Suche löschen...
Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1986
- Erscheinungsdatum
- 1986
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198600007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19860000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19860000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1986
-
- Ausgabe Nr. 1, 3. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 10. Januar 1
- Ausgabe Nr. 3, 17. Januar 1
- Ausgabe Nr. 4, 24. Januar 1
- Ausgabe Nr. 5, 31. Januar 1
- Ausgabe Nr. 6, 7. Februar 1
- Ausgabe Nr. 7, 14. Februar 1
- Ausgabe Nr. 8, 21. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 28. Februar 1
- Ausgabe Nr. 10, 7. März 1
- Ausgabe Nr. 11, 14. März 1
- Ausgabe Nr. 12, 21. März 1
- Ausgabe Nr. 13, 31. März 1
- Ausgabe Nr. 14, 4. April 1
- Ausgabe Nr. 15, 11. April 1
- Ausgabe Nr. 16, 18. April 1
- Ausgabe Nr. 17, 25. April 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. Mai 1
- Ausgabe Nr. 19, 9. Mai 1
- Ausgabe Nr. 20, 16. Mai 1
- Ausgabe Nr. 21, 23 Mai 1
- Ausgabe Nr. 22, 30. Mai 1
- Ausgabe Nr. 23, 6. Juni 1
- Ausgabe Nr. 24, 13. Juni 1
- Ausgabe Nr. 25, 20. Juni 1
- Ausgabe Nr. 26, 27. Juni 1
- Ausgabe Nr. 27, 4. Juli 1
- Ausgabe Nr. 28, 11. Juli 1
- Ausgabe Nr. 29, 18. Juli 1
- Ausgabe Nr. 30, 25. Juli 1
- Ausgabe Nr. 31, 5. September 1
- Ausgabe Nr. 32, 12. September 1
- Ausgabe Nr. 33, 19. September 1
- Ausgabe Nr. 34, 26. September 1
- Ausgabe Nr. 35, 3. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 36, 10. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 37, 17. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 38, 24. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 39, 31. Oktober 1
- Ausgabe Nr. 40, 7. November 1
- Ausgabe Nr. 41, 14. November 1
- Ausgabe Nr. 42, 21. November 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. November 1
- Ausgabe Nr. 44, 5. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 45, 12. Dezember 1
- Ausgabe Nr. 46, 19. Dezember 1
-
Band
Band 1986
-
- Titel
- Universitätszeitung
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
FAKTEN, ARGUMENTE, DATEN UND HINTERGRÜNDE ZUM THEMA 3 IM PARITILEHRJAHR D er XI. Parteitag der SED be schloß, den Kurs der Einheit von Wirtschafts- und Sozialpo litik fortzusetzen und erklärte ihn zum Hauptkampffeld der Partei und aller Werktätigen unseres Lan des. Damit wird einer wesentlichen Forderung des Programms der SED entsprochen, das die Realisierung der untrennbaren Einheit von Wirt schafts- und Sozialpolitik als ein Wesensmerkmal der entwickelten sozialistischen Gesellschaft cha rakterisiert. (1) Die Herausarbeitung und Begrün dung der Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik gehört zu den her ausragenden theoretischen Leistun gen der SED am Beginn der siebzi ger Jahre. Gestützt auf die Theorie des Marxismus-Leninismus, ins besondere der politischen Ökono mie, und der bei ihrer schöpfe rischen Anwendung in der DDR und in den sozialistischen Bru derländern gesammelten prak tischen Erfahrungen sowie der um fassenden Analyse der inneren und äußeren Bedingungen für den Auf bau der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der DDR, wurde auf dem VIII. Parteitag der SED 1971 der Kurs der Hauptaufgabe aus gearbeitet und beschlossen. Damit wurde eine Wende in der ökono mischen Politik der SED eingeleitet. Die Ergebnisse und Erfahrungen bei der Erfüllung der Hauptaufgabe im Fünfjahrplan 1971 bis 1975 ließen die Wende bereits deutlich zutage treten. Es zeichnete sich ab, daß für die Gestaltung der entwickelten so zialistischen Gesellschaft als „ein hi storischer Prozeß tiefgreifender poli tischer, ökonomischer, sozialer und geistig-kultureller