfreunde unter an derem beschlossen, in Auswertung der II. Wissenschaftlich-metho dischen Konferenz des marxistisch- leninistischen Grundlagenstudiums und der Einführung neuer Lehr pläne, in allen Gruppen die Ausein andersetzung zu Fragen der inhalt lichen und methodischen Bewälti gung des Studiums des Marxismus- Leninismus mit dem Ziel einer wei teren qualitativen Leistungssteige rung zu führen. Ebenso streben.die zukünftigen Ärzte an, ein neues Ju gendforscherkollektiv in interdiszi plinärer Zusammenarbeit zu grün den. In den Schlußbemerkungen zur Diskussion verwies Dr. Hans-Georg Heilmann unter anderem auf die Notwendigkeit, alle Formen der massenpolitischen Arbeit noch bes ser zu nutzen und die Fähigkeit zur offensiven konstruktiven Auseinan dersetzung mit der bürgerlichen Ideologie noch stärker auszuprägen. Für hervorragende Leistungen auf fachlichem und gesellschaftli chem Gebiet wurden Katrin Stein, 5. Studienjahr . Stomatologie, und Thomas Günther, 5. Studienjahr Hu manmedizin, mit der Artur-Becker- Medaille in Bronze ausgezeichnet. Zum neuen Sekretär der FDJ-GO „Friedrich Wolf“ wurde Andreas Maerzke gewählt. JÜRGEN SIEWERT Abstimmung über das neue Kampfprogramm. Die Medizinstudenten streben un ter anderem an, ein neues Jugendforscherkollektiv in interdisziplinärer Zusam menarbeit zu gründen. Den Leistungsvergleich noch intensiver als stimulierenden Faktor im Studienprozeß nutzen FDJ-Grundorganisation „August Bebel", Sektion Geschichte, stellt sich anspruchsvollen Aufgaben des XI. Parteitages Die FDJ-Delegiertenkonferenz der Grundorganisation „August Be bel“ der Sektion Geschichte stand ganz im- Zeichen der neuen Anfor derungen und anspruchsvollen Auf gaben, die sich für den Jugendver- band aus'dem XI. Parteitag für eine wirksame Gestaltung der gesell schaftlichen Tätigkeit in den Reihen unserer sozialistischen Jugendor ganisation ergaben.. Herzlich begrüßte Gäste waren u. a. Dr. Hartmut Lauenroth, Sekre tär der SED-GO Geschichte, und Dr. Hans-Georg Heilmann, 2. Sekretär der FDJ-Kreisleitung. Im Rechenschaftsbericht zog Mat thias Michel eine beeindruckende Bi lanz der in Vorbereitung und Aus wertung des XI. SED-Parteitages ge leisteten Arbeit der FDJler der Sek tion Geschichte. Im Mittelpunkt der Ausführungen standen drei Pro bleme: 1. Wie ist es uns gelungen, die neuen Anforderungen, die sich aus den Orientierungen des XI. Partei tages für unsere Arbeit ergaben, be reits in reale Bewegung an unserer GO umzusetzen, in welchen Rich tungen müssen-wir neue Wege kon sequenter als bisher beschreiten? 2. Wo haben sich traditionelle For men und Methoden unserer Ver- bandsarbeit bewährt und wo gilt es, nachrückenden FDJ-Gruppen an un sere Sektion. Ansprüche und Erfah ¬ rungen der mit Studienende aus scheidenden Gruppen zu vermit teln? 3. Auf welchen Gebieten ist es uns nicht gelungen, Tempoverluste oder gar Rückschläge zu vermeiden? In der politisch-ideologischen Ar beit zeigte sich,. daß besonders dort die Diskussion ihre höchste Intensi tät erfuhr, wo die Verbindung von außen- und innenpolitischen The menstellungen mit den konkreten Erfahrungen der täglichen Arbeit hergestellt wurde. Reserven liegen dabei u. a. in der Einbeziehung der Mehrzahl der Jugendfreunde in die Diskussion sowie in einer langfristi gen Vorbereitung und inhaltlichen Gestaltung der aktuell-politischen Gespräche. Dabei muß die GOL stär ker dahin wirken, daß die Anlei tungen zu einem Ort des Gedan kenaustausches über die • effektiv sten und attraktivsten Formen der politisch-ideologischen Arbeit in den Gruppen werden.. Neben diesen Fragen stand die Erziehung und Ausbildung im Mittelpunkt der Auf merksamkeit der Arbeit der GOL. Sie sah ihre Aufgabe vor allem darin, eine Atmosphärehoher Lei stungsbereitschaft und'■ Studienmoti vation zu sichern. Ansätze für ihre weitere Verbesserung sieht die GOL in der Verbesserung der Arbeit mit. individuellen Studienplänen und der