Wandlungen“ (2) die Hauptaufgabe eine programma tisch strategische Aufgabenstellung darstellt. „Entsprechend dem ökono mischen Grundgesetz des Sozialis mus besteht die Hauptaufgabe bei der Gestaltung der entwickelten so zialistischen Gesellschaft in der wei teren Erhöhung des materiellen und kulturellen Lebensniveaus des Vol kes auf der Grundlage eines hohen Entwicklungstempos der sozialisti schen Produktion, der Erhöhung der Effektivität, des wissenschaftlich- technischen Fortschritts und des Wachstums der Arbeitsproduktivi tät“ (3) — so lautet ihre Formulie rung im Programm der SED. Worm besteht das theoretische Konzept des Kurses der Hauptaufgabe in ihrer Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik? (4) 1. Die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik ist Grundpfeiler der ökonomischen Politik der SED bei der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft, die eine lange zeitliche Periode des Ausbaus aller Seiten und Bereiche des gesell schaftlichen Lebens umfaßt und in der grundlegende Voraussetzungen für den allmählichen Übergang zum Kommunismus geschaffen werden. Entscheidendes Ziel ist dabei, auf der Grundlage eines stabilen dyna mischen Wirtschaftswachstums alle materiellen und sozialökonomischen Voraussetzungen zu schaffen, damit der Sinn des Sozialismus, alles zu tun für das Wohl des Volkes, auf ständig höherer Stufe verwirklicht Wird. 2. Die Verwirklichung der Einheit Von Wirtschafts- und Sozialpolitik orientiert darauf, ökonomische Re sultate unmittelbar, für jeden Werk tätigen und für alle Mitglieder der Gesellschaft direkt spürbar, in so ziale Ergebnisse umzuwandeln. Am deutlichsten kommt dieser Aspekt in der konsequenten Verwirkli chung des sozialpolitischen Pro gramms der SED mit seinem Kern stück, dem Wohnungsbauprogramm, Zum Ausdruck. 3. Das für die Durchsetzung des Kurses der Einheit von Wirtschafts- Und Sozialpolitik notwendige stabile hohe Wirtschaftswachstum muß auf neue Weise erreicht werden, näm lich durch den Übergang von der ex tensiven zur umfassenden intensiv erweiterten Reproduktion in allen Bereichen der Volkswirtschaft. Dazu sind vor allem die Möglichkei ten des wissenschaftlich-tech nischen Fortschritts als Hauptfaktor der Intensivierung zu nutzen. 4. Die sozialistischen Produktions verhältnisse müssen so ausgestaltet Werden, daß sie nicht nur dem fort geschrittenen Niveau der Produk tivkräfte entsprechen, sondern ihre Weitere stürmische Entwicklung im Interesse der allseitigen Stärkung des Sozialismus fördern. Das Hauptaugenmerk bei der dia lektischen Verbindung von Produk tivkräften und sozialistischen Pro duktionsverhältnissen im gesell schaftlichen Reproduktionsprozeß galt der Industrie als dem wichtig sten Volkswirtschaftsbereich, der mehr als zwei Drittel des National einkommens hervorbringt. Schritt weise wurden jedoch auch die so zialistischen Produktionsverhält nisse in der Bauwirtschaft, im Ver kehrs- und Nachrichtenwesen, in der Land-, Forst- und Nahrungsgü terwirtschaft sowie in anderen Be reichen der Volkswirtschaft vervoll kommnet. 5. Dem System der Leitung, Pla nung und wirtschaftlichen Rech nungsführung kommt für die Durch setzung des Kurses der Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik be sondere Bedeutung zu. Demzufolge wurden — besonders im Zusam menhang mit der Kombinatsbildung — das Leitungssystem vereinfacht, die Plankennziffern stärker auf die Mobilisierung der qualitativen Fak toren des Wirtschaftswachstums aus gerichtet und die Einheit von ma terieller und finanzieller Planung weiter ausgebaut. 6. Im Prozeß der Verwirklichung der Einheit von Wirtschafts- und So zialpolitik erhöht sich die Rolle der Werktätigen als Hauptproduktiv kraft. Der revolutionäre Wandel der sachlichen Produktivkräfte ist Er gebnis menschlichen Schöpfertums, und die umfassende Nutzung der Möglichkeiten der modernen Pro duktivkräfte setzt hohe Bewußtheit, fachliches Können, kluge politische Führung, zielstrebige Leitung, Pla nung und Organisation der Arbeit voraus — kurz: Die Bedeutung des subjektiven Faktors im gesellschaft lichen Reproduktionsprozeß wächst weiter an. Grundlagen für die Fortsetzung des bewährten Kurses der Einheit von Wirtschafls- und Sozialpolitik in den nächsten Jahren S eit dem VIII. Parteitag wird der Kurs der Hauptaufgabe in seiner Einheit von Wirtschafts- und So zialpolitik konsequent verwirklicht. Obwohl sich im internationalen Rah- men und innerhalb unseres Landes bedeutende Veränderungen vollzo gen haben, verfolgt die SED damit seit über eineinhalb Jahrzehnten eine im Wesen unveränderte Strate gie. (5) Dies war nur möglich, weil neu aufgetretene Probleme und Auf gaben rechtzeitig erkannt und in schöpferischer Weise entsprechende Lösungen erarbeitet wurden. Eine besondere Bedeutung hatte in diesem Prozeß die vom X. Partei tag der SED beschlossene ökonomi sche Strategie, mit der bis zum XI. Parteitag folgende Hauptergebnisse erreicht wurden: Ständig hohe Planerfüllung zeichnet auch die Werkzeugmaschinenbauer des VEB WEMA Plauen aus. Unser Foto zeigt die Endmontage einer Sonderbohrmaschine Zur Bearbeitung von Achsrohren für den Fahrzeugbau. Einheit und Kem unserer ökonomischen Strategie mit Blick auf das Jahr 2000 Thema 3: Der XI. Parteitag über die Fortsetzung des Kurses der Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik. Grundrichtungen der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Volkswirtschaft in den Jahren 1986 — 1990 — Es konnte ein hohes kontinuierli ches Wirtschaftswachstum gesichert werden. Von 1981 bis 1985 wurde ein Nationaleinkommen von 1,087 Billionen Mark erzeugt, zu über 90 Prozent aus der Steigerung der Ar beitsproduktivität resultierend. Im Jahresdurchschnitt wuchs das Nationaleinkommen um 4,5 Prozent. „Mit Stolz können wir feststellen, daß es nur wenige Länder in der Welt gibt, die' über einen langen Zeitraum eine so solide und dyna ¬ mische ökonomsche Entwicklung nahmen und sie ständig in sozialen Fortschritt umsetzen konnten.“ (6) — Mit der ökonomischen Strate gie wurde die Wende zur umfassen den Intensivierung der Produktion vollzogen und ein tiefgreifender Er neuerungsprozeß der Produktion eingeleitet. Die Intensivierung wurde damit zur entscheidenden Grundlage des Leistungsanstieges gemacht, und sie gewährleistet auch zukünftig das nötige Wirtschafts wachstum. Wissenschaft und Produktion wurden auf neue Art und Weise miteinander verbunden — Wissenschaft und Produktion wurden auf neue Weise miteinander verbunden, so daß der ökonomische Leistungsanstieg . zunehmend aus dem Ergebnis von Wissenschaft und Technik fließen konnte. Ende 1985 waren z. B. 56 600 Industrieroboter im Einsatz, 1970 noch kein einziger. Der Ausbau der Mikroelektronik ist die Grundlage für die umfassende Durchdringung des gesamten volks wirtschaftlichen Reproduktionspro zesses mit den Schlüsseltechnolo gien. — Es wurde insgesamt eine mate riell-technische Basis unserer Volks wirtschaft entwickelt, die den An forderungen eines modernen soziali stischen Industriestaates mit einer hochentwickelten Landwirtschaft entspricht. 