engeren Einbeziehung der FDJ- Gruppe der Nachwuchswissenschaft ler. Besondere Bedeutung für die Ausprägung einer leistungskri tischen Studienatmosphäre ist der Vergleich zwischen den Gruppen. Um den Leistungsvergleich noch mehr zu einem stimulierenden Fak tor im Studienprozeß zu machen, wird sich eine Aktivtagung im Herbst.semester mit den Kriterien für eine . objektive Leistungsbewer tung beschäftigen. Wichtige Schwer punkte der vergangenen und zukünf tigen Arbeit sieht die FDJ in ihrem Beitrag für die Qualifizierung der ML- und POS-Lehrerausbildung. Studentenkonferenzen u. a. zur Re gionalgeschichte sowie eine russisch sprachige Konferenz warer Vor haben, durch die wir einen wichti gen Schritt in der Ausbildung vor angekommen sind. Bezüglich der individuellen Stu dienpläne sieht die FDJ vor allem ihre Aufgabe darin, durch intensive Arbeit in den Gruppen, die Verall gemeinerung der bisher gewonne nen Erfahrungen und durch die be wußte Gestaltung der Beziehungen zwischen individuell gefördertem Gruppenmitglied und Kollektiv hel fend bei der Auswahl der zu För dernden und bei der Erarbeitung eines Führungsbeispiels individuel ler Studienpläne mitzuwirken. In der Diskussion standen die Effektivierung der Tage der Soziali stischen Wehrerziehung, die Gestal tung der Hauptprüfung Geschichte der POS-Lehrer sowie die Arbeit mit den individuellen Studienplä nen im Mittelpunkt. Die Semi nargruppe 85-06 rief im Zusam- menhang mit der. FDJ-Aktion „Ge sunder. Wald“ dazu auf, 1000 Bäume mit-Unterstützung aller FDJler der GO in der Umgebung von Leipzig zu pflanzen und ein Stück Wald in persönliche Pflege zu übernehmen. Dr. PETER POHLENZ, Reagan-Administration brach den SALT-II-Vertrag Weltweite Empörung über Verletzung des Abkommens zur Begrenzung der strategischen Rüstungen Unter der Überschrift: „USA bre chen SALT-il-Vereinbarung" mel dete das „Neue Deutschland" vom 28. November 1986: „Washington (ADN): Die USA wer den am heutigen Freitag, auf dem Luftwaffenstützpunkt Carswell (Bun desstaat Texas) den 131. mit Cruise Missiles bestückten B-52-Bomber in Dienst stellen und damit die im SALT-II-Vertrag festgelegte Ober grenze der strategischen Rüstungen brechen. Diese Entscheidung sei von Präsident Ronald Reagan ge troffen worden, teilten Sprecher des Pentagon und Kongreßabgeordnete in Washington mit. Senator Albert Gore verurteilte diesen Schritt als „historischen Fehler", der auf einer „langfristig ernsten Fehleinschät zung" beruhe. Wie weiter bekannt wurde, soll der nächste Bomber dieses Typs mit entsprechender Bewaffnung in weni gen Wochen folgen. In politischen Kreisen Washingtons wurde darauf aufmerksam gemacht, daß die Ad ministration sich mit ihrem Vor gehen nicht nur über zahlreiche Warnungen in der Öffentlichkeit der Vereinigten Staaten und im Aus land hinwegsetzt, sondern auch einen Appell beider Häuser des USA-Kongresses vom vergangenen Montag mißachtet, die SALT-II- Bestimmungen zumindest so lange einzuhalten, bis ein neues Rüstungs kontrollabkommen mit der UdSSR abgeschlossen ist." Die Entscheidung der Reagan- Administration hat weltweit Empö rung ausgelöst. Was beinhaltet der SALT-II-Vertrag? Am 18. Juni 1979 wurde in Wien der „Vertrag zwischen der UdSSR und den USA über die Begrenzung der strategischen Offensivwaffen“ (SALT II) un terzeichnet. Die wesentlichen Festlegungen des Vertrages, die eine quantitative und- qualitative Begrenzung der strategischen Offensivwaffen sowie eine Be schränkung der Schaffung neuer Arten derartiger Waffensysteme beinhalten, sind folgende: — Begrenzung des Gesamtpoten tials strategischer Offensivwaf fen (interkontinentale ballisti sche Raketen — ICBM, seege stützte ballistische Raketen — SLBM, strategische Bomber) auf 2250; — von insgesamt 1200 ICBM und SLBM mit Mehrfachsprengköp fen dürfen nur 820 landgestützt sein: — jeder Seite sind 120 strategi sche Bomber gestattet, die mit je 28 weitreichenden Cruise Missi les ausgerüstet sein können; — die restlichen 930 land- und seegestützten Raketen und stra tegischen Bomber können mit einfachen Sprengköpfen ausge rüstet bzw. ohne Cruise Missiles sein; — jede Seite darf während der Laufzeit des Vertrages nur eine neue strategische Rakete ent wickeln und in Stellung bringen, wobei landgestützte Raketen auf 10 und seegestützte Raketen auf jeweils 14 Sprengköpfe begrenzt sind; — beide Seiten sichern die zuver lässige Kontrolle der Einhaltung des Vertrages durch völkerrechts gemäße Anwendung ihrer natio nalen technischen Mittel zu. Der SALT-II-Vertrag stellt einen Kompromiß dar, der ein annehmbares Gleichgewicht der Interessen beider Seiten aus drückt, die bei den Verhandlun gen vom Prinzip der Gleichheit und der gleichen Sicherheit aus gingen. Der Vertrag ist vom USA- Senat nicht ratifiziert worden. Beide Seiten waren jedoch über eingekommen; sich an die Fest legungen des SALT-II-Vertrages zu halten. Die mit den USA in der NATO verbündeten Staaten lehnen den Bruch von SALT II durch Wa shington ab. Die britische Pre mierministerin Thatcher for derte die Partner des SALT-II- Vertrages auf, ihn weiter ein zuhalten. Der BRD-Bundestag verabschiedete mit Zustimmung aller Fraktionen eine Entschlie ßung, die zur „Weiterbeachtung der SALT-II-Begrenzungen als Rahmen für eine Politik der bei derseitigen Zurückhaltung“ auf ruft. Was besagt der ABM-Vertrag? Im Ergebnis der SALT- Verhandlungen wurde am 26. Mai 1972 in Moskau der „Ver trag zwischen der UdSSR und den USA über eine Begrenzung der Raketenabwehrsysteme — ABM-Vertrag genannt — unter zeichnet. ABM steht für Anti- Ballistic-Missiles. Der Vertrag ist Bestandteil des sowjetisch amerikanischen SALT-I- Vertrages. Die wichtigsten Fest legungen sind: — beide Seiten verpflichten sich, ihre Raketenabwehrsysteme ein zuschränken und nicht auszu bauen sowie keine das gesamte Territorium des Landes betref fende Raketenabwehrsysteme zu errichten, sondern ihre Raketen abwehrsysteme auf jeweils zwei zu beschränken: a) innerhalb eines Gebietes mit einem Radius von 150 Kilome tern und der Hauptstadt als Zen trum. b) innerhalb eines Gebietes mit einem Radius von 150 Kilome tern, in dem sich Startsilos für in terkontinentale ballistische Rake ten befinden (ICBM); — jede Seite darf für jedes dieser Systeme nicht mehr als 100 Start rampen und nicht mehr als 100 Abwehrraketen stationieren so wie nur eine bestimmte Zahl von Funkmeß-Stationen für Raketen abwehr unterhalten, — unter Wahrung der festgeleg ten Bestimmungen können Sy steme oder deren Komponenten modernisiert werden. Am 3. Juli 1974 wurde ein Zu satzprotokoll unterzeichnet, dem zufolge beide Seiten ihre Ra ketenabwehrsysteme von jeweils zwei auf ein System reduzieren. Im Zusammenhang mit dem „SDI “-Plänen der USA ist das im Artikel V festgelegte Verbot der Unterhaltung von Raketen abwehrsystemen oder deren Komponenten auf See, in der Lüft sowie im Kosmos sowie das im Artikel IX fixierte Verbot der Überlassung von Raketen abwehrsystemen oder deren Komponenten an andere Staaten von besonderer Bedeutung. Fer ner wurde eine Ständige Konsul tativkommission (SCC) eingerich tet, die sich mit dem Erfüllungs stand von ABM beschäftigt, der als unbefristeter Vertrag am 3. Oktober 1972 in Kraft trat. In der Präambel des Vertrages gingen beide Seiten davon aus, daß effektive Maßnahmen zur Einschränkung der Raketenab wehrsysteme ein wesentlicher Faktor zur Eindämmung des Rü stungswettlaufs mit strate gischen Offensivwaffen seien und zur Eindämmung des Rü stungswettlaufs beitragen würden. Denn wenn ein potentieller Ag gressor aufgrund seiner Überle genheit in der Raketenabwehr damit rechnen könnte, einem Ge genschlag zu entgehen — worauf die „SDI“-Pläne zielen —, wäre es möglich, daß er bedenkenlos den nuklearen Erstschlag führt. Zeichnung: WOLFGANG SCHUBERT, „Junge Weit“
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