1,3 Billionen Mark Wert verkörpern die Grundmittel der Volkswirtschaft. Allein die Industrie verfügt über 820 Millionen Mark Grundmittel mit einem Anteil von 53 Prozent automatisierter Ausrü stung am gesamten Ausrüstungsbe stand. — Vielfältig sind die Ergebnisse der sozialen Entwicklung. Über 988 000 fertiggestellte Wohnungen,, 137 000 Kindergartenplätze, eine weitere Verkürzung der Arbeitszeit und Einkommepserhöhungen für be stimmte Gruppen von Werktätigen und viele andere Maßnahmen spre chen für die weitere Erhöhung des materiellen und kulturellen Lebens niveaus im Zeitraum von 1981 bis 1985. Von kaum zu unterschätzender Bedeutung ist die Tatsache, daß diese Ergebnisse vorrangig, unter Nutzung der Vorzüge der sozialisti schen ökonomischen Integration, aus der Erschließung unserer inne ren Quellen, durch bessere Nutzung unserer heimischen Rohstoffe und ihrer hohen Veredlung, aus der Er schließung vielfältiger Reserven in der Material- und Grundfondsöko nomie, durch immer bessere Nut zung unseres wissenschaftlich- technischen Potentials und nicht zu letzt aus der effektiveren Nutzung unseres gesellschaftlichen Arbeits vermögens erreicht wurden. Dabei hat sich auch die zwischen dem X. und XI. Parteitag der SED erfolgte Vervollkommnung des Sy stems der Leitung, Planung und wirtschaftlichen Rechnungsführung bewährt. Dieses System entspricht den Erfordernissen der umfassen den Intensivierung. Schlußfolgernd aus den erreichten Ergebnissen konnte der XI. Parteitag feststellen, daß die DDR über alle Vorausset zungen verfügt, die wissenschaft lich-technische Revolution, die selbst in eine neue Etappe eingetre ten ist, erfolgreich zu meistern. Dazu präzisierte und beschloß der XI. Parteitag die zehn Punkte der ökonomischen Strategie mit Blick auf das Jahr 2000. (7). Grundrichtungen der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Volkswirtschaft für den Zeitraum 1986 bis 1990 rundrichtungen der wirtschaft lichen Entwicklung Die ökonomische Strategie mit dem Blick auf das Jahr 2000 stellt an die Spitze die Aufgabe, die Vorzüge des Sozialismus noch wirk samer mit der wissenschaftlich- technischen Revolution zu verbin den. Das Wesen der neuen Etappe, in die die wissenschaftlich-techni sche Revolution eingetreten ist, be steht in der umfassenden Durchdrin gung des gesellschaftlichen Re produktionsprozesses mit den Schlüsseltechnologien, d. h. vor al lem der Mikroelektronik, der mo dernen Rechentechnik, der rechner gestützten Konstruktion, Projektie rung und Steuerung der Produktion, von flexibel automatisierten Ferti gungssystemen, von neuen Bearbei tungsverfahren und Werkstoffen, der Biotechnologie, der Kernener gie, der Lasertechnik. Vor allem mit ihrer Impulswir kung (Anstöße zur Weiterentwick lung von Wissenschaft und Produk tion), ihrer Integrationswirkung (zu nehmende Verflechtung von Wis senschaftsdisziplinen, Produktions zweigen und Anwendererfordernis sen), ihrer Qualitätswirkung (in be zug auf die Technologien und auch die damit hergestellten Erzeugnisse) und ihrer Produktivitätswirkung be einflussen sie nachhaltig den ge samten gesellschaftlichen Reproduk tionsprozeß. (8). In der Direktive des XI. Parteita ges der SED ist deshalb vorgesehen: — Die Fertigung mikroelektroni scher Baugruppen soll 1990 42 Mil liarden Mark betragen (1986: 30,5 Milliarden Mark). — Bis 1990 werden, vor allem in den Kombinaten, 85- bis 90 000 CAD/ CAM-Stationen wirksam. — Zur Durchsetzung der komplexen Automatisierung werden 160- bis 170 000 Büro- und Personalcompu ter, 1900 bis 1950 Kleindatenverar beitungsanlagen sowie 660 bis 670 EDV-Anlagen produziert. — Bis 1990 werden in der metall verarbeitenden Industrie minde stens 60 und in anderen Zweigen der Volkswirtschaft 35 komplexe Automatisierungsvorhaben reali siert; das automatisiert gefertigte Produktionsvolumen wird sich in der metallverarbeitenden Industrie bis 1990 verdreifachen. Mit dieser grundlegenden Aufga benstellung der breiten Einführung der Schlüsseltechnologien sind die folgenden Ziele verbunden: — Effektiver Einsatz aller Energie träger, Roh- und Werkstoffe, die zu nehmend aus eigenem Aufkommen gewonnen und hoch veredelt wer den müssen. 15 Prozent der Elektro energie sollen 1990 in Kernkraft werken erzeugt werden. Gleichzei tig wächst die Rolle der Roh braunkohle als Primärenergieträger und Rohstoff für die chemische In dustrie. Von entscheidender Bedeutung ist jedoch, mit Hilfe von Wissenschaft und Technik Energieeinsparungen zu erzielen, die 1990 einem Äquiva lent von 80 Millionen Tonnen Braun kohle entsprechen sollen. Die Biotechnologie soll zur Hoch veredlung der Ausgangsstoffe in der chemischen Industrie verstärkt an gewendet werden. Die Herstellung biotechnologischer Erzeugnisse soll sich bis 1990 gegenüber 1985 verdrei fachen. In unserer metallurgischen Indu strie vollzieht sich im gegenwärti gen Fünfjahrplanzeitraum der um fassende Übergang zur Veredlungs metallurgie nach internationalen Maßstäben. — Die Konsumgüterproduktion wird bis 1990 auf 130 bis 132 Pro zent gesteigert, wobei 30 bis 40 Pro zent der Erzeugnisse jährlich zu er neuern sind. Der Industriewaren umsatz wird mit 5 Prozent jährlich gegenüber dem gesamten Einzel handelsumsatz schneller wachsen. Dabei muß der wachsende Bedarf an technischen Industriewaren be sondere Beachtung finden. Auch bei den Dienstleistungen und Reparatu ren für die Bevölkerung, die ins gesamt auf 128,1 Prozent zu erhöhen sind, gilt es, die Leistungsarten, bei denen der Bedarf besonders schnell steigt, vorrangig zu entwickeln. — Große Aufgaben sind dem Bau wesen bei der Durchsetzung höhe rer Anforderungen an die Investi tionstätigkeit gestellt. Grundsätzlich sollen im Industriebau, dessen Pro duktion auf 120 Prozent erhöht wer den soll, die Vorhaben in zwei Jah ren fertiggestellt sein, wobei gleich zeitig der spezifische Bauaufwand um 10 Prozent verringert werden soll. Immer mehr tritt die Re konstruktion und Modernisierung der vorhandenen Bausubstanz in den Mittelpunkt. Das gilt auch für den Wohnungsbau, der im Fünfjahr plan 1 064 000 Wohnungen neu zu bauen oder zu modernisieren hat Dem komplexen Ausbau der Ge meinschaftseinrichtungen für die so ziale und kulturelle Betreuung wird der gleiche Rang eingeräumt wie dem Wohnungsbau selbst. — In der Landwirtschaft sollen jähr lich Zuwachsraten von 1,7 Prozent in der Pflanzen- und 1,4 Prozent in der Tierproduktion erreicht werden. Am Ende des Fünfjahrplanzeitrau mes im Jahre 1990 sollen 52 dt Ge treideeinheiten je Hektar und ein staatliches Aufkommen von 2,62 bis 2,65 Millionen Tonnen Schlachtvieh, 7,35 bis 7,55 Millionen Tonnen Milch, 4,8 bis 4,9 Milliarden Eier, 8500 bis 9000 Tonnen Schafwolle er reicht werden. Für alle diese wirtschaftlichen Aufgaben ist die Beschleunigung des Wachstums der Arbeitsproduk tivität (z. B. in der Industrie auf Ba sis der Nettoproduktion auf 149 bis 151 Prozent) und eine weitere ra sche Verbesserung der Effektivität der gesamten wirtschaftlichen Tätig keit von entscheidender Bedeutung. Sozialpolitik ist auf die weitere Ausprägung der sozialistischen Lebensweise gerichtet G rundrichtungen der sozialen Entwicklung Ihren zusammenfassenden Ausdruck finden die Grundrichtun gen unserer wirtschaftlichen Ent wicklung in der Erhöhung des pro duzierten Nationaleinkommens auf 124 bis 126 Prozent, d. h. im Durch schnitt der nächsten fünf Jahre um 4,4 bis 4,7 Prozent. Das ist die ökono mische Voraussetzung für die so ziale Entwicklung. — Fortführung des Wohnungsbau programms als Kernstück des so zialpolitischen Programms, um bis 1990 die Wohnungsfrage als soziales Problem in der DDR zu lösen. Be reits jetzt stehen pro 1000 Haushalte 400 Wohnungen und pro Einwohner 26 m 2 Wohnfläche zur Verfügung. Entscheidend ist jedoch die weitere Verbesserung der Ausstattung der Wohnungen auf dem Wege des Neu baus und der Modernisierung. 1990 sollen 80 Prozent der Wohnungen mit Bad/Dusche und 79 Prozent mit Innentoilette ausgestattet sein. Kon sequent wird am Grundsatz stabiler niedriger Mieten, unabhängig vom wachsenden Einkommen, festgehal ten. — Auch die Preise für Waren des Grundbedarfs bleiben stabil, die Nettogeldeinnahmen und der Ein zelhandelsumsatz werden sich je doch auf 121 bis 122 Prozent er höhen. Die weiter wachsenden ge sellschaftlichen Fonds aus dem Staatshaushalt für die Bereitstel lung von Leistungen der kulturell sozialen Bereiche (Gesundheits wesen, Bildungswesen, Kultur, Woh nungswirtschaft usw.), für Renten, Stipendien und andere Geldzuwen dungen sowie für die Stützung der stabilen Preise für Waren des Grundbedarfs, stabile Mieten und Tarife führen zu einer weiteren Er- Anmerkungen: (1) Vgl. Programm der Sozialisti schen Einheitspartei Deutschlands, Dietz Verlag Berlin 1976, S. 20 (2) Ebenda, S. 19 (3) Ebenda, S. 20 (4) Nachfolgende sechs Punkte ge hen von der interessanten Argumen tation aus, die Helmut Koziolek zu dieser Frage in seinem Vortrag am 10. September 1986 vor den Propa gandisten der SED-Kreisparteiorga nisation der KMU entwickelte. (5) Vgl. Reinhold, O.: Produktiv kräfte und Produktionsverhältnisse bei der Gestaltung der entwickelten sozialistischen Gesellschaft. In: Ein heit 10/1986, S. 884 höhung des Realeinkommens auf 120 bis 123 Prozent. — Die Einkommenspolitik ist darauf gerichtet, das Leistungsprinzip als Grundprinzip der Verteilung im So zialismus noch wirkungsvoller an zuwenden. Es gilt, wie auf dem XI. Parteitag formuliert wurde, „seine stimulierende Wirkung für die Stei gerung der Arbeitsproduktivität, die sozialistische Einstellung zur Arbeit und zum gesellschaftlichen Eigen tum, für hohe Arbeitsdisziplin und -moral voll zur Geltung zu brin gen.“ (9) — Alle Maßnahmen, die zum weite ren Ausbau der Bereiche Bildung, Gesundheitswesen und Sozialwesen, Kultur, Sport und Erholungswesen vorgesehen sind, offnbaren den um fassenden Charakter der Sozialpoli tik der SED. Letzten Endes geht es dabei nicht nur um die weitere schrittweise Verbesserung des ma teriellen und kulturellen Lebensni veaus, die Ausprägung der soziali stischen Lebensweise und die Schaf fung aller Voraussetzungen zur Ent faltung der Persönlichkeit aller Mit glieder der Gesellschaft. So wird auf diese Weise das gei stig-kulturelle Niveau der Werktä tigen erhöht und damit das Poten tial „für den weiteren Leistungsan stieg in allen Bereichen der Volks wirtschaft, für die Erreichung wis senschaftlich-technischer Höchstlei stungem für hohe Bewußtheit und gesellschaftliche Aktivität“ (10) ver mehrt. Wirtschafts- und Sozialpolitik er weisen sich in der Tat so als Einheit und als Kern der ökonomischen Strategie mit dem Blick auf das Jahr 2000. Prof. Dr. sc. ROBERT HAHN, Sektion Wirtschaftswissenschaften (6) Bericht des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands an den XI. Parteitag der SED. Berichterstatter: Genosse Erich Honecker. Dietz Verlag Berlin 1986, S. 22 (7) Vgl. Ebenda, S. 49-54 (8) Vgl. Koziolek, H.: Die ökonomi sche Strategie des XI. Parteitages der SED und die neue Stufe der Ver bindung von Wissenschaft und Pro duktion. In: Wirtschaftswissen schaft, H. 10/1986, S. 1449. (9) Direktive des XI. Parteitages der SED zum Fünfjahrplan für die Ent wicklung der Volkswirtschaft der DDR in den Jahren 1986—1990. Dietz Verlag Berlin 1986, S. 96 (10) Ebenda, S. 24 Über 988 000 fertiggestellte Wohnungen sind ebenfalls ein beredtes Zeugnis der weiteren Erhöhung des materiellen und kulturellen Lebensniveaus im Zeitraum 1981 bis 1985. Fotos (2): UZ-Archiv